Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

199. Vermischte astr. Mittheilungen, aus mehreren Schreiben an Gruithuisen. 
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Sterne und über 1200 Nebelflecken aufgefunden. Der Stern rj in der 
Karlseiche oder im Schilf Argo schien doch, wie er ihn auf seiner Rück 
reise nach Europa zuletzt sah, schon wieder an Licht abgenommen zu 
haben, und noch kaum so lichtstark zu sein als a im Orion. — Auch 
an dem Stern Alphard, oder a der Wasserschlange, hat Sir John einen 
Lichtwandel bemerkt; die Periode ist von 30 Tagen, die Epochen sind 
aber deswegen etwas schwer zu bestimmen, weil man seine Licht 
stärke unter den ihn umgebenden Sternen nur schicklich mit y Leonis 
vergleichen kann, der doch schon ziemlich entfernt von ihm ist. Den 
ersten innersten Saturnstrabanten, den man mit dem Refraktor in 
Bogenhausen sieht, und den nun auch Dumouchel oder vielmehr sein 
Collega, der Pater De Vico in Rom, wiederholt gesehen hat, konnte 
von Sir John, unerachtet der durchsichtigen Luft am Kap, mit seinem 
20füssigen Teleskop nie wahrgenommen werden. Herschel fordert 
aber strenge Beweise, dass das Lichtpünktchen, das man für den 
1. Saturnstrabanten gehalten hat, auch wirklich dieser Trabant, und nicht 
etwa ein kleiner Fixstern gewesen sei. — Die Theilung des äusseren 
Saturnringes bestätigt sich nicht nur (Encke hat sie auch dies Jahr 11838] 
wiederholt aufs Deutlichste gesehen), sondern in Rom hat Pater De 
Vico (und Dumouchel) nicht allein diese, sondern auch eine dreifache 
Theilung des inneren Ringes, wie er versichert, so bestimmt wahr 
genommen, dass dabei durchaus keine optische Täuschung Statt finden 
konnte. — Als Ritter Encke ihm von der ersten Auffindung des vor 
jährigen Kometen am 16. September unterm 20. September Meldung 
machte, setzte er noch Folgendes bei: „Er war noch äusserst licht 
schwach, etwa 2' im Durchmesser, und die Fehler der Ephemeride fanden 
sich in 3 Tagen in der Rektascension -f- 2' 18", -j- 2' 28", -f- 2' 32", in 
der Deklination -|- 1' 33", -\- 1' 37", -f- 1' 15"; beide giebt die Epheme 
ride um so viel zu gross an.“ 
Bremen, 22. Februar 1839. 
Hofrath Schwabe hat uns Abbildungen des ENCKE’schen Kometen 
bei seiner diesmaligen Erscheinung in den Astronomischen Nachrichten 
gegeben, die Sie nun schon erhalten haben werden. — Sehr schöne 
Figuren des HALLEY’schen Kometen hat Staatsrath Struve in einer 
eigenen, in Folio gedruckten Geschichte der Erscheinung von 1835 ge 
liefert. Die Vergleichung dieser Figuren mit denen von Bessel und 
Schwabe zeigt, wie verschieden sich derselbe Gegenstand, nach Be 
schaffenheit des Fernrohrs, der Luft, vielleicht auch noch dem die Auf 
merksamkeit mehr oder weniger in Anspruch nehmenden Umstand, 
verschiedenen Beobachtern zeigt. — Mein Enkel, der Dr. jur. W. Focke, 
der mit Liebe und Fleiss den gestirnten Himmel oft betrachtet und
	        
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