164. Anzeige der Observations of Nebulae etc. by Sir J. F. W. Herschel. 573
Heeschel erwähnt noch eines zuweilen ihm vorgekommenen son
derbaren Phänomens, da bei anscheinend heiterem Himmel, und ganz
unabhängig von gewöhnlichem Dunst und Nebel unserer Atmosphäre,
alle Sterne, bis zu denen 7. Grösse herab, plötzlich und während einer
nur kurzen Zeit, mit einer Photosphäre, 2, 3 und mehr Minuten im
Durchmesser umgeben schienen. Dies rührte auch nicht vom Beschlagen
der Gläser oder sonst einem Fehler des Instruments her.
Ehe Sir John seinen Anhang schliesst, erkennt er noch mit ge
bührendem Dank den grossen Beistand an, den ihm seine so verehrungs
würdige Tante, Miss Caeoline Heeschel, bei diesen Beobachtungen ge
leistet hat. Diese, schon sonst so hoch um die Sternkunde verdiente Dame
hat nämlich auch noch mit grosser Sorgfalt und Geduld alle von Sir
William beobachteten Nebelflecke, deren Lage dieser nur gegen benach
barte Sterne angegeben hatte, gehörig reducirt, und in einen nach
Zonen geordneten Katalog gebracht, wonach Sir John seine sogenannten
„ivorking lists“ einrichten konnte. In diese working lists wurden alle
Nebelflecke, Doppelsterne etc. im Voraus eingetragen, die Heeschel in
jedem seiner „Sweeps“ anzutreffen erwarten konnte. In Folge dieser
ivorking lists mehrte sich nach und nach ein grosses Verzeichniss ver
misster Nebelsterne. Viele der schwächeren werden blos übersehen
sein; viele blos deswegen zu fehlen scheinen, weil sie nach fehlerhaften
Beobachtungen, oder sonst irrig in die Listen eingetragen waren; viele
auf dem Unrechten Platz, wegen nicht gehörig gerichteten Teleskops,
gesucht sein. Herr Heeschel hat deswegen dies Verzeichniss nicht
mitgetheilt, da er keine Zeit hatte, alles näher zu untersuchen. Er
zweifelt sogar, „ob dies je der Mühe werth sein wird; eigentliche Nebel
flecke könnten wohl nicht verschwinden; und wenn auch einige kleine
teleskopische Kometen in seines Vaters Zonen als Nebelflecke angemerkt
wären, so könnte doch eine so isolirte Beobachtung eines Kometen
schwerlich je von einigem Nutzen sein.“ Hier scheint Sir John nicht
an die kleinen Kometen von kurzer Umlaufszeit gedacht zu haben,
von denen wir wahrscheinlich bald noch mehrere kennen lernen werden.
Für diese kann die Auffindung einer solchen einzelnen Kometen-Be-
obachtung oft von grossem Nutzen, zur Bestätigung und Berichtigung
ihrer Periode, sein. Ein Verzeichniss der nicht gefundenen Nebelsterne
würde also, auch noch unberichtigt, den Astronomen sehr willkommen
sein; und da auch unter den 500 neuen, von Sir John aufgefundenen
Nebelflecken einige Kometen gewesen sein können, so wäre zu wün
schen, dass derselbe auch das Datum dieser Auffindungen, oder, noch
besser, das Datum aller seiner 427 „Sweeps“ bekannt machen möchte.
Bekanntlich hat sich Sir John jetzt mit seinen 20füssigen Tele
skopen nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung begeben, um auch am