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Der aplanatische Linsenspiegel.
75
/ 2 °
Der Astigmatismus wurde für 1° und 2° halber Bildwinkel gerechnet, wobei die vordere
Rohröffnung als Blende angenommen wurde. Das Resultat ist in Abb. 45 graphisch dar
gestellt; die ausgezogene Kurve entspricht der Bildfläche der Sagittalstrahlen,
die gestrichelte derjenigen der Meridionalstrahlen. Hiernach ergeben sich die
Durchmesser der Bildpunkte bei 1° seitlich der Achse zu 0,05 mm und bei 2°
zu 0,2 mm für 1200 mm Brennweite, entsprechend 8,5" bzw. 34" in Winkel
maß. Setzt man den noch zulässigen Durchmesser der Zerstreuungskreise
gleich 20", so ergibt sich, daß der aplanatische Linsenspiegel bei dem Öffnungs
verhältnis 1: 3 ein Gesichtsfeld von etwas über 3° Durchmesser astronomisch
brauchbar auszeichnet, also etwas mehr, als die sogenannten Normalrefrak-
toren für die Aufnahmen der photographischen Himmelskarte bei dem Öffnungs
verhältnis 1 : 10 1 )- Dabei ist aber noch zu berücksichtigen, daß die durch
das sekundäre Spektrum hervorgerufenen Zerstreuungskreise nur halb so groß sind als dort.
5 0 5
f = 4000 mm
Abb. 45 .
Halber Gesichtsfeldwinkel 1°
Halber Gesichtsfeldwinkel 2°
L- 0
I Oberer Randstrahi
Mittelstrahl
20
10
Unterer Randstrahl
f = 40000 mm
--
10
20
i
1 Oberer Randstrahl
Mittelstrahl
30
Unterer Randstrahl
f = 40000 mm
Abb. 46.
Zur Kontrolle der Koma wurden noch je fünf Strahlen im Meridionalsclmitt für 1° und
2° Hauptstrahlneigung durchgerechnet. Abb. 46 zeigt diese beiden Strahlenbündel für eine
*) K- Schwarzschild, Untersuchungen zur geometrischen Optik, Berlin 1905, II, S. 12 und III, S. 29.
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