Full text: L-Z (2. Band)

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Meridiankreis. 
Bemerkung des gleichzeitigen Uhr Mo 
ment es, in diesem Stande des In 
struments, die Angaben der vier Ver 
niers (oder auch nur der, denselben deß 
wegen oben substituirten vierTheilungs 
linien) der Alhidade an dem äußern Kreise 
ab: das arithmetische Mittel aus diesen 
vier Angaben * gewährt die gesuchte ge- 
Dönken wir uns die optische Axe des 
Fernrohres zugleich mit de» beiden Theil 
puncten 0° und 180° des also auch in 
der Mittagsflache angenommenen, äußern 
Kreises genau im Horizonte, und 
den mit 90° und 2 70° bezeichneten 
Durchmesser dieses Kreises senkrecht 
darauf, die obigen vier TheilungSlinicn 
deö in der nämlichen Fläche befindlichen, 
unbeweglichen inneren Kreises 
aber scharf damit coincidirend; und sei, 
sodann das Fernrohr sammt jenem, sich 
mit ihm zugleich drehenden äuße 
ren Kreise, gegen den inneren, unbe 
weglichen erhoben und festgestellt: so sind 
die 4 Cardinalpuncte 0, 90, 270, 360 
deS letzteren zugleich von den vier Thei- 
lungSlinien des inneren Kreises zu 
rückgetreten. und würden eS ganz gleich 
weit (um ganz gleich viel Grade, Mi 
nuten, Secunden) sey» , wenn die Thei 
lung auch als ganz vollkommen angese 
hen werden konnte: man würde dann 
die sich ergebenden 4 Anzahlen n, n'. 
ii", n"' von Graden, Minuten, Secun 
den, unter sich auch ebenfalls vollkom 
men gleich finden; — und man nimmt, 
da eine solche Vollkommenheit in der 
Wirklichkeit nicht Statt hat, also natür 
lich, wie oben, das „arithmetische Mittel" 
n -f- n' -f- n" -j- n'" 
4. 
Diese Aus 
cinandersetzung weist zugleich darauf hi», 
weßhalb man einen „ganzen Kreis", statt 
eines Quadranten mit seinen bloßen 
90°, anwendet, da doch die (hier nur 
zu messenden) Höhen (oder Zenith-Ab 
stände) der Gestirne nicht über 90° ge 
hen können: der „ganze Kreis" ge 
währt, wie man nun einsieht, eine vier 
fache Genauigkeit (Messung). 
Endlich hatte ich vorn, mit Verwei 
sung hierher, auch noch das „enge An- 
rinanderschließen" deö äußern und in 
neren Kreises hervorgehoben: es ist 
aber nun ebenfalls einleuchtend, baß die 
naueste Höhe des Sterns im Uhrnio- 
mente seiner Culmination, dergestalt, 
daß sich also, wie ich nachweisen sollte, 
die, Eingangs an den „Meridian 
kreis" gestellte Forderung auf-Ein 
maliger schärfster Bestimmung des 
Culmination s-M o m e n t s (der da 
raus folgenden geraden Aufstei 
gung) und der Mittagshöhe oder 
der dieselbe ergänzenden gleichzeitigen Zc- 
nithdistanz (d. h. der wieder daraus fol 
genden Abweichung) wirklich erfüllt 
findet. — Ich verwahre mich gegen den 
etwannigen Vorwurf, mehrere Neben- 
Vorrichtungeu dieses vortrefflichen In 
struments unerwähnt gelassen zu haben: 
diese gehen den praktischen Astro 
nomen an, welchen mein Werk nicht 
zunächst im Auge haben darf. 
Den Zweck des Instrumentes habe ich 
me ineu Lesern also auf die bestimmteste 
Weise bezeichnet; und den dazu ange 
wendeten Mechanismus der, um nun 
zu resuiniren, „Verbindung eines fest ste 
henden, nur als Alhidade dienenden 
und daher nur Verniers tragenden i li 
ner en Kreises, mit einem bewegli 
ch e n, aber immer bloß zugleich sammt 
dem Fernrohre, an jenem ersteren ver 
schiebbaren, höchst genau getheilten 
äußern Kreise", hoffe ich Ihnen, in 
der Hauptsache, auch deutlich genug ge 
macht zu haben; — wer mehr technr- 
schcs Detail (auf welches sich, vergi, vorn, 
auch diejenigen Angaben der Figur be 
ziehen, deren ich in meinem Vortrage 
keine namentliche Erwähnung thue) ver 
langt, den verweise ich, wiewohl ohne 
eigenen Anblick des Instruments doch 
Manches nicht ganz einleuchten dürfte, 
auf den, vom verewigten Wiener Astro 
nomen Littrow bearbeiteten Artikel 
„Meridiankreis" in der viel citirten 
neuen Ausgabe von Gehler's physika 
lischem Wörterbuche, wo derselbe aber 
gezeigte Art des gen au essen Verglei- 
chenS beider Kreise nur dadurch möglich 
gemacht wird. Wendete man, stakt der 
T h e i l u n g s li n i e n deS inneren 
Kreises, die Verniers selbst au, so 
entspringt überdieß der Vortheil, daß der 
äußere (getheilte) Kreis nicht von 
deren Reibung leidet, welche somit auf 
dem inneren erfolgt. 
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