Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

195. Vermischte astr. Bemerkungen aus mehreren Schreiben an Gruithuisen. 659 
um meine Erklärung der LilienthaVsehen Beobachtung den x4.stronomen 
wieder in Erinnerung zu bringen, einen kleinen Aufsatz darüber an 
Herrn Etatsrath Schumacher geschickt. Er wird ihn auch in die 
Astronomischen Nachrichten einrücken, hat aber für gut befunden, ihn 
auch noch besonders in einem Cirkular abdrucken zu lassen, um ihn 
früher in die Hände der Astronomen zu bringen, die sich jetzt mit 
Beobachtungen des Saturnrings beschäftigen. Ich hoffe, dass die 
Beobachter dadurch veranlasst werden, die Erscheinungen, die sich nach 
photometrischen Gesetzen immer an denselben Stellen der Ansen un 
beweglich zeigen müssen, von denen sorgfältig zu unterscheiden, die aus 
wirklichen Ungleichheiten auf oder an den Ringen entstehen, und die 
allein über die Rotation belehren und Auskunft geben können. 
Da also meine Theorie auf photometrischen Betrachtungen des 
Saturnrings beruht, so bin ich um so begieriger, die Dissertation des 
Herrn Dr. Albert zu sehen, deren Zusendung Sie mir gütigst ver 
sprachen. Ich bitte recht sehr, dies nicht zu vergessen. 
Es ist mir sehr schmerzlich, dass ich selbst den Saturn in seiner 
gegenwärtig so interessanten Lage gar nicht beschauen kann. Aber 
nun schon seit 16 Monaten habe ich den gestirnten Himmel leider nur 
durch die Fensterscheiben meines Krankenzimmers gesehen. 
Bessel hat nun seine Zonenbeobachtungen zwischen — 15° und 
-j- 45° beendigt, und in diesem Theil des Himmels etwa 75000 Sterne 
bestimmt. Er selbst wird sich nun hauptsächlich mit seinem schönen 
Heliometer beschäftigen, wodurch wir noch viele Aufklärungen über die 
wichtigsten Punkte des Weltenbaues von diesem unvergleichlichen Astro 
nomen zu erwarten haben. Die Zonenbeobachtungen wird sein geschick 
ter Gehülfe, Herr Busch, fortsetzen. 
Unser grosser Gauss wird seine bewundernswürdigen magnetischen 
Beobachtungen, die mit Recht eine so grosse Aufmerksamkeit bei allen 
Physikern erregt haben, hoffentlich nun bald in einem eigen dazu er 
bauten magnetischen Observatorio fortsetzen können, bei dessen Kon 
struktion durchaus gar kein Eisen angewendet ist. Ich verspreche mir 
sicher von seinen Forschungen, mit den von ihm erfundenen Instrumen 
ten, die eine so ausserordentliche Genauigkeit geben, noch die grösste 
Revolution in diesem so wichtigen und mit so vielen anderen Zweigen 
innig zusammenhängenden Theile der Naturlehre. 
Die in der Nacht vom 12. auf den 13. November 1832 gesehenen 
Meteore, deren auch Sie im letzten Hefte gedenken, sind doch höchst 
merkwürdig. Addison, der sie von den Hügeln von Malvern über eine 
Stunde lang beobachtete, hat der königlichen Societät in London einen 
Bericht darüber eingeschickt. Es war eine beständige Folge von Feuer 
meteoren von verschiedener Grösse und Glanz. Er zählte einmal 48 
42*
	        
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