Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

1. Ueber die bequemste Methode, die Bahn eines Kometen zn berechnen. 
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§ 68. 
So bequem und brauchbar diese Methode auch ist, so glaube ich 
doch, dass man der NEWTON’schen, wo man, statt Zeit und Abstand des 
Periheliums, die Länge des Knotens und die Neigung der Bahn in den 
drei Hypothesen zum Grunde legt, eben die Kürze und Geschmeidigkeit 
geben kann, und dass sie sodann wesentliche Vorzüge vor der De La 
PLACE’schen hat. Ich nenne sie die NEWTON’sche; denn es ist nur ein 
Gedächtnissfehler des grossen Euler, der doch zuverlässig Newton’s 
Schriften gelesen hatte und sich gewiss nicht mit fremden Federn zu 
schmücken brauchte, wenn er sich die Erfindung derselben zuschreibt, 1 ) 
Newton hat sie zuerst angegeben und Gregory ausführlich erläutert,-) 
Viele neuere Schriftsteller nennen indess nur Euler, ohne Newton’s 
zu erwähnen. 
§ 69. 
Gewöhnlich hat man diese Methode nur dann brauchen zu müssen 
geglaubt, wenn man die elliptischen Elemente einer Kometenbahn finden 
wollte, eine Arbeit, die selten etwas Zuverlässiges giebt, obgleich, wenn 
man einmal diese undankbare Arbeit unternehmen will, gerade diese 
Methode am allerbequemsten dabei angewendet werden kann. Allein 
auf eine viel kürzere Art dient sie zur Verbesserung der parabolischen 
Elemente. So hat sie auch Struyck, nur, weil ihm das schöne Lam- 
BERT’sche Theorem noch nicht bekannt war, mit unnöthiger Weitläufig 
keit und vielen überflüssigen Rechnungen gebraucht. 3 ) Kürzer habe 
ich mich ihrer schon vor 17 Jahren bedient, um die Elemente des Ko 
meten von 1779 aus Beobachtungen, die ich fast ohne alle Instrumente 
angestellt hatte, zu berechnen. 4 ) 
§ 70. 
Bei dieser Methode kommt nun die Aufgabe vor: aus der gegebenen 
Lage der Kometenbahn gegen die Ekliptik und der geocentrischen Länge 
und Breite des Kometen, die heliocentrische Entfernung des Kometen 
ist, so ändert man erstlich blos die Zeit des Durchgangs durch das Perihelium, und 
wiederholt die vorige Rechnung dann noch einmal mit veränderter Distanz des Peri 
heliums. Aus den Vergleichungen der drei so gefundenen Wert he von q und n lässt 
sich durch Interpoliren eine Hypothese finden, wo beide Werthe = 0 sind, welche 
dann durch eine ähnliche Rechnung zu prüfen ist. (Anmerkung des Herausgebers 
der ersten Auflage von Zach.) 
0 Cum igitur hoc desideratum aliquamdiu animo volvissem, sequentem methodum 
■sum assecutus etc. Theoria mot. plan, et com. p. 140. 
-) Newton Princip. I. III. p. 42. 
s ) N. Struyck Vervolg van de Beschryving der Staartsterren. Anist. 1753, pj. 1 sqq. 
4 ) Astronomisches Jahrbuch, 1782, S. 180, 131.
	        
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