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Meridiankreis.
man nun einsieht, mit einem solchen
Instrumente vielmehr zugleich nur
erst dann erfüllen lassen, wenn man
dem Kreise, mittelst dessen also die H ö-
h e n Messung erfolgen soll, auch eine solche
gehörige Größe und fernere Einrichtung
gibt, daß seine Theilung in möglichst
kleine Theile ausführbar ist; — und
Dieß ist nun die genauere Bedeutung
des „Meridiankreises" (als Ausdeh
nung des „Passage-Instruments"), wie
ich dieselbe Eingangs in der Definition
angedeutet habe. Von diesem vortreffli
chen Instrumente, und zwar in derjeni
gen Art, nach welcher es jetzt in D e u t sch-
land'-', Rei che n bach's (des uns schon
bekannten, mit Frauenhofer zur Be
treibung des optischen Instituts zu Mün
chen verbunden gewesenen, 1826 verstor
benen Baierschen Oberst-Bergrathes) An
leitung gemäß, verfertiget zu werden
pflegt, will ich mich jetzt bemühen, eine
Beschreibung zu machen.
In der, diesen Meridiankreis abbilden
den Figur 1 der Tafel IV. ** stellen P
und Q zwei (gemauerte) sehr solide Pfei
ler vor, in welchen die horizontale (Ro-
tations-) Drehungs-Are A B, sammt dem
auf ihrer Mitte perpendiculares mit ihr
fest verbundenen und also auch nur mit
ihr zugleich drehbaren Fernrohre CD
ruht (eine Einrichtung, welche, bis hier
her, auch dem vervollkommneten
„Passagen-Jnstrument" gegeben zu wer-
* Die Einrichtung nämlich, welche Cr n
lische Künstler dem „Ganzen Kreise"
geben, weicht hiervon etwas ab, wiewohl
der Sinn freilich immer der nämliche
bleibt: eine Beschreibung des z. B. von
N a m L d e n für die Sternwarte zu P a-
lermv, und von Troughtvn für
Greenwich verfertigten solchen Instru
ments in „Astronomie von Piazzi".
Deutsch v. Westphal. Berlin. 1822.
2 B. gr. 8. I. 7-1 flgd.
** Genauer vergleichende Leser dürften in
dieser Figur Details bemerken, deren ich
in der Beschreibung keine namentliche
Erwähnung thue; ich habe dieselben nicht
unterdrücken wollen, und erkläre mich zu
Schluffe des Artikels über die WünschenS-
würdigkeit einer Ansicht des Instrumen
tes selbst, wonächst man die Beibehaltung
jener Details nothwendig finden könnte.
den Pflegt). Die beiden cylindrischeu En
den A und B dieser Notationsare jtnb
mit ihren Pfeilern durch Metallstücke in
Verbindung, deren jedes aus zwei star
ken Platten besteht: die erste, ihrem re-
spectiven Pfeiler nächste jeder dieser bei
den Platten ist unmittelbar an demsel
ben fest; die beiden anderen, welche die
eigentlichen Lager tragen, auf denen die
Enden der Rotationsare aufliegen, las
sen sich an den ersteren Platten durch
Schrauben bewegen, und zwar die eine
auf und nieder, um dadurch die Rota
tionsare (mittels einer Libelle) genau
horizontal zu stellen, und die an-«
dern im Horizonte vor- und rückwärts,
wodurch die Are also (vergl. vorn) per-
pendicular auf die Ebene des
Meridians und das (seinerseits auf
dieser Are perpendiculare) Fernrohr
somit zugleich in diese Ebene gebracht
werden kann.
An dem einen Ende (-1) der Rota
tionsare befinden sich die beiden, zu der
selben senkrechten, concentrischen und
zugleich in der nämlichen, dem Meri
dian parallelen Ebene, also in einander
liegenden Kreise mn; die Peripherien die
ser beid-n Kreise sind sich, aus Gründen,
welche ich unten genauer entwickeln werde,
so nahe, daß sie sich beinahe berühren,
und daß ein unbewaffnetes Auge nur mit
Mühe den sie trennenden Zwischenraum
erkennt. Der größere (zur feinsten
Theilung hinreichend große, äußere) bei
der Kreise ist an seinem, mit Silber ein
gelegten Limbus (vergl. wieder vorn)
auf das schärfste in Grade und Minu
ten eingetheilt: dieser Kreis ist mit der
Rotationsare ebenfalls fest mid unver
änderlich verbunden, dergestalt, daß er
sich also, ganz wie das Fernrohr,
nur zugleich mit ihr drehet, wel
ches ich wohl zu merken bitte. Der klei
nere (innere) Kreis, welcher hier die
Alhida d e (vergl. d. A.), deren Stelle
er auch wirklich bloß vertritt, genannt
wird, ist dagegen (s. unten) unbeweg
lich, und trägt an vier, immer um
90" auseinander und sich also diametral
gegenüber stehenden Orten seiner, nicht
weiter getheilten Peripherie, einen
Vernier, um dadurch, wie wir unten
auch näher sehen werden, die Minuten
des äußern Kreises noch weiter unterzu-