Full text: L-Z (2. Band)

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Pallas. 
S. 121. eine allgemeine, dazu dienende 
analytische Formel vorgeschrieben, welche 
sich auch in der Ersch-Gruber'schen 
gemeinen Encyklopädie" im betreffen-, 
den Art. „Öfter - Rechnung" benutzt fin 
det, und wohin ich Leser, welche mein 
Vortrag (I. c.) über diesen Gegenstand 
nicht besriediget, verweisen muß. 
Pallas; Pallas; Pallas. Dieß ist 
der Name eines der" kleinen Planeten 
«Planetoiden, unter welchem Collec 
tiv-Artikel gemeinschaftlich von ihnen ge 
handelt werden wird), deren Bahnen zwi 
schen den Bahnen des Mars und Jupi 
ter liegen. Das Zeichen dieses „Gestirn- 
chens" („Asteroiden," „Planetoiden") ist 
eine Lanze ^ 
Ich habe, besonders im verwandten 
Art. CereS, den ich zu vergleichen bit 
ten muß, ein Abstandsgeseß der ver 
schiedenen Planeten unseres Systems von 
der Sonne nachgewiesen, welches Gesetz 
unter dem Namen der „Wurm'scheu 
(nach einem seiner Entdecker, dem ver 
ewigten Professor Wurm zu Stuttgart) 
Reihe" schon früher bekannt war und 
sich, mit einziger Ausnahme der „Aether- 
kluft" zwischen Mars und Jupiter, in 
der ein Glied fehlte, durchgängig bestä 
tigte. Man mußte daher dort einen 
noch nicht entdeckten Planeten vermuthen; 
diese Vermuthung ward auch wirklich 
durch die Auffindung des eben genannten 
Planetchen Ceres erfüllt; die Aufmerk 
samkeit der Astronomen blieb aber seit- 
dein auf die betreffende Himmelsregion 
gerichtet; — und also gelang es dem 
Bremer Astronomen Olbers ** am 28st. 
* Bon denen bisher vier: Ceres, Juno, 
Pullas, Vesta (vgl. die besondern 
Art.) bekannt waren, bis H e n ck e in 
Driese», gegen Ende v. I. (1845) einen 
fünften: Astraa, entdeckte, von wel 
chem im Collectiv-Artikel Plane 
toiden nachträglich die Rede seyn wird. 
** Olbers, Heinrich Wilhelm, geb. 1758 
zu Arbergen im Herzvgthume Bremen, 
erhielt seine erste Bildung auf der Dom- 
schule zu Bremen, studierte dann Medi 
cin zu Göttingen, und ließ sich nach vol-, 
lendeten Studien als praktischer Arzt zu 
Bremen nieder. Cr zeichnete sich als 
solcher aus, erhielt 1811 den von Na- 
März 1802, in derselben noch einen Pla 
neten (Planetchen), eben unsere Pallas 
zu entdecken. Der uns vielfach bekannt 
gewordene, große Göttinger Astronom 
Gauß übernahm schon nach wenigen 
Beobachtungen die Berechnung der Bahn 
dieses neuen Systemkörpers, und führte 
dieselbe nach der, in der „Theoria mo 
tus corporum coelestium in sectioni 
bus conicis Solem ambientium.“ Ham 
burg. 1809. gr. 4. näher entwickelten, 
vortrefflichen Methode mit solchem Er 
folge aus, daß man die Bahn sogleich 
als eine, der Länge der großen Are nach 
von der Ceresbahn* ** wenig verschiedene, 
sehr excentrische und gegen die Ekliptik 
(vergl. unten) sehr geneigte Ellipse be- 
polevn ans die beste Abhandlung über die 
häutige Bräune ausgesetzten Preis, folgte 
aber nebenbei einer innigen Neigung für 
Astronomie, in welcher Wissenschaft er 
Großes geleistet hat. Seiner „Anweisung 
zur Berechnung der Bal,„en der Kome 
ten« ist schon in diesem Artikel, als ei 
ner Meisterarbeit, Erwähnung geschehe» ; 
hier lernen wir Ihn als Entdecker dev 
Pallas kennen, und der Art. Vesta 
wird Ihn uns ebenfalls als Entdecker 
dieses „Planetoiden« zeigen. Sv viele 
Verdienste blieben aber auch nicht ohne 
Anerkennung; am Tage des Jubiläums 
dieses würdigen Mannes überraschte Ihn 
der Senat von Bremen durch Mitthei 
lung deö Beschlusses, daß seine Mar 
in o r st a t n e öffentlich ausgestellt 
werden solle.— OlberS starb 1840, 
also über 80 Jahr alt, tief betrauert 
von Allen, die Ihn näher gekannt ha 
ben , und zu denen auch der Verfasser 
dieser Zeilen glücklich genug gewesen ist, 
sich zählen zu dürfen. 
" Oder vielmehr der Bahnen aller fünf 
Planetoiden; sie sind, rücksichtlich dieser 
Dimension, sämmtlich nicht zu sehr 
von einander verschieden.
	        
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