159. Ueber die am 26. September 1829 beobachtete Feuerkugel.
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159. Auszug aus einem Schreiben, die am 26. September 1829
beobachtete Feuerkugel betreffend.
Bremen 1829, September 28.
[Schumaclier’s Astronomische Nachrichten, Bd. VIII, S. 15, 16. December 1829.]
Am 26. dieses, kurz vor Mitternacht, ist liier eine Feuerkugel von
massiger Grösse gesehen worden. Personen, die sich gerade im Freien
befanden, sahen plötzlich alles wie durch einen äusserst hellen Blitz
mit Tageshelle erleuchtet, und wurden auf blickend einer Feuerkugel
gewahr, die sich fast perpendikulär auf den Horizont zu stürzen schien,
aber noch über a Aquilae nicht zersprang, sondern verlöschte. Ich selbst
habe den Anblick dieser Feuerkugel um wenige Sekunden verfehlt; aber
den über 6' stehen bleibenden, sehr hellen, milchfarbenen Schweif um
so genauer gesehen. Gerade beschäftigt, bei dem so heiteren Himmel
meine Zeit durch Sternverschwindungen zu berichtigen, hatte ich um
ll h 39' 47" mittlere Zeit das Verschwinden von 71 Herkulis beobachtet
und trat nun einige Minuten vor dem Verschwinden von 78 Herkulis
wieder auf mein Observationszimmer (etwa um ll h 44' mittlere Zeit),
als ich zu meiner Verwunderung a Aquilae als einen schönen Kometen
mit einem schmalen, aber sehr hellen, gerade in die Höhe gerichteten
Schweif erblickte. Dieser stehen gebliebene Schweif der Feuerkugel
war Anfangs ganz gerade, krümmte und schlängelte sich indess nachher
mehr und mehr, und schien sich, doch sehr langsam, ein wenig aufwärts
zu ziehen. Die Axe dieses Schweifes lag auf einem grössten Kreis, den
man sich von a Aquilae mitten zwischen q Aquilae und y Sagittae
1820, 4°“, giebt er die Zeiten der grössten Lichtphasen von Variabilis Hydrce so an
(p. 47):
1820, Juli 30.
1821, December 6.
1823, April 14.
1824, August 21.
Diese letzten Data sind die nach seinen Bestimmungen richtigeren, und so
kommen meine Beobachtungen von 1822 und 1823 ganz gut mit Westphal’s oder
Pigott’s Hypothese überein. Aber Piazzi’s Beobachtung von 1805 und meine von
1817 und 1818 lassen sich schlechterdings nicht mit der Periode von 494 Tagen ver
einigen. Wie ich diese Beobachtung von 1818 Herrn Westphal mitgetheilt hatte,
hat er die Periode wieder verändert, sie auf 495,095 Tage gesetzt, und die Vorschrift
gegeben, zu den eben angeführten Zeiten des vorher berechneten grössten Lichts
3£ Monate zu addiren, wodurch denn alle Uebereinstimmung mit meinen Beobach
tungen von 1822 und 1823 wieder aufgehoben wird. Astronomisches Jahrbuch für
1823, p. 247, 248.