Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

Der aplanatische Linsenspiegel. 
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Abb. 43 - 
/- 100 mm. Öffn.-Verh. 1:3. 
r x = — 68,5 mm 
r 2 = — 629 mm 
r 3 — — 1010 mm 
r 4 = — 135 mm 
d l = 1,5 mm n D ~ 1,519 ^ = 60,3 
c? 2 = 0,2 mm 
¿3 = 3,2mm tij) — 1,612 »/ = 37,1 
Vorzüge eines solchen Instrumentes nur bei genügend großen Dimensionen auffällig werden 
können, entschloß ich mich, einmal einen praktischen Versuch mit einem Linsenspiegel von 
400 mm freier Öffnung und möglichst großem Öffnungsverhältnis zu wagen. Die ersten trigono 
metrischen Durchrechnungen waren für das Öffnungsverhältnis 1 : 2,5 angelegt und gaben 
auch bereits recht befriedigende Resultate. Da 
jedoch bei einem so neuartigen Instrumente 
mancherlei unvorhergesehene praktische Schwie 
rigkeiten auftreten konnten, wählte ich schließ 
lich das Öffnungsverhältnis 1: 3, also eine Brenn 
weite von 1200 mm. 
Dieses Instrument war nun bereits im 
Bau, als der Plan einer Mitwirkung der optischen 
Anstalt Goerz bei der Sonnenfinsternisexpe 
dition gefaßt wurde. Es lag deshalb nahe, diese 
Gelegenheit zu einer praktischen Erprobung 
zu benutzen und damit eine Photometrie der 
äußersten lichtschwachen Ausläufer der Korona 
auszufühien. Während für die gleiche Aufgabe 
bei der oben beschriebenen Astrokamera von 
200 mm Öffnung und dem Öffnungsverhältnis 
1 : 5 ein orangefarbenes Lichtfilter vorgesehen war, konnte hier infolge der hohen Lichtstärke 
die gleiche Untersuchung für das äußerste Rot durchgeführt werden. Dasselbe Resultat hätte 
zwar auch die Rotaufnahme der vierfachen Astrokamera ergeben; jedoch beträgt dort der 
Durchmesser des Mondbildes nur 3,4 mm, bei dem Linsenspiegel dagegen 11,3 mm. Zudem 
war zu erwarten, daß infolge der großen abso 
luten Öffnung des Linsenspiegels und der gleich 
zeitigen Schwächung des diffusen Himmelslichtes 
durch das Rotfilter auch lichtschwache, side- 
rische Objekte in der Nähe der Sonne noch 
abgebildet würden. 
Wie schon auf S. 27 begründet, mußte in 
folge des mittlerweile eingetretenen Mangels an 
Beobachtern und Hilfskräften der Linsenspiegel 
in erster Linie aus dem Programm ausscheiden. 
Da das Instrument damals sofort nach seiner 
Vollendung verschickt worden war und sich 
zurzeit noch nicht wieder in Berlin befindet, 
ist es leider auch nicht möglich, an dieser 
Stelle etwas über die damit erreichbaren Leistungen mitzuteilen, so daß dies einer späteren 
Publikation zu gelegenerer Zeit Vorbehalten bleiben muß. Ich muß mich deshalb hier auf 
eine einfache Beschreibung des Instrumentes beschränken. 
Von den beiden möglichen Glasfolgen wurde schließlich diejenige mit voranstehender 
Kronglaslinse beibehalten. Die erhaltene Form ist in Abb. 43 für eine Brennweite von 100 mm 
Miethe, Sonnenfinsternis. 10 
f = 40000 mm 
Abb. 44.
	        
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