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Mikrometer.
beziehen, zugleich weit entfernt, sind es
Gestirne, namentlich Planeten, und will
man z. B. deren scheinbare, sehr kleine
Durchmesser durch eine solche Messung
bestimmen; so verbindet man die mikro
metrische Einrichtung mit einem Fern
rohre. Unter diesem astronomischen
Gesichtspuncte * haben wir die Sache hier
zu erörtern.
Meine Leser wissen aus der Theorie
der Fcrnröhre (namentlich S. 425
und 426), besonders des astronomi
schen Fernrohres („Resractors" im en
geren Sinne), auf welches ich meine Be
trachtungen hier beschränke, daß man
durch das Ocular eines solchen Instru
mentes nicht mehr den betrachteten Ge
genstand unmittelbar, sondern nur
das von demselben vermittelst der Ob-
jectiv-Linse, im Innern der Röhre, um
den Brennpunct her (im „Brcnn-Raume"),
entstehende „Miniatur b i l d ch e n" ** sieht:
dieß Bildchen wird zwar, es sey denn,
daß man dasselbe, etwann mit einem
weißen Papierblatte oder etwas denMchn-
lichen, auffange, nicht selbst wahr
genommen; aber die Strahlen davon
kommen doch (wohl zu merken, unter dem
vergrößer nden Einflüsse, welchen das
Ocular vorher noch darauf ausübt)
so in das Auge, als wenn dieß Bild in
der angegebenen Art aufgefangen und ver
wirklicht wäre: der betreffende Gegen
stand stellt sich in der Erscheinung die
ses Abbildes dar; und wenn man ihn,
wozu nun eben unser „Mikrometer" dic-
* Die Verbindung des „Mikrometers" mir
dem Mikroskop, in welcher Verbim
dring es zur Messung sehr kleiner n «=
her, durch das letztere Instrument be-
quemer zu betrachtenden Gegenstände dient,
gehört eigentlicher in die Physik. Indes:
könnte man die Ocularlinse eines
astronomischen Fernrohres allerdings auch
als ein „einfaches Mikroskop" bezeichnen,
durch welches »ran das (vergl. oben) im
Brennraunie deS Instruments enrstehcnde
Gestirnbildche» betrachtet und somit ver
größert wahrnimmt. — Der besondere
Art. Mikroskop führt mich hierauf
zurück.
** Ich komme ans dieses „Bildchen", wie
gesagt, im folgenden Art. Mikroskop
zurück, den ich zu vergleichen bitte.
neu soll, selbst zu meffeu denkt, so mißt
man vielmehr wirklich nur dieses, sein
(wenn gleich, wie gesagt, auch nicht ei
gentlich, sondern nur als Luftbild,
vorhandenes, d. h. nicht „aufgefan
genes") Bild*, seine Erscheinung
cm Brennraume, allwo es gesehen
werden sollte, wenn wir dasselbe nicht
(vergl. wieder Fern rohr, S. 438. und
hinten) in unserer Einbildung an den
Himmel versetzten, d. h. auf den Gegen
stand selbst bezögen.
Nun habe ich aber gleich Eingangs,
als Beispiel der Anwendung „mikrome
trischer Messung", namentlich die Bestim
mung der scheinbaren Durchinesser der
Gestirne, d. h. doch der Anzahl von Mi
nuten, Secunden bezeichnet, welche diese
Durchmesser im Bogen der eingebildeten
Himmelshohlkugel (eines größten Krei
ses) selbst fassen; wie ist, um durch wei
tere Verfolgung desselben Beispiels, nur
»So ist L a l a u d e's („Agronomie.“
2te Aust. §. 2346.) Definition: „Le
micromètre est un instrument pour
mesurer la grandeur de l’image des
objets observés par le moyen des
lunettes astronomiques“ zu verstehen:
der durch das astronomische Fern,
rohr wahrgenommene Gegenstand cz. B.
wieder der Planet) wird vom Auge nur
als dieß Bild empfunden (gesehen), wel
ches sich aber, aiigeführtermaßen, im
B r e u u r a u in c erst wirklich darstellr,
wenn man daselbst, um eS aufzufangen,
nun etwann ein weißes Papicrbiatt hin
hält; man gewahrt (und mißt) den Ge
genstand (das Gestirn) nicht mehr, wie
er vom bloßen Auge unmittelbar am
Himmel beobachtet werden würde, son
dern in seinem, durch das Objectiv, ver
mittelst der Strahlenvereinigung, im I n-
nern der Röhre entworfenen Abbilde
(Luftbilde), welches alsbald sichtbar
erst vermittelst des Anffangens wird, und
welches man durch das, wie ein einfa
ches Mikroskop vergrößernde (convexe)
Ocular betrachtet. Ich bin bei dieser
Entwicklung so sorgfältig, weil ich weiß,
wie schwer viele Leser auf die Forderung
der „mikrvmetrischen Messung eines B i l-
d e s" eingehen, von dessen wirklichem
Daseyn Sie unmittelbar doch Nichts
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