Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

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Die Beobachtungsapparate. 
in natürlicher Größe dargestellt. Bemerkenswert ist, daß bei Linsenspiegeln dieser Art die 
Kronglaslinse die Gestalt einer Negativlinse annimmt. 
Die Vorzüglichkeit des sphärischen und chromatischen Korrektionszustandes zeigt Abb. 44. 
Das Licht trifft dabei von links her auf den Spiegel, so daß dieser rechts von der Figur zu denken 
ist. Die Aberrationen auf der Achse sind für eine Brennweite von 40 000 mm in natürlicher 
Größe aufgetragen, die Einfallshöhen dagegen, auf die gleiche Brennweite bezogen, in 1 : 200 
natürlicher Größe. Wie man sieht, ist der Linsenspiegel als fast zonenfrei zu betrachten, ebenso 
ist auch die chromatische Differenz der sphärischen Aberration in Anbetracht des großen 
Öffnungsverhältnisses eine außerordentlich geringe. 
Während die chromatische Korrektion ursprünglich für D und G' durchgeführt wurde, 
in der Annahme, daß bei dem verhältnismäßig geringen sekundären Spektrum ein etwas größerer 
Spektralbereich umfaßt werden dürfte, was gerade für ein Versuchsinstrument wünschenswert 
gewesen wäre, erschien es später doch zweckmäßiger, den Scheitel der Farbkurve mehr nach 
dem langwelligeren Teile des Spektrums zu verlegen. Sowohl visuell wie photographisch unter 
Verwendung von Lichtfiltern war auf diese Weise eine wesentlich größere Bildschärfe zu 
erwarten. 
Bereits vor einigen Jahren hatte Herr A. Miethe in einer Sitzung der Sektion für an 
gewandte wissenschaftliche Photographie der Freien photographischen Vereinigung in Berlin 
darauf aufmerksam gemacht, daß eine mehr nach dem Grün verlegte chromatische Korrektion 
für astrophotographische Instrumente besser sei als die sonst übliche, bei der der Scheitel der 
Farbkurve im Violett liegt, weil die Kurve des sekundären Spektrums für die in Frage kommen 
den Gläser im langwelligeren Gebiete flacher verläuft und man heutzutage genügend farben 
empfindliche Platten besitze, um diesen Teil des Spektrums mit Vorteil auszunutzen. Als 
weiteren Vorteil möchte ich noch hinzufügen, daß man durch den Ausschluß des diffusen blauen 
Himmelslichtes von lichtschwachen flächenhaften Objekten klarere und detailreichere Bilder 
erhält. Unter diesen Gesichtspunkten ist es sogar zweckmäßig, die beste Korrektion in 
das Orange zu verlegen, wofür heutzutage bereits sehr gute orthochromatische Platten exi 
stieren. Daß hierbei wegen der größeren Wellenlänge der wirksamen Strahlen das Auflösungs 
vermögen des Instrumentes geringer wird, spielt bei so großen Öffnungsverhältnissen noch 
keine Rolle. 
Außerdem betraf ja gleich die erste mit dem Instrumente auszuführende Arbeit das rote 
Spektralgebiet, und auch die für später projektierten astrophotographischen Arbeiten sollten 
mit Lichtfilter und orthochromatischer Platte ausgeführt werden. Aus diesen Gründen wurde 
der Linsenspiegel schließlich so achromatisiert, daß für eine Zone gleich 0,87 der freien Öffnung 
der Scheitel der Farbkurve bei 560 liegt. 
Wie Abb. 44 zeigt, ist das sekundäre Spektrum sehr gering; es ist gerade halb so groß wie 
bei einem Fernrohrobjektiv gleicher Öffnung nach dem Fraunhofertypus (Krön voran) aus 
den gleichen Gläsern, gerechnet in der Zone 0,87 der freien Öffnung. Ein nicht zu helles Gelb 
filter läßt in Verbindung mit einer orthochromatischen Platte Strahlen unterhalb 500 fifi nicht 
mehr zur Wirkung gelangen. In diesem Falle beträgt der größte Zerstreuungskreis bei aus 
gleichender Einstellung noch nicht 6", also etwa 0,032 mm für die ausgeführte Brennweite 
von 1200 mm.
	        
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