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Vermischtes in Briefen.
179. Auszug aus eiuem Schreiben, Bemerkungen über den
Kometen von 1797, das Kreismikrometer, und anderes ent
haltend.
[Allgemeine Geographische Ephemeriden, Bd. I No. 2, Febr. 1798, S. 366—367.]
Bremen, den 4. Februar 1798.
. . . . Bei der Angabe meiner Elemente in den Allgemeinen Geographischen
Ephemeriden, 1 Stück, S. 128 ist ein bedeutender Fehler eingeschlichen,
den ich künftig gefälligst zu verbessern bitte. Ich bestimme die Zeit des
Periheliums nicht auf 3 U 17' (wie Bouvare in seiner ersten Rechnung),
sondern auf 2 U 40' 31" mittlere Pariser Zeit. 1 ) — Ich habe meinen schönen
zehnzölligen Sextanten von Troughton verloren. Das von hier nach
China bestimmte Schiff hatte nämlich ein Paar Steuerleute an Bord,
die unterwegs Längen-Beobachtungen aus Monddistanzen anstellen
wollten. Ein Instrument war der Kürze der Zeit wegen aus England
nicht mehr zu haben, und so musste ich auf Bitte der Unternehmer
meines hergeben. — Der hiesige geschickte Liebhaber der Astronomie,
Herr Hesse, dessen ich in den Berliner Astronomischen Jahrbüchern
zuweilen zu erwähnen Gelegenheit gehabt habe, geht in Handlungs-
Geschäften auf einige Jahre nach West-Indien und zwar nach St. Thomas.
Er hat mich oft freundschaftlich bei meinen Berechnungen unterstützt
und hat sich eine vorzügliche Fertigkeit in Beobachtungen mit dem
Sextanten erworben. Da er seine Instrumente mitnimmt, so hoffe ich
Ihnen künftig manches für Geographie und Astronomie Interessante für
Ihre Allgemeinen Geographischen Ephemeriden aus jenen entfernten Inseln
mittheilen zu können. Besonders werde ich ihn auch bitten (Sie kennen
nun einmal meine Vorliebe für diesen Theil der Sternkunde), auf alle
dort etwa zu sehenden Kometen aufmerksam zu sein.
Ich habe eine Abhandlung über den Gebrauch des leeren Kreises als
Mikrometer zu schreiben angefangen. Ich finde noch manches dabei nach
zuholen und zu bemerken, was in den kurzen Sätzen und Empfehlungen,
die die Herren De La Lande, Kästner, Koch u. a. von diesem so ein
fachen und brauchbaren Instrumente gegeben haben, übergangen ist,
und so glaube ich manchem Liebhaber der Sternkunde dadurch einen
Gefallen zu erzeigen. Ausser dem Gebrauch bei Kometen, Nebel
sternen u. s. w. möchte ich auch besonders auf die so vortheilhafte
Anwendung zur Beobachtung von Sonnenflecken aufmerksam machen.
b Vgl. über diesen im August 1797 beobachteten Kometen die Abhandlung
No. 36 S. 275—280. Sch.