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Die Beobachtungsapparate.
ausgebildet und werden nur durch Schnappfedern festgehalten. Abb. 37 zeigt der größeren
Deutlichkeit halber den Kassettenträger nur teilweise mit Kassetten beschickt.
Die Lichtfilter sind auch hier wieder nahe vor den Platten angeordnet; sie wurden von
Herrn Dipl.-Ing. H. Schmidt auf Grund einiger von diesem ausgeführter Vorversuche her
gestellt und bestehen aus gefärbten, auf Spiegelglas aufgegossenen Gelatineschichten, von
denen nach sorgfältigem Austrocknen je zwei zusammengekittet wurden, um möglichst große
Gleichmäßigkeit zu erzielen. Im folgenden sind die Farbstoffe der einzelnen Filtersorten,
sowie die Lage und Größe des Durchlässigkeitsmaximums für die zugehörigen Plattensorten
angegeben; diese Werte sind im Goerz’schen photometrischen Laboratorium von Herrn
Dr. G. Gehlhoff auf spektrographischem Wege vermittelst des Hartmannschen Mikro
photometers bestimmt worden.
Rotfilter: Säurefuchsin und Tartrazin in Verbindung mit panchromatischer Platte
von Wratten und Wainwright. Maximum der Durchlässigkeit 70% bei 665 pp. Schwer
punkt der photographischen Wirkung im Gitterspektrum bei 655 pp.
Orangefilter: Eosin und Tartrazin, mit panchromatischer Platte von Wratten und
Wainwright. Maximum der Durchlässigkeit 70% bei 650 pp; Schwerpunkt der photo
graphischen Wirkung im Gitterspektrum bei 635 pp.
Grünfilter: Rapidfiltergrün der Höchster Farbwerke mit Ilford-Screened-Chromatic-
Platte. Maximum der Durchlässigkeit 77% bei 510^. Schwerpunkt der photographischen
Wirkung im Gitterspektrum bei 525 pp.
Blaufilter: Methylenblau, mit gewöhnlicher Agfa-Extrarapidplatte. Maximum der
Durchlässigkeit 45 % bei 425 pp. Schwerpunkt der photographischen Wirkung im Gitter
spektrum bei 435 pp.
Um einen Anhalt für die erforderlichen Belichtungszeiten zu gewinnen, wurde von
Herrn H. Schmidt noch die Verlängerung der Belichtungsdauer gegenüber einer Aufnahme
ohne Filter auf gewöhnlicher Platte für die einzelnen Filtersorten mit ihrer zugehörigen Platte
durch Aufnahmen eines weißen Objektes im diffusen Tageslicht bestimmt; dieser Verlängerungs
faktor beträgt für das Rotfilter etwa 7, für das Orangefilter 3 y 2 , für das Grünfilter 7 und für
das Blaufilter 2%.
Die Aufnahme der verschiedenen Vergleichshelligkeiten, wie überhaupt der gesamte
Gang der Untersuchung, sollten in derselben Weise erfolgen, wie oben auf S. 55 und 56 bei
dem 200-mm-Astrographen beschrieben wurde.
Die Dreifarben-Astrokamera.
(Abb. 42.)
Zur Aufnahme einer Dreifarbenphotographie der Sonnenkorona war eine dreifache Astro-
kamera hergerichtet worden (Abb. 42), die leider ebenfalls ihren Bestimmungsort nicht mehr
erreichen konnte.
Als Plattenformat wurde 8% x 24 cm gewählt, da hierfür ein passendes Kassettenteil
von einer Dreifarbenkamera der Technischen Hochschule bereits vorhanden war. Als Kamera
diente ein der Länge nach durch zwei Scheidewände unterteilter Holzkasten, an dessen vorderes
Ende drei Fernrohrobjektive von 1050 mm Brennweite und 70 mm freier Öffnung angesetzt
wurden. Infolge der Einschränkung des sekundären Spektrums durch die Lichtfilter und der