Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

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Die Beobachtungsapparate. 
Kurve zeichnen lassen, aus der eindeutig die Helligkeiten in Funktion der Schwärzung zu 
entnehmen waren. 
Für den gleichen Zweck waren auch noch drei Keile aus Neutralglas mitgenommen worden, 
die eventuell an Stelle der vorigen Anordnung zum Aufkopieren der Normalschwärzungsskala 
verwandt werden konnten. 
Die einzige Unsicherheit hätte in Ungleichheiten innerhalb der Platte selbst bestanden. 
Um auch diese auf ein Minimum zu reduzieren, wurde nach einigen, von Herrn Dipl.-Ing. Hans 
Schmidt angestellten Vorversuchen von der Verwendung von Badeplatten abgesehen, obwohl 
diese eine höhere Rotempfindlichkeit gegeben hätten, und die in der Emulsion gefärbte, pan 
chromatische Platte von Wratten und Wainwright gewählt. 
Als eigentliche Bezugslichtquelle sollte die Sonne selbst genommen werden, um von den 
Unsicherheiten in der Absorption der Atmosphäre frei zu werden 1 ). Zu diesem Zwecke sollte 
vor und nach der Finsternis die Sonnenscheibe selbst auf jede Platte aufgenommen werden, und 
zwar ebenfalls mit der gleichen Expositionsdauer, wie die zugehörigen Koronaaufnahmen. 
Zur passenden Dämpfung des Sonnenlichtes konnte hierfür vor das Objektiv eine Scheibe mit 
einer engen Blendenöffnung und vor dieser angebrachtem Dämpfungsglas vorgesetzt werden. 
Diese Öffnung war jedoch nicht, wie bisher üblich, vor der Mitte des Objektivs, sondern mehr 
nach dessen Rande hin, in der Zone der besten Korrektion angebracht worden. 
Zum Aufkopieren aller dieser Vergleichshelligkeiten diente eine besondere Schiebekassette, 
die jeweils nur ein kleines Stück der Platte freigibt. 
Die erforderlichen Lichtfilter wurden von Herrn H. Schmidt gegossen. Sie sind die 
gleichen, wie die auf S. 70 beschriebenen Orangefilter für die vierfache Photometerkamera. 
Ein Filter in der erforderlichen Größe hätte sich aber am Objektiv nicht anbringen lassen, 
da die Güte des Bildes hierunter gelitten hätte; es wurde deshalb vorgezogen, ein auf 
seine Gleichmäßigkeit geprüftes Filter unmittelbar vor der Kassette in der Kamera zu 
montieren. 
Zur Exposition war ein großer Rouleauverschluß vor dem Objektiv angebracht, der mit 
einer Drahtauslösung bedient werden konnte. Die Exposition sollte dann nach dem Schlage 
eines der von der S i e m e n s’schen Pendeluhr betriebenen elektrischen Sekundenklopfer 
erfolgen. 
Leider war es jedoch nicht möglich, dieses Programm durchzuführen, einmal infolge 
Mangels an geeigneten Beobachtern, vor allem aber auch, weil die für diese Kamera bestimmten 
Lichtfilter und rotempfindlichen Platten nicht mehr nach Sandnessjöen gelangten. Auch 
der Versuch, eine kleine Menge Farbstoff im Briefe von Berlin aus über die deutsche Gesandt 
schaft in Kristiania nach Sandnessjöen zu befördern, zur Improvisierung eines Gelbfilters 
für die dort vorhandenen gewöhnlichen orthochromatischen Platten, hatte keinen Erfolg, da 
derselbe erst lange nach der Finsternis dort eintraf. 
Aus allen diesen Gründen konnten die Aufnahmen nur in der von Herrn Mi et he ge 
schilderten Weise ausgeführt werden. 
x ) K. Schwarzschild, Über die totale Sonnenfinsternis vom 30. August 1905. Abhandlungen der 
Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Mathem.-physik. Klasse, Neue Folge, Bd. 5, Nr. 2, 
S. 56 (1907).
	        
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