Nebensonnen — Ntbenwohnerx
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Von den neueren Ereignissen dieser Art
aber zeichnet sich ans eine, zu Rom am
20. März 1629 beobachtete Erscheinung
von „Nebensonnen," welche D e s c a r t e s
(Meteor. Cap. X. § 6.) unter dem Na
men des „Römischen Phänomens"
beschreibt, und welche ich hervorhebe, weil
man den Vorgang oft unter diesem Na
men ohne weiteres citirt findet, und ver
geblich nach der wahren Bedeutung der
Benennung sucht. Die schönste solche
Beobachtung von „Nebensonnen" ver
dankt man aber dem Danziger Astrono
men Hevel (wir kennen ihn aus dem
A. Mond als besonders fleißigen Beob
achter namentlich dieses letzter» Gestirns),
der am 20. Febr. 1661 zu Danzig sie-
b e n „Nebensonnen" aus Einmal sah;
er beschreibt dieses Schauspiel: „De ra
rissimis quibusdam Paraselenis“ bei
seinem „Mercurio in Sole viso." Gc-
clani. 1662. Fol. 8. 173.; — und das
selbe wird zuweilen als „Hevel'sch es
Phänomen" angeführt. Noch andere
hierher gehörige Beobachtungen führt der
bekannte Hamburger Mathematiker Büsch
„Tractatus duo optici argumenti.“
Hamb. 1783. 8. an; und den Versuch
einer neuen, von der obigen Huygeus-
schen abweichenden Erklärung macht der
verewigte Münchener Optiker Frauen
hofer „Theorie der Höfe," in Schu-
macher's „Astron. Abhandl." 3tesHeft.
S. 80. Ich darf aber, bcvorworteter-
maßen, plangemäß hier nicht weiter dar
auf eingehen, und verweise schließlich nur
noch auf den so nahe verwandten Art.
Höfe um Sonne und Mond im er
sten Bande S. 782. unseres „Astronomi
schen Wörterbuches."
Nebenwohner;* Perioed; Perioe-
ciens. Ein Ausdruck der mathematischen
* Nicht zu verwechseln mit de» Gegen
wohner n und Gegenfüßlern (vgl.
beide Art.). „Gegenfüßler," um Al
les in Einer Uebersicht zu baben, kehren
einander aus gleiche» entgegenge
setzten Abständen vom Aequator die
F ü ß e, „Gegen w v h n e r" (Bei de nach
der ihnen sichtbaren AcqnatvrShälfte schau
end angenvmman) die Augen zu; „Ne
benwohner" sind in gleichen gleich
seitigen Abständen vom Aequator, in
Geographie, Erdbewohner bezeichnend,
welche sich im nämlichen Parallel (des
Aequators, also zugleich auf dessen nörd
licher oder südlicher Seite), aber in dia
metral entgegengesetzten Puncten dieses
Parallelö befinden, und demnach zwar
gleiche geographische Breite (gleichen
Abstand vom Aeqnator) haben, aber in
Länge um 180° verschieden find. Ihre
Polhöhe ist also gleich, und derselbe Me
ridian ist ihnen gemeinschaftlich; aber
die Meridian - TagHälfte des Einen ist
die Nacht Hälfte des Andern. Die S t u n-
den von Tag und Nacht finden sich da
her für „Nebenwohner" einander gerade
entgegengesetzt: wenn der Eine von
ihnen Mittag hat, so hat der Andere
Mitternacht. Dagegen sind für sie,
eben ihres gleichen und gleichseiti
gen Abstandes vom Aeqnator wegen, die
Jahreszeiten und Taglängen dieselben. *
Um hiernächst, dem Vorgetragenen ge
mäß, für einen Erdbewohner die Stelle
seines „Nebenwohners" zu finden, muß
man auf einem Globus oder einer Pla-
uiglob-Charte (vergl. Planisphär) den
denselben Parallelen, um 180° von
einander entfernt. Man würde auch von
ihnen sagen können, daß sie „einanvcr
die Füße zukehrten," wenn die vom
Zcnilh znm Nadir (Fußpnncte) ge
dachte Gerade, start durch das Centrum
des Aequators der Erdkugel, eben durch
das Centrum des betreffende» „Paral
lel s führte.
Dabei tritt jedoch ein bemerkenSwerther
llmstand ein. Nicht immer nämlich, wie
man beim erste» Anblicke glauben sollte,
sondern nur an den, dieß allgemein
bedingenden Aequinvctialtagen (ist
Tag und Nacht für die „Nebenwohner"
gleich lang, und daher) geht die Sonne
dem einen von ihnen in demselben Au
genblicke auf, in welchem sie dem an
dern untergeht. An den übrigen Tagen
dagegen geht sie dem einen früher
auf, als dem andern unter, demge
mäß die beiden Nebenwohner dieselbe
dann zugleich über dem Horizonte ha-
ven. — Einiges Nachdenken über die Na
tur der „schiefen Kugel" (Spbaera ob-
liqua), welches meine Leser selbst anstel
len mögen, macht die Sache ohne viele
weitere Worte klar.