Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

Die Horizontalkamera. 
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vorgezogen wurde. Zur Vermeidung von Reflexbildern ist dieselbe um 10° geneigt angeordnet 
und im Interesse raschen Arbeitens mit einem Scharnier angesetzt, so daß sie vom Kassetten 
ende aus durch Fadenzug vor- oder weggeklappt werden kann. 
Da die Wechselkassette wenigstens 36 Platten 13 x 13 cm fassen sollte, konnten die 
im Kamerabau üblichen Konstruktionen nicht herangezogen werden, abgesehen von manchen 
anderen Gründen, wie z. B. der Forderung einer präzisen Fokussierung. Infolgedessen wurde 
eine Konstruktion ausgearbeitet, bei der die die Platten enthaltenden Blechrähmchen zwischen 
den Gängen steilgängiger Schraubenspindeln liegen, durch deren Drehung der Vorwärtstransport 
erfolgt (Abb. 19). 
Dementsprechend ist der Innenraum der Kassette in zwei übereinander liegende Kammern 
unterteilt, von denen die obere die unbelichteten, die untere die belichteten Platten enthält. 
Von den die Plattenrahmen führenden Schraubenspindeln 1, 2 und 3 (Abb. 19) sind zwei unter 
halb, die dritte oberhalb des Plattenpakets angeordnet. Das vordere Ende der Spindel 3 läuft 
in dem zylindrischen Lager 4, während die Spindeln 1 und 2 mit der Außenseite ihrer flachen 
Gewindegänge in dem weiter zurückliegenden, nach oben offenen Lagerstück 5 ruhen. Die 
hinteren Enden aller drei Spindeln sind in dem Deckel 6 gelagert, und zwar in ihrer Längsrichtung 
unverschiebbar. Da dieser Deckel durch vier in seinen Ecken sitzende Federn 7 ständig nach 
vorn gedrückt wird, drücken auch die Spindeln nach vorn und pressen so in der Ruhelage 
die vorderste Platte 8 mit ihrer Schicht gegen einen festen Anschlag im Fokus. 
Das Wechseln der belichteten Platte erfolgt durch eine Drehung des Handrades 9. Beim 
ersten Drittel der Drehung wird die Achse des Rades und damit der Deckel 6 mitsamt den drei 
Spindeln vermittelst der drei kreisförmigen, konzentrisch zueinander liegenden, und um je 120° 
gegeneinander versetzten Gleitkurven 10 zurückgezogen, so daß die vorderste Platte frei wird. 
Gleichzeitig nehmen die unteren beiden Spindeln 1 und 2 einen mit ihnen verbundenen Rahmen, 
der vier federnde Nasen 11 trägt, mit, welche die vorderste, belichtete, schon in dem unteren 
Magazin befindliche Platte fassen und durch Zurückziehen derselben Platz für die herabfallende 
Platte 8 machen. Bei der weiteren Drehung des Handrades werden unter Vermittelung der 
zwischengeschalteten Zahnräder 12, 13 und 14 die Spindeln synchron gedreht, so daß sich die 
zwischen ihren Gängen liegenden Platten vorwärts bewegen, und schließlich gleitet das ganze 
bewegliche System unter dem Drucke der Federn 7 und gesteuert durch die Gleitbahnen 10 
wieder nach vorn und drückt die jetzt vorn befindliche Platte mit der Schicht gegen den 
festen Anschlag, so daß der Anfangszustand wieder hergestellt ist. 
Die in dem unteren Magazin angesammelten Platten werden, wie in allen Magazin 
kassetten, durch eine Feder 15 zusammengehalten. Ebenso sind, wie schon angedeutet, aus be 
kannten Gründen die einzelnen Platten in Blechrähmchen gesteckt, die die Schichtseite der 
Platten an den Rändern schmal übergreifen. Die vorderste Platte ist durch den Kassetten 
schieber 16 geschützt. 
Oberes und unteres Magazin sind an der einen Längsseite zum Füllen bzw. Entleeren 
je mit einem lichtdichten Deckel verschlossen. Zur Erleichterung des Füllens sind in der oberen 
Kammer die beiden gezahnten Führungsleisten 17 und 18 angebracht. 
Vor dem Kassettenschieber besitzt das Gehäuse der Wechselkassette ein zylindrisches 
Ansatzstück, das auf das ebenfalls zylindrische Ende der Kamera aufgeschoben und mittels 
des Hebels 19 dort festgeklemmt werden kann.
	        
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