166. Mittlieilung-, eine Erscheinung am dunklen Tlieile der Mondoberiiäclie betr. 575
oft durch die Dünste sehr zitternden und wallenden Ränder des Mondes
und der Sonne die Ungleichheiten des Mondrandes deutlich unterscheiden
konnte. Ungefähr 1 oder 1^- Zoll von der südlichen Hornspitze zeigte
sich schon um lf Uhr sehr kenntlich das hohe Randgebirge Dörfel,
und etwas nördlich über die Mitte war einer von den beiden Rand
bergen zu bemerken, die der verewigte Schröter Dalambert genannt
hat. Den südlichen der beiden Dalambert'sehen Berge konnten wir
Beide nicht sehen. Gerade während der ringförmigen Finsterniss war
die Sonne so von leichten Wolken bedeckt, dass man sie ohne Un
bequemlichkeit mit blossem Auge betrachten konnte, und so gewährte
dies seltene Ereigniss vielen Tausenden von Zuschauern ein sehr an
genehmes Schauspiel. Es fand sich kein Fleck auf der Sonne, und wir
haben nichts wahrgenommen, was auf eine Mondatmosphäre zu deuten war.
Bedeckung der Plejaden am 29. August 1820.
Der Himmel heiterte sich plötzlich sehr schön am Abend auf, nur
niedrig am nordöstlichen Horizont blieb noch eine scharf abgeschnittene
Wolkenbank. Wie der Mond aus ihr hervortrat, war Merope eben aus
getreten. Für die übrigen Momente fand ich in Bremer mittlerer Zeit:
Eintritt Atlas 9 h 38' 4" Austritt p 9 U 43' 58"
„ Pleione 9 h 42' 23" „ Alcyrne 9 U 48' 28"
„ 5 10 u 13' 16"
„ Atlas 10* 29' 18"
„ Pleione 10 u 31' 3,5"
„ 7.,8.Gr. 10* 42' 36"
166. Mittlieilung, eine Erscheinung am dunklen Tlieile der
Mondoherfläcke betreffend.
[Göttiugisclie gelehrte Anzeigen, I. Bd., 1821, 46. Stück, S. 449, 22. März 1821.]
Ueber eine von Herrn Dr. Olbers am 5. Februar d. J. am dunklen
Tlieile der Mondsoberfläche beobachtete Erscheinung theilen wir hier
einen Auszug aus einem Briefe desselben an Herrn Hofrath Gauss vom
27. Februar um so lieber mit, da die von jenem genialen Astronomen
beigefügten höchst sinnreichen Vermuthungen über das an sich schon so
seltene, als merkwürdige Phänomen die aufmerksamste Beachtung ver
dienen und zu einer ganz neuen und fruchtbaren Ansicht führen dürfte.
Am 5. Februar (schreibt Herr Dr. Olbers) habe ich die Erschei
nung im Monde gesehen, die man einen Mondsvulkan genannt hat.