Full text: L-Z (2. Band)

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Mond 
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ser eigene Versuch wird den gewöhnlichen 
dießfallsigen Bedenklichkeiten am besten 
ein Ende machen. 
Mit Bezug auf die übrigen hierbei 
in Betracht kommenden Umstände wird 
aber das Notationsgesetz des Mondes so 
dann allgemeiner folgendermaßen 
ausgedrückt: 
„Die Mondkugel drehet sich während 
Eines siderischcn Umlaufes völlig 
gleichförmig (vergl. unten) auch 
Einmal ganz um ihre Are; die Nei 
gung des Mondäquators* gegen 
die Ebene derErd bahn (die Eklip 
tik) bleibt dabei constant, und beträgt 
nur 1° 30'**, dem zu Folge die No 
tationsare des MondeS, die wir 
oben auf jener Ebene vollkommen per 
pendicular angenommen haben, dieß 
wirklich fast ist, indem sie also einen 
(dem rechten so nahe gleichen) Winkel 
rend eines Umlaufes der Mondkngel um 
den Erdkörper, wobei sie uns also im 
mer die nämliche Halbkugel zukehrt, 
auf einen anfserhalb der Erde ge 
wählte» Standpuuct, z. B. in die Sonne; 
d i e se m Beobachter wird die Mondkugel, 
um einen derartigen Umlauf ausführen zu 
können, successiv natürlich alle 360° ih 
res AequatorS zukehren müssen, und sich 
mithin dabei ganz gewiß auch Einmal 
ganz um ihre Axe drehe». 
* Ich anticipire hier diesen Ausdruck in 
Bezug auf de» Mond, für welchen er 
also ganz in dem Sinne wie für die 
Erde oder überhaupt für alle Planeten 
sieht. Das Nähere darüber wird unten 
vorkomme». 
** Salan be („Astronomie“. §. 3204.) 
nennt diesen Winkel von 1" 30' zwi 
schen dem Mondäguator und der 
Ekliptik, „die Schiefe der Ekliptik auf 
dem Monde"; andere Schriftsteller ge 
brauchen denselben Ausdruck vom Winkel 
zwischen dem Mondäquator und der Mond 
bahn, welcher, da letztere (vergl. vorn) 
von der Ekliptik wiederum noch 5° 8' 
weiter absteht, dagegen (1° 30' -j- 5° 
8' —) 6° 38' (ich lasse die Secunden 
weg) beträgt. — Der Verfolg wird uns, 
unter dem klimatischen Gesichtspuucte, auf 
diese „Schiefe", in der ersteren Be 
deutung zurückführen. 
von (90-1° 30' — ) 88° 30' damit 
macht, unter welchem Winkel sie sich 
(vergl. unten) auch während eines Um 
laufes sich selbst stets parallel er 
hält *. Zugleich fallen endlich die Kno 
ten des M o n d ä q u a t o r s mit den 
entgegengesetzten Knoten der 
Mondbahn zusammen: die K no 
tent inie des Aequators findet 
sich der Knotenlinie der Bahn 
in dieser Art parallel; und beide 
Linien erhalten sich nicht weniger in 
dicker gegenseitigen Lage" (vergl. unten). 
Die schöne Entdeckung dieses Gese 
tzes, dessen a n a l p t i s ch e B e st ä t i g u n g 
nachher Laplace geglückt ist, verdan 
ken wir dem Französischen Astronomen 
D o m i n i c u s C a s si n i (gebornem Jta- 
liäner, Stammvater der uns schon so 
vielfach bekannt gewordenen Astronomen- 
Familie Cassini), welcher dasselbe in ver 
schiedenen Abhandlungen in den .Mémoi 
res de l’Académie“ um das Ende des 
17ten Jahrhunderts (vortrefflich zusam 
mengestellt im XXten Buche der „Astro- 
no mie" von Lalande „de !a rotation 
de la Lune“) zuerst veröffentlichet, und 
folgendermaßen ausgedrückt hat: „Man 
lege durch den Mittelpunct des Mondes 
eine Ebene, senkrecht aus die Notatwns- 
are, so stellt sie also den Aeqnator 
des Mondes vor; legt man sodann 
durch denselben Punct eine zweite, die 
* Dieser Parallelismus der RotationSn.re 
des Mondes beim Umlaufe um die Er de, 
entspricht also dem Parollelismns derErd- 
axe beim Umlaufe unseres Planeten um 
die Sonne. — Man könnte jedoch die 
Möglichkeit jenes Parallismns im Wider 
sprüche finden wolle» mit dem eben an 
geführten, für die Erde in Bezug 
auf d i e S o n n c bekanntlich nicht 
Statt f i n d e n d e n Umstande, daß der 
Mond der Erde stets die nämliche Seite 
zukehrt; allein man nehme einen Stock 
(die Mond axe), und rücke ihn in ge 
neigter Lage uni den Rand eines 
runden Tisches (die Mond b a h n), so kann 
man ihn dabei stets sich selbst parallel, 
und zugleich mit der „nämlichen Seite" 
gegen die Mitte deS Tisches (die Erde) 
gerichtet erhalten, und also, wie gefor 
dertwird, b e i d e n Bedingungen gleich 
zeitig Genüge leisten. 
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