Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

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4 Vorbereitungen für die Beobachtung. 
grainscher Konstruktion liefert bei einer Gesamtbiennweite der Kombination von etwa 7 m 
unmittelbar hinter der rückseitigen Fläche des mit einer Zentralbohrung von 9 cm versehenen 
Hauptspiegels ein Sonnenbild von 7 cm Durchmesser. Abgesehen von dem immerhin noch 
geringen Durchmesser der Sonnenscheibe, bildet auch das knappe Ausmaß der Spiegeldurch 
bohrung für diese Verwendung ein ernstes Hindernis. Folgender Ausweg bot sich aber dar: 
Bei gegebenem Brennweiteverhältnis ist die Lage des reellen Bildes natürlich vom gegen 
seitigen Abstand des Haupt- und Fangspiegels abhängig. Es steht nichts im Wege, das Bild 
auch weit hinter den Objektivspiegel zu legen, und indem man den Spiegelabstand entsprechend 
wählt, die Äquivalentbrennweite der Kombination, natürlich auf Kosten der Lichtstärke, be 
liebig zu verlängern. Dadurch entsteht ein System, welches man ein katoptrisches Teleobjektiv 
nennen könnte. Aber es konnte nicht ohne weiteres vorausgesehen werden, ob hierbei die optische 
Qualität des Bildes genügte. Dies mußte sogar bezweifelt werden, da die asphärische Gestalt 
des Fangspiegels nur für eine Bilddistanz streng genommen das Optimum der Abbildung auf 
der Achse erwarten ließ. Da die asphärische Krümmung des Fangspiegels empirisch hergestellt 
und dessen Form unbekannt war, konnte auch eine Rechnung hierüber keine Gewißheit liefern. 
Nur ein Versuch mußte entscheiden. 
Zu diesem Zwecke wurden nach einem befriedigend ausgefallenen Vorversuch die Spiegel 
aus ihren Fassungen am Doppelteleskop genommen und unter Benutzung vorhandener Reserve 
fassungen in einem aus einem hölzernen Rahmenwerk mit Pappverkleidung hergestellten 
Rohr befestigt, gegen letzteres und gegeneinander genau zentriert und in solchen Abstand 
gebracht, daß auf einer etwa 5 m bildseits vom Hauptspiegel angebrachten Mattscheibe ein 
etwa 300 m entferntes, scharf von der Sonne beleuchtetes Probeobjekt (Schriftprobe) mit einer 
Gesamtbrennweite von rund 20 m abgebildet wurde. Dabei wurde die scharfe Einstellung 
durch mikrometrische Bewegung des Fangspiegels und Zahntrieb an der Mattscheibe vor 
genommen. Trotzdem die Luftunruhe bei diesem Versuche empfindlich störte, konnte doch 
festgestellt werden, daß entgegen den vorstehend geschilderten Bedenken und trotz des un 
günstigen Öffnungsverhältnisses (1 : 70) das Bild eine überraschende Schärfe aufwies. Der 
Vergleich mit selbst erheblich kleineren dioptrischen Teleobjektiven fällt sehr zugunsten einer 
solchen Spiegelkombination aus, wenigstens solange nur ein beschränktes Gesichtsfeld, wie es 
für diesen Zweck notwendig ist, gefordert wird. Die sphärischen Zonenfehler der Negativ 
linse, die störenden Farbenrester und die chromatischen Vergrößerungsfehler im dioptrischen 
Teleobjektiv beeinträchtigen bei größeren Dimensionen die Bildschärfe sehr. Für das Format 
30.30 cm reichte auch bei einem Sonnenbilddurchmesser von 20 cm die Randhelligkeit, die 
natürlich wesentlich durch das Vignettieren an der Durchbohrung des Objektivspiegels ver 
ringert wird, aus. 
Da an eine parallaktische Montierung- eines so großen Instruments, das natürlich trans 
portabel bleiben mußte, nicht zu denken war, wurde eine horizontale Lagerung desselben, 
wie sie ja bei den meisten früheren Sonnenfinsternisexpeditionen für den gleichen Zweck ver 
wendet wurde, geplant. Das Instrument besaß mit der notwendigen Vorderblendeinrichtung 
eine Länge von etwa 8 bis 9 in. Damit war die Verwendung eines Heliostaten gegeben. Ein 
gehende Erwägung über die Form dieses letzteren Instruments führte zur Wahl der Lipp- 
mannschen Konstruktion für dasselbe (siehe Journ. de Pliys. 1895, p. 397), die die meisten 
Vorteile in sich zu vereinigen schien. Allerdings bringt diese Heliostatenkonstruktion den Nach
	        
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