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Abhandlungen.
bequemsten unten Vorschlägen. Ist hingegen, welches sehr oft der Fall
ist, der Komet nicht lange, z. B. nur zwei bis drei Wochen gesehen
worden, so kann man es lediglich bei Verbesserung des im vorigen Ab
schnitt vorgetragenen Verfahrens bewenden lassen. Diese Verbesserung
ist, wie sich gleich zeigen wird, sehr leicht und bequem. Man thut
auch sodann wohl, wenn man gleich Beobachtungen bei der ersten
Rechnung zum Grunde legt, die nicht zu nahe bei einander sind. Die
Zwischenzeit kann ohne Bedenken 12, 14, 16 und mehr Tage betragen,
besonders wenn der scheinbare Abstand des Kometen von der Sonne
nicht zu klein ist.
§ 56.
Unsere Methode nämlich würde, wie schon oft erinnert ist, eine
geometrische Schärfe haben, wenn wirklich, wie dabei angenommen ist,
die mittleren radii vectores sowohl die Chorde der Erdbahn, als die
Chorde der Kometenbahn im Verhältniss der Zwischenzeiten schnitten.
Denn so wäre in der That
q’" = Mo'.
Da dies aber sehr selten völlig zutreffen kann, so wird eigentlich
q" = (M-f v) q’ + h
sein. Jetzt, da man die Kometenbahn schon beiläufig kennt, lassen sich
nun die Werthe von v und h finden.
§ 57.
Für die Erdbahn ist nämlich eigentlich:
ad: de = B!sin (A" — Ä): B'" sin (Ä”— A").
Für die Kometenbahn berechne man, sobald
man q aus den Gleichungen nach § 41 ge
funden hat, durch die Formeln des § 43 Zeit
und Abstand des Periheliums, und hieraus
die wahre Anomalie co zur Zeit der mittleren
Beobachtung. Damit ergeben sich, weil cp
und x ohnedem schon bekannt sind, die Unter
schiede der wahren Anomalien zwischen der
ersten und zweiten Beobachtung = r, und
zwischen der zweiten und dritten Beobach
tung = o, denn es ist
T = CD Cp,
o — cp x — co — x — r
und sodann ist für die Chorde der Kometenbahn
AB : D C = r' sin r : r"' sin 0.