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Monat.
Alevandrinische Astronom P t ol e m ä u s!
angewendet, und dazu eine von den Chal
däern, 320 Jahre vor Christus gemachte
Beobachtung einer Mondfinsterniß benützt.
Während eines solchen „synodischen Mo
nates" hat aber der Mond, indem er
dabei der, u n t e r d e ß auch in Bewe
gung begriffnenSonne wieder ge
genüber kommen muß, offenbar mehr als
den ganzen Umfang seiner Bahn, d. h.
mehr als 360°, und zwar so viel mehr
zurückgelegt, als die S o n n e che l b st in
den 29 T. 12 St. 44' in ihrer Bahn
macht; und um demnach zu wissen, wie
viel mehr dieß auöträgt, muß man of
fenbar setzen:
365 '/4 Tag (Dauer des tropischen Iah-!
res): 360° — 29 '/2 Tag : X (ich bleibe!
bei diesen annähernden Werthen stehen),
woraus x (beiläufig, denn ich will nur
den Geist des Verfahrens kennen lehren)
— 29 kommt, und welches also lehrt,
daß der Mond in den 29-/2 Tagen sei
nes synodischen Umlaufes nicht bloß
die vollen 360° seiner Bahn, sondern
noch 29° darüber, und solchergestalt (360
-f- 29 —) 389° durchlaufen hat. Da
sich aber der fide rische Monat (x),
zu dessen Ableitung aus dem „synodischen"
ich, bevorwortetcrmaßen, jetzt übergehe,
n u r auf die vollen 360° der Bahn be
schränkt ; so folgt er ans dem letzteren
durch die Proportion 389° : 29 '/2 Tagen
— 360° : x. welches seine Dauer — 27 /3
Tage (genauer 27 T. 7 St. 43' 11") gibt
* Man könnte (vergl. Aspecten, S. 53.)
umgekehrt diesen siderischen Monat,
d. h. also die Rückkehr des Mondes zu
einem nämlichen Fixsterne, zunächst
beobachtet haben, und hatte daraus so
dann den synodischen Moment durch
Der tropische Monat ferner: die
Rückkehr des Mondes ;um Frühlings-
puncte, muß wegen des Vor- (Zu-
„Rück"-) Rückens der Nacht gl ei
chen etwas kürzer als der siderische
ausfallen. Letzteres beträgt in 1 Jahre
50", oder in 1 Monate etwann 4 Bö
ge »secunden; und es fragt sich daher,
wieviel Zeit secunden der Mond zu de
ren Durchlaufung bedarf? Nun macht
der Mond täglich (^^- etwann —)
13, d. h. in der Stunde (in 3600")
'/¿° — 1800 (Bogen-) Secunden, dem
zufolge man hat
1800 Bogensecundcn: 3600 Zeitsecunden
!— 4:8", und wonach sich der Unter
schied an Dauer des siderischen vom so
viel kürzeren „tropischen" (solcherge
stalt 27 T. 7 St. 43' 4" betragenden)
Monate also nur auf die (vergl. d. vor
ausgehende Anmerk.) Kleinigkeit von (7
bis) 8 Secunden beläuft, welcher Um
stand das oben angeführte Zusammenbc-
greisen dieser beiden Arten von Monaten
unter dem gemeinschaftlichen Na
men des periodischen rechtfertiget.
Ausserdem bezieht man sich aber, tai
Bestimmung der verschiedenen Arten von
Monaten, angedeutetermaßen, auch noch
auf andere Himmelspuncte. Die K n 0 -
ten (vergl. d. A.) der Mondbahn rü
cken nämlich, in derselben Art wie oben
die Nachtgleichen, nur mit größerer
Geschwindigkeit der Ordnung
der Zeichen entgegen, daher der
Mond den Knoten schneller alö den
Frühlingspunct wieder erreicht, und der
darauf bezogene-, der sogenannte Dra
gen beiläufigen) 29/2 Tagen hervorgeht.
Sollte man jedoch bei dieser Propdr-
1' t
die I. c. gegebene Formel -—- abzu
leiten. Bedeutet nämlich in derselben T
die Dauer des Erdenjahres <365-/4 Tage),
und t jenen siderischen Monat <27 */3
Tage), so wird die Frage nach dem s y-
nodischcn Menare (M) offenbar durch
360° 360°
die Proportion 1 Tag: — -
27*/3 365'/4
— M : 360° ausgedrückt, woraus M =
365'/4.27'/z T t
— — ~ (den obi-
365'/4- 27'/z T-!
tiou Anstand finden, so ermesse mau,
daß, da der Mond, angegebcnermaßcn,
360° 360°
täglich -, die Erde aber -
2 7-/Z 365-/4
macht, das Wie derznsam me »treffen beider,
von einer Opposition ausgehend gedachten
Gestirne, zu derselben, erfolgen muß,
C 360°
r —
27>/ 3
360° _
den ganze» KreiSumfaug
)
365-/4.
(die obigen 360°) erreicht.
*