Full text: L-Z (2. Band)

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f> Länge der 
Gestirne. 
stirns bestimmt; so kennt man, nach jener 
Beobachtungswelse, den Durchgangs- 
m o m e n t des Gestirns durch den be 
zeichneten Meridian und die Höhe, in 
welcher der Durchgang erfolgt, und ist 
also im Besitze aller Beobachtungsbe 
dingungen *. Und wollte man umgekehrt 
controlltrend zu Werke gehen, so könnte 
man beliebige gerade Aufsteigun- 
g e n und Abweichungen dieses Ge 
stirns unmittelbar beobachten, 
und daraus, vermittelst der vorn vorge 
schriebenen vier Formeln selbst, die zu 
gehörigen „geocentrischen Längen" 
und Breiten herleiten, hiernächst aber, 
(freilich bei nunmehriger Mitbenützung 
der Elemente) auch die „heliocen 
trische n" Bestimmungen und letztlich die 
„Längen in der Bahn" folgern, und 
mit den Angaben der, in bevorwortctcr 
Art, direct durch die Planetentheorie 
dargestellten Tafeln vergleichen, ja, wie 
man sieht, auf diese indirecte Weise, ver 
mittelst einer iortgesetztcn Umkehrung der 
Formeln jenes directen Verfahrens, eben 
falls zur Tafel - Construction gelangen. 
Diese Bemerkungen über die Ausdehnung 
des Bezuges zwischen „L än g e," B r e i t e, 
gerade Aufsteigung und Abwei 
chung, als den vier astronomischen Da 
ten aller Gestirn - Orts - Bestimmung 
werden, abgesehen von Einwendungen 
der Praxis, vielen Lesern sehr nützlich 
werden, und ich empfehle dieselben zur 
Beachtung. 
Die älteren Astronomen (denn ich 
habe, bevorwortetermaßen, bis hierher 
nur vom Verfahren der Neueren gespro 
chen) sahen sich aber außer Stande, diese 
Benützung der geraden Aufsteigung zur 
Bestimmung der „Länge" in Anspruch 
zu nehmen, weil sie keine Uhren (we 
nigstens keine Zeitmessungs-Instrumente 
von hinreichender Vollkommenheit) hatten. 
Der Nachtglcichenpunct, von welchem an 
man die geraden Aufsteigungen (gleich 
wie die „Längen") zählt, ist nämlich 
am Himmel (vergl. hinten und den Art. 
Vorrücken der Nachtgleichen) 
durch Nichts dauernd, sondern alljähr- 
* Von einigen kleineren, dabei noch noth 
wendig werdenden Cvrrectione» , über 
welche sich wieder d. A. Geocentrisch, 
S. 603. verbreitet, ist hier abgesehen. 
lich nur vorübergehend durch die 
Sonne in dem Augenblicke bezeichnet, in 
welchem sie eben keine Abweichung zeigt. 
Wir stellen unsere (Stern-) Uhr in die 
sem Augenblicke auf 0, und halten jenen 
Punkt dadurch gleichsam fest, indem 
uns die Uhr nun angibt, in welcher 
Zeit ein Gestirn demselben folgt (später, 
nach ihm, in den Meridian tritt), wo 
durch des Gestirns gerade Aufstei 
gung (in Zeit) unmittelbar bcstiinmt 
wird; dieß konnten die älteren Astrono 
men aber also nicht: sie mußten vielmehr 
das betreffende Gestirn, statt aus jenen 
von der Sonne vorübergehend eingenom 
menen Punct, vielmehr (wenigstens, 
vergl. das Folgende, mittelbar) im 
mer aus die Sonne selbst beziehen, 
welche sic im obigen Augenblicke, da ihre 
Abweichung — 0 (da sie eben in jenem 
Nachtgleichenpuncte gewesen) vor und 
nachher bei'm sernercn Fortgange (Laufe) 
m ihrer Bahn (in der E kliptik) be 
obachtet hatten, so daß sie stets ihre 
„L ä il g e" kannten. Nun wird aber, 
so lange die Sonne noch über dem Ho 
rizont ist, kein Gestirn am Himmel sicht 
bar, außer dem Monde *, welcher, wo 
nicht früher, doch sehr deutlich gesehen 
werden kann, indem die Sonne eben 
untergehen will; und die älteren Astro 
nomen waren daher genöthigt, erst den 
Unterschied zwischen den Orten der Son- 
n e und des Mondes und zwar, da 
sic den Sonnenort, angegebenermaßen, 
nur in „Länge" kannten, die „Länge" 
zu suchen, und das Gestirn, dessen „Län 
ge"-:-» fix ferner wissen wollten, hernach 
mit dem Monde zu vergleichen. 
Um dieß an einem Beispiele recht deut- 
» Venus glänzt jedoch zuweilen binrek- 
chend stark, um ebenfalls am Tage ge 
sellen zu werden. Auch sinde ich in mei 
nen Collectanee» , daß sich T >) ch v die 
ses Planeten statt des Mondes bedienr 
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** Daher ist eS denn, wie ich schon vorn 
angedenket habe, auch gekommen, daß 
die älteren Firstern-Vcrzeichnisse bloß 
„Länge" (und „Breite"), statt gerader 
Aufsteigung und Abweichung geben, in 
welcher Gestalt sie jetzt nur noch die un 
mittelbare Vergleichung mit Planeten» 
örtern erleichtern. 
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