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Anhang. Abhandlungen medicinischen Inhalts.
Viele Nebenumstände konnten indess, glaubte ich, eine so einzelne
Erfahrung trüglicli machen, allein wir fanden uns doch dadurch berech
tigt, bei einer anderen Kranken, bei der gleichfalls unsere medicinische
Wissenschaft bisher vergeblich alle ihre Kräfte erschöpft hatte, dieselbe
Behandlung anzuwenden. Sie wusste zuverlässig nichts von den ver-
mutheten oder zu erwartenden Wirkungen; dem unerachtet erfolgten
dieselben, und sie wurde besser.
Die glücklichen Wirkungen eines so wenig versprechenden Heil
mittels, die sonderbaren, dabei vorkommenden Erscheinungen schienen
unsere ganze Aufmerksamkeit zu erfordern. Wir sahen es als eine Pflicht
gegen das Publikum an, alle Thatsachen auf’s genaueste zu prüfen, alles
kaltblütig zu untersuchen, um endlich einmal Licht über eine Sache
verbreiten zu helfen, die lange genug durch das zweifelhafte Gerücht,
oder durch unbestimmte parteiische Nachrichten, bald als eine fabelhafte
Legende, bald als eine läppische Taschenspielerei erschienen war.
Nicht mit dem zufrieden, was uns zu unserer Ueberzeugung hin
reichend schien, dass der sogenannte thierische Magnetismus ein grosses,
wohlthätiges Mittel in verschiedenen Nervenkrankheiten sei, und dass
Kranke dadurch in einen sonderbaren, der Physiologie, Psychologie und
Physik viele Aufklärung versprechenden Zustand gebracht werden
können — wünschten wir auch von Anderen Winke, Zweifel, Zurecht
weisungen, um unsere Prüfungen und Versuche vielleicht genauer darnach
einrichten, den Gang unserer Untersuchungen dadurch leiten zu können.
Dies war die Ursache, warum wir verschiedenen Gelehrten eine
vorläufige Nachricht von unseren Beobachtungen schickten, und uns ihr
Urtheil erbaten. Einen solchen Brief des Herrn Dr. Bickee hat be
kanntlich Herr Hofrath Baldingee unter dem von ihm selbst hinzu
gesetzten Titel: „Ueber Lavatee’s Magnetismus“, im Hannoverischen
Magazin abdrucken lassen.
Ich gestehe es, wir erwarteten nichts weniger als das Betragen,
was man gegen uns angenommen hat. Dass drei Aerzte, die vorher
nicht für, sondern gegen die Sache eingenommen waren, die durchaus
uninteressirt dabei waren, da derjenige, der uns kennt, weiss, dass wir
keinen Vortheil dabei suchten, noch zu suchen brauchten, die bekannt
mit dem falschem Lichte, das der Ursprung und Missbrauch über diese
Kurmethode geworfen hatten, wussten, welchem Urtheil sie sich durch
Behauptung der Wahrheit aussetzten, dass, sage ich, diese eine Sache
prüften und geprüft hatten, über die das Publikum so lange ungewiss
gewesen war; dies schien uns zwar viele Fragen, Zweifel und Beleh
rungen, aber doch auch Dank von denen zu verdienen, denen Auf
klärung, Menschheit und menschliches Elend nicht gleichgültig ist, und
die über diese Sache zu urtheilen im Stande waren.