164. Anzeige der Observations of Nebulae etc. by Sir J. F. W. Herscbel. 571
Schärfe an. Ueber die Art, wie diese Ortsbestimmungen in erforder
licher Genauigkeit und Sicherheit erhalten worden sind, belehrt uns
Herr Herschel sehr umständlich im Anhänge.
Auf die sinnreiche, von Sir William Herschel eingeführte Art
wird jeder Nebelfleck durch wenig Buchstaben vollständig beschrieben.
Diese Beschreibungen noch deutlicher zu machen, sind die Ausdrücke
durch 24 Figuren sinnlich erläutert. Ausserdem aber sind noch 67 einzelne,
merkwürdig gebildete Gegenstände, Nebelflecke, Nebelsterne, planetarische
Nebel, sehr sauber dargestellt. Die Schwierigkeit, solche Gegenstände
befriedigend darzustellen, ist freilich gross, auch äussert der Verfasser
mit den 24 Musterdarstellungen einige Unzufriedenheit; aber die übrigen
Abbildungen sind so trefflich, wie man sie nur immer erwarten kann. 1 )
Die abgebildeten Nebelflecke werden zugleich im Anhänge umständ
licher beschrieben.
Dies ist der Hauptinhalt dieser vortrefflichen Schrift. Nun noch
zu einigen einzelnen Bemerkungen.
Zuerst fällt die höchst ungleiche Vertheilung dieser Nebelflecke
und Sternhaufen am Himmel auf. Schon Sir William gab an, dass
die Nebel hauptsächlich in einer Schicht liegen, die die Milchstrasse
fast senkrecht durchschneidet, und ungefähr der Richtung der Kolure
der Nachtgleichen folgt. Jetzt, da alles nach gerader Aufsteigung ge
ordnet ist, lässt sich dies nun besser übersehen. Von den 2307 Nebel
flecken und Sternhaufen sind in den Stunden 11, 12, 13 926, in den
Stunden 23, 24, 0 301, in den Stunden 3, 4, 5 nur 92 und in den
Stunden 16, 17, 18 gar nur 82. Die reichste Stunde ist die von 12
bis 13, die 441 zählt; die ärmste 17 bis 18, die nur 20 enthält. Be
gierig wird man erwarten, wie Sir John’s Durchmusterung des süd
lichen Himmels dies merkwürdige Verhältnis bestätigen oder modi-
ficiren mag. Dann wird es auch Zeit sein, auf zwei Planisphären blos
diese Nebelflecke und Sternhaufen einzutragen, um so die Lage, Rich
tung und verschiedene Dichtigkeit dieser Nebelschicht mit einem Blicke
übersehen zu können.
Höchst anziehend ist die Betrachtung der so verschiedenen, oft so
9 Sowohl Sir John als Sir William Herschel beziehen sich sehr oft auf
Messier’s Verzeichniss der von diesem und MLchain aufgefundenen 103 Nebelflecke
und Sternhaufen in der Connaissance des Tems 1784, so dass dies Verzeichniss bei
nahe unentbehrlich beim Lesen der HERscHEL ; schen Schriften über Nebelsterne ist.
Nicht alle Astronomen werden den angeführten Jahrgang der Connaissance des Tems
zur Hand haben. Es ist deswegen vielleicht nicht unnütz, zu erwähnen, dass Herr
Professor Pfaff dies Verzeichniss bei seiner Uebersetzung der Schriften von Sir
William Herschel „Ueber den Bau des Himmels (Leipzig 1826)“ Avieder hat ab-
drucken lassen. Auch kann man sich allenfalls aus dem Berliner Jahrbuch für 1784
und 1786 helfen, wenn man die dort vorkommenden Verzeichnisse nummerirt.