Full text: L-Z (2. Band)

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Neigung des MeerhvrizonteS. 
die Erdkugel-Oberfläche in n (fällt dort 
mit ihr zusammen). Erhebt fleh aber der 
Beobachter darüber um n h, so müßte 
sich auch die Meeres - Ebene zugleich bis 
uw. parallel rs, erheben, damit der 
entstehende neue scheinbare Horizont je 
nem ersteren entspräche (damit beide nun 
mehr parallele, genau in parallele Mce- 
res-Ebcnen fallende Vistonsradien diesel 
ben Stellen des so weit entfernten Him 
melsgewölbes träfen, daß der gegen 
seitige Abstand dieser Parallelen 
dabei nicht in Betracht käme). Statt 
dessen steht der, um nh über n erhabene 
Beobachter aber vielmehr nach o hinab, 
sein Visionsradius ho tangirt die Mce- 
res-Ebene (Erdkugel-Oberfläche), statt in 
n (oder h) , in o; der Zusammenstoß 
von Wasser und Himmel hat für ihn 
im letzteren Puncte Statt, sein „Meer- 
horizont" macht mit dem scheinbaren 
Horizonte rs oder dessen Parallele uw 
den Winkel who, um den er die in 
Rede stehenden Gestirnhöhen, welche er 
also, statt von s (oder w), vielmehr von 
o an bis zum Zenith Z. hin, mißt, zu 
groß findet, und dieser Winkel who 
ist demnach für die Erhebung n h die 
„Neigung des Mcerhorizontes," d. h. die 
uc-thwendig werdende Correction also 
gemessener Gestirnhöhen. Nun kennt man 
aber in dem bei o rechtwinkligen Trian 
gel c (Erdmittelpunct) h o, den Erdhalb 
messer co (welcher auf der Tangente ho 
senkrecht steht) und, wenn man dazu die 
gegebene Höhe nh addirt, auch die Seite 
eh, womit man (eh : eo = 1 : sin 
allerdings eine Einwendung auf den Lip 
pen meiner Leser schweben. „Auf dem 
festen Lande," werden Sie mir sagen, 
„muß bei gleicher Erhebung über 
der eigentlichen Horizontal- (z. B. Sand ) 
Ebene ganz dasselbe eintreten; — wes 
halb ist oben nur vom Meerhorizonte 
die Rede ?“ — „Aus dem festen Lande," 
erwiedere ich Ihnen hierauf, „messe ich 
(vergl. wieder Horizont, S. 788.) 
nicht von dem bei einer Erhebung des 
Beobachters über das Erdplanum aller 
dings auch schief unter die Horizontal- 
Ebene hinabfinkenden Grenz- (scheinba 
ren Zusammenstoß-) Kreise zwischen Him 
mel und Erde an, indem ich mir hier 
durch gleich feste Aufstellung meines In 
struments, z. B. des Quadranten, 
immer eine, dem scheinbaren (d. h. also, 
um es nochmals zu wiederholen, dem, 
von einem im Niveau selbst liegenden 
Auge beherrschten) Horizonte parallele* 
Ebene (das uw unserer Figur) verschaf 
fen kann, welches dagegen auf dem 
schwankenden Schiffe nicht angeht, so daß 
der Seemann in Ermangelung derselben 
gezwungen ist, den geneigten Mcer- 
horizont, den Grenzkreis, wo Meer und 
Himmel zusammen zu stoßen scheinen, als 
Horizont, von wo an er die Gcstirnhö- 
hen mit seinem, bloß in der Hand ge 
haltenen Sextanten mißt, zu benü 
tzen." Dieß wird zur Widerlegung des 
erhobenen Einwandes hinreichen;-" und 
ich bemerke nur noch, daß die ausübende 
Nautik ein eigenes Instrument zur un 
mittelbaren Messung dieser „Nei- 
oho), sin cho —, also Winkel 
c h 
cho erhält, dessen Complement who 
jene Neigung ist. * — Hier sehe ich aber 
* Eine Tafel dieser „Neigung des Meer 
hört zollte s« für die verschiedenen Er 
hebungen über dem Meeresspiegel ent 
hält jedes Lehrbuch der SchifffahrtSkunde; 
ich halte die vollständige Aufnahme für 
meinen Zweck überflüssig. Als Beispiel 
finden die Leser darin die „Tiefe der Kimm« 
für eine Erhebung von 50 Fuß über dem 
Meeresspiegel = 7 Minuten 36" an 
gegeben ; setzen Sie aber (vergl. Erde, 
S. 355.) den Erdhalbniesser (co) = 
19615800 Fuß, so wird cli also — 
19615850 Fuß, mithin— 
eh 19615850 
— 0,9999974 — sin 89° 52' 24" 
(wenigstens sehr nahe), da 
von das Complement wirk 
lich jene 7 36 
sind. — Bei dieser Erhebung von 50 Fuß 
über dem Meeresspiegel übersieht man 
also schon (2. [7' 36"]) 15'12" m eh r 
als 180° von der scheinbaren Himmels« 
kugel. 
* Es ist schon oben hervorgehoben, daß der 
gegen seitige Abstand dieser beiden 
Ebenen (oderVisivnöradien) auf Erden, 
wofern sic sich nur streng parallel 
bleiben, gegen den H i m in e l S - Abstand 
nicht in Betracht kommt. 
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