Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

178. Abweichung fallender Körper vom Lotk wegen der Rotation der Erde. 615 
III. Ahveichung der fallenden Kugel vom Loth nach Osten. 
Die Kugel, die von der Höhe = a herabfällt, hat in m durch die 
Rotation der Erde eine Geschwindigkeit 
^ (r -f- a) 2jt cos xp 
T 
in der Richtung der Tangente des kleinen Kreises, den der Punkt m 
beschreibt. Mit dieser Geschwindigkeit würde sie in der Zeit t einen 
Raum = At zurücklegen, da in derselben Zeit der Punkt M durch die 
Rotation der Erde nur einen Bogen, dessen Länge = ——— QS —-* - ist, 
T 
beschrieben wird. Da nun hier Bogen und Tangente mit einander ver 
wechselt werden kann, so würde die Kugel weiter nach Osten gekommen 
sein, als der Punkt M, um 
a . 2jt cos xp. t 
und dies gab ich Ihnen in meiner vorigen Abhandlung als die östliche 
Abweichung der Kugel an. Hierbei ist aber auf den Umstand nicht 
Rücksicht genommen, dass die Richtungen der Schwere, als immer nach 
dem Mittelpunkt gerichtet, einander nicht parallel bleiben. Freilich 
ist der grösste Winkel, den diese Richtungen bei Ihren Versuchen mit 
einander machen <; 36", und dies verleitete mich, ihn zu vernachlässigen. 
Allein der Einfluss dieser verschiedenen Richtungen der Schwerkraft 
muss allerdings mit in Betrachtung gezogen werden, weil die östliche 
Abweichung der fallenden Kugel der kleine Unterschied zweier sehr 
beträchtlichen Grössen ist, die also beide sehr scharf berechnet werden 
müssen, um ihren Unterschied genau zu haben. Es ist nicht schwer, 
diesen Umstand mit in Rechnung zu bringen. Gesetzt, die Kugel habe 
in der Richtung der Tangente, senkrecht auf der Ebene des als unbe 
weglich angenommenen Meridians, in dem sie zu fallen anfing, einen 
Raum = x zurück gelegt, ihre Geschwindigkeit nach dieser Richtung 
sei jetzt noch = tu, ihr Abstand vom Mittelpunkt der Erde, der an 
fangs — r-\-a war, sei nun noch r-\-y, und die Geschwindigkeit, wo 
mit sie sich dem Mittelpunkt der Erde nähert = v, so ist, da wir hier 
die Schwerkraft als beständig ansehen können, 
dv = 2gdt, 
, —2qxdt 
dw = - — 
r + V 
also
	        
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