606 Bemerkungen mathematischen, astronomischen und geographischen Inhaltes.
so dass also die Länge meines Beobachtungszimmers um drei Zeit
sekunden grösser ist, als man bisher bei allen in Bremen angestellten
Beobachtungen vorauszusetzen pflegte.
Ich setze hier die Resultate her, die mir Herr Oberst Epailly aus
seinen Vermessungen durch Herrn De Gelder mitzutheilen die Güte hatte,
da sie für die Geographie unserer Gegenden immer interessant bleiben.
Oerter. Breite Länge von Paris.
Varel 53° 23' 53,8351" 5° 48' 12,2322"
Stolham 53° 30' 52,8419" 6° 1' 41,0571"
Sandstedt .... 53° 21' 38,5087" 6° 11' 29,8514"
Oldenburg .... 53° 8' 18,8850" 5° 53' 0,1965"
Bexhövede .... 53° 29' 28,5490" 6° 21' 31,8155"
Hambergen ... 53° 18' 40,7196" 6° 29' 35,9847"
Bremen (St. Ansg.) . 53° 4' 45,3315" 6° 28' 15,5697"
Neuenkirchen ... 53° 14' 8,5126" 6° 10' 52,7774"
Jever (Schlossthurm) 53° 34' 23,43" 5° 34' 10,40"
Azimuthe in Bremen.
Oldenburg 99° 45' 48,4317"
Neuenkirchen 132° 3' 49,6267"
Sandstedt 149° 20' 6,8597"
Hambergen 183° 17' 55,9537".
„Diese Bestimmungen, fügt Herr De Gelder hinzu, sind die Resul
tate aus den Dreiecken des Herrn Generals Krayenhoef in Holland und
des Herrn Epailly in Deutschland. General Krayenhoef fing seine
Dreiecks-Kette bei Dünkirchen an, und brachte sie bis auf die Seite
Stolham-Varel. Herr Epailly nahm zur Basis seiner Dreiecke die Seite
Bentheim-Kirchhesepe auf der Grenze von Holland, führte seine Dreiecks-
Kette durch die hannövrischen Länder an der Weser herunter bis zur
Seite Varel-Stolham, für die er fand 19 751,7 Meter
General Krayenhoef hatte gefunden 19 752,8 „
Unterschied 1,1 Meter.
Die Dreiecke des Herrn Epailly in der Gegend von Bremen sind
erst vorläufig berechnet, weil noch mehrere Winkel blos geschlossen
sind, bis man sich durch die Holzungen die nöthigen Aussichten ver
schafft hat. Man glaubt indessen, dass die künftige definitive Rech
nung von dieser vorläufigen nicht über zwei oder drei Meter verschieden
sein kann. General Krayenhoee hat zu Amsterdam und Jever Be
obachtungen der Breiten und der Azimuthe angestellt, die vollkommen
mit den Resultaten der geodätischen Messungen übereinstimmen. Aus
den Dreiecken, die Bremen mit Varel verbinden, sind obige geographische
Positionen berechnet worden.“