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Meer — Meile
muß sie den Bewegungsgesctzen in ähn
licher Weise als das Wasser unserer Oceane
unterworfen seyn, und also durch die An-
ziehungswirkung des S a t urn r in g e ö,
gleich den irdischen Meeren durch den
Mond, auch eben so zu Fluth (und
Ebbe) sollicitirt werden; und es wird
dabei bloß der Unterschied eintreten, daß
die, von jenem Ringe aus größerer Nähe *
bewirkten Saturn-Fluthen eine Höhe
von vielleicht so vielen Meilen, als
unsere Fluthen von Fußen erreichen,
und in den Gegenden, denen der Ring
im Zenith steht, einen constantcn Charak
ter haben". Ganz Dieß bestätigen aber
die Beobachtungen: die oben angedeutete
Erscheinung besteht in einem vollkommen
co ustanten grauen Streifen, in der
Ebene des Saturn-Aequators, und also
(vergl. d. Anmcrk.) gerade unter dem
Ringe; dieser Streifen kann aber, nach
Mädler's sorgfältigster Erwägung der
Umstände, schlechterdings auf keine unge
zwungenere Art, als eben durch eine solche,
vermittelst der Ring-Anziehung bewirkte,
gleich „constante", sehr „hohe" Fluth er
klärt werden, womit also das Vorkom
men von Fluthen und demnach das Vor-
handenseyn von „Meeren" auch auf dem
Saturn außer Zweifel gesetzt wirb**.
Für Jupiters „Meere" endlich (in
die ungeheure Entfernung des Uranus
reichen natürlich Beobachtungen dieser Art
nicht mehr) läßt sich ein gleich bestimm
tes Jndicium freilich nicht angeben, und
* Ich anticipire <ui§ dem citirten Artikel
die, zur Verständlichkeit, hier nothwen
dige Bemerkung, daß der, den Saturn
frei umschwebende Ring in der (erwei
terten) Ebene des Satnrn-A e q u a t v r s
liegt, und daß seine innere Kante
von der Oberstäche des Planeten nur et-
wann 6000 unserer Meilen absteht (woge
gen der, unsere Fluthen bewirkende Erd-
mond erst aus der achtfachen Entfer
nung (etwa»» 50000 Meilen) wirkt).
Oer Artikel Saturn wird mich noch
ausführlicher hierauf zurückleiten; indeß
genügt meinen Lesern vielleicht ohnedieß
schon die allgemeine Ansicht von
pianetarischer Analogie, um das Bvrhau-
denseyn von waffer ä h » l t ch e n Flüssigkei
ten und also von „Meeren" und Fluthen,
auch auf dem Saturn zuzugeben.
ich habe solcher Meere in dem, diesen
Planeten betreffenden besondern Artikel
daher auch nicht erwähnen niögen; indeß
führt Gruithuisen (unser phantasie-
reicher Münchener Astronom), in seiner
für die Conjectural-Astronomie unschätz
baren „Naturgeschichte des gestirnten Him
mels" (München. 1836. gr. 8 .) eine
Menge von Vcrmnthungen darüber au.
Man darf demgemäß das Vorhandenseyn
von „Meeren" auf den sämmtlichen übri
gen Planeten unseres Systems mit der
höchsten Wahrscheinlichkeit annehmen; auf
diese Nachweisung über Meere kam es
mir aber, wie gesagt, unter unserm äst ro
ll o mi scheu Gesichtspuncte, eben nur au,
und ich schließe daher den Artikel hiermit*.
Meereslänge, s. Länge zur See»
Merle; Miniare; Mille. Das be
kannte Längenmaß, dessen man sich (mit
seinen Unter-Abtheilungen nach Toisen
und Fußen) zunächst für die Geogra
phie („A st r o n o m i e des Planeten
Erde"), hicrnächst aber, in weiterer An
wendung, auch für die (g a n z e) A st ro
ll o mie, zur Bestimmung der Entfernun
gen bedient, und welches ich daher schei;
im allgemeinen Artikel Maß betrachtet
habe, seiner großen Wichtigkeit wegen,
hier aber noch etwas ausführlicher bchan-
" Leser, welche eben Ihre Mond charle
verglichen, könnten mir noch bemerke»,
daß Sie auf berseibeli sehr viele Stel
len mit „Mare" (z. B. „Mare Cri-
sium", selbst „Mare Mediterraneum"
». s. w. ». s. w.) bezeichnet findeli.
Man hat mit diesem Name» gewisse
Montflecke belegt, „weil sie", wie sich
schon Hevel, der fleißige, 1687 ver
storbene Danzig'er Astronom und beson-
ders Monkbeobachter, darüber ausdrückt,
„mit Nichts besser verglichen werden
können". Allein bei der »nbezweif,lba-
ren außerordentlichen Fciliheit der Lnfr
des Mondes, sind große (Mo n d-)
Wasser - Ansammlungen , „M cere" auf
diese,» Gestirn nicht wohl anzunehmen;
und . wir werden vielmehr im Artikel
M v n d selbst näher sehen , daß die so
genannten „Mond mee re" in nichts
weiter als in großen, gegen ihre hellere
Umgebung vertieften Mond-Ebenen
bestehen.
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