YIII.
Die für die Beobachtung der Finsternis bestimmten Apparate.
Bericht von F. Weid er t.
Studiert man die über Sonnenfinsternisexpeditionen bestehende Literatur, so fällt auf,
daß trotz ihres großen Umfanges mit geringen Ausnahmen über die benutzten Instrumente
verhältnismäßig wenig mitgeteilt ist, und zwar nicht nur bezüglich der mechanischen Kon
struktion, sondern auch vor allem bezüglich der Daten und der Korrektion der optischen Teile.
Insbesondere bei spektroskopischen Instrumenten sind die Angaben meist recht lückenhaft.
Häufig sind die Angaben aber auch nur scheinbar ausführlich; so findet man bisweilen,
um nur ein Beispiel anzuführen, sehr eingehende Mitteilungen über die Expositionszeiten der
Aufnahmen, die Plattensorten, die Entwickler usw., auch die benutzten Brennweiten und der
Typus der Instrumente sind angegeben, aber nur nicht die Linsendurchmesser, so daß man
gerade über die für die Bemessung der Expositionszeiten maßgebenden Öffnungsverhältnisse
im unklaren bleibt.
Die Festlegung der Daten neuer Instrumente für einen besonderen Zweck, sowie die Auf
stellung des mit neuartigen Instrumenten auszuführenden Beobachtungsprogrammes ist auf
solche Weise ganz unnütz erschwert.
Bei Beobachtung einer Sonnenfinsternis ist man ohnehin gegenüber den meisten anderen
astronomischen oder physikalischen Untersuchungen dadurch im Nachteil, daß man nicht
durch Vorversuche die günstigsten Daten der Instrumente für den jeweils vorliegenden
Zweck feststellen oder zweckmäßig erscheinende Abänderungen vornehmen kann; Normal
instrumente für Finsternisbeobachtungen haben sich aber bis jetzt nur in beschränktestem
Maße herausgebildet und können es über eine gewisse Grenze hinaus auch nicht, da häufig
das neue Ziel einer Untersuchung auch neuartige Instrumente erfordert.
So bleibt dann nur die Möglichkeit, alles Neue auf Grund des bisher Bekannten von
vornherein so genau festzulegen, daß Mißerfolge nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen
sind. Hat man sich in irgendeinem Punkte verrechnet, so war viel Arbeit, Zeit und Geld
umsonst aufgewandt.
Es sollen deshalb im folgenden die bei unserer Expedition benutzten Instrumente etwas
eingehender beschrieben werden, ebenso wie auch diejenigen, die infolge der inzwischen ein
getretenen Weltereignisse zu der für sie vorgesehenen Aufgabe leider nicht mehr herangezogen
werden konnten, da sie immerhin das Resultat vieler eingehender Überlegungen sind und
eine nicht geringe Menge geistiger Arbeit darstellen. Es würde uns freuen und eine Entschä
digung für manche getäuschte Hoffnung für uns sein, wenn spätere, zu günstigeren Zeiten
unternommene Expeditionen bei ihren Vorarbeiten Nutzen daraus ziehen könnten.