Full text: L-Z (2. Band)

Parallaxe. 
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î>tn Orlen btc Parallaxe, auch (ans 
den oben angeführten Gründen) die täg 
liche Parallaxe. 
So wird Tafel X., Fig. 2-, das Ge 
stirn ? <däs im Raume wirklich den 
Ort P einnehmende, daselbst schwebende 
Gestirn) aus dem Mittelpuncte T 
der Erde an der Jnncrfläche des Him 
melsgewölbes , wo wir es, wie gesagt, 
wähnen, in b, aus dem Oberfläch en- 
puncte A aber in h gesehen (der erstere 
Beobachter versetzt es — vergl. nochmals 
Ort, optischer — aus seiner wirkli 
chen Stelle k im Raume nach dem Puncte 
b, der andere nach h der vermeinten 
Himmels-Hohlkugcl), und der Himmels 
bogen hb als Mast des Winkels bPh 
= APT ist (vergl. die unten folgenden 
Erplicationen) seine Parallaxe. Des 
„wahren" Ortes b Abstand vom 
Zenith Z ist Zb — Winkel Z 1b, des 
„scheinbaren" Zh* — <s. hinten) 
Winkel Z A h : beider Unterschied ist b b 
<als Maß von P**), oder ZAh-ZTb 
— A P T , daher eben dieser Winkel bei 
P, welchen die beiden Gestchtslinien TP 
und AP am Gestirne mit einander ein 
schließen, den gleich für ihn auticipirten 
Ramen des „parallaktischen Win 
kels," der „Parallaxe," führt. 
Zeigt sich hierbei das Gestirn zugleich 
im scheinbaren Horizonte (vgl. d. A.) 
hr des Beobachtungsortes A, wie ich 
diesen Fall für unsere Figur angenommen 
habe, so heißt der „parallaktische" Winkel 
bei P dann besonders die Horizontal- 
Paral laxe (Parallaxis horizontalis ; 
Parallaxe horizontale) beö@eftintÖ; und 
diese „Horizontal-Parallare" ist, wie der 
* Die Parallaxe vergrößert also, wie 
man liier augenscheinlich steht, den A b- 
stand des Gestirns vom Scheitel 
puncte, sie erniedriget dasselbe im 
jedesmaligen Vertical. — Ich hebe die 
sen Umstand, auf welchen uns der Ver 
lauf unserer Untersuchung öfter zurück 
führen wird, lieber gleich besonders hervor. 
vw Leser, welche hierbei Anstand finden soll 
ten, erinnere ich (namentlich aus Hori 
zvnt. S. 786.) vorläufig daran, daß 
All? gegen TH, als Entfernung 
ber eingebildeten Himmels Wöl 
bung, verschwindend klein ist; 
eine nähere Aufklärung, wie gesagt, hinten, 
ll. 
bloße Anblick der Figur hinreichend dar- 
thllt, und wie ich mit dem Vorbehalte, 
hinten ausführlich darauf zurückzukommen, 
alsbald hervorhebe, eben so groß, als 
der Winkel, unter welchem der H a l b- 
messer der Erde von einem, umgekehrt 
im Gestirn P angenommenen Beobachter 
gesehen werden würde: die für dcu 
Planeten Erde Statt findende 
Horizontal-Parallare einesEr 
st i r n s i st g e n a u d e m W i n k e l gleich, 
unter welchem dagegenderHalb- 
messer* d e r E r v e a u s d i e se m G c- 
stirne erscheint. — Der Verfolg mei 
nes Vortrages führt mich hierauf, als 
eine weitere Anwendung der Parallaxe, 
wie gesagt, besonders zurück. 
Gesetzt, um nun die nächste ** An 
wendung von diesem Allen zu machen 
und den großen Rußen der Kenntniß der 
Parallaxe, zu deren Ermittlung in 
zwischen auch Anweisung ertheilt werden 
soll, zu zeigen, die „Horizontal-Parallare" 
des Gestirns P (der Winkel an P) sey 
bekannt, so ist die Entfernung die- 
* Oder, für den Halbmesser den Durch« 
Messer setzend: die doppelte Horizon« 
tal-Parallaxe eine« Gestirns für den Beob 
achter auf der Erde ist dem, aus dem 
Gestirne betrachteten scheinbaren Durch 
messer der Erde gleich. 
‘ Diese erste Anwendung der „Hori 
zont a l-Parallaxe« ist die nun hier fol 
gende Ableitung der Entfernung 
der andern Weltkörper vom Pla 
neten Erde aus derselben, wonächst 
ich mich sodann also über die, ans den 
unmittelbar vorangehenden Satz bezüg 
liche Bestimmung der planetari- 
schen Durchmesser durch sie ver 
breiten werde. — Außerdem ist aber die 
Parallaxe, der in der vorangehenden 
Anmerkung mit Verweisung wegen des 
Näheren hierher gemachten Andeutung 
gemäß, drittens» unter dem GefichtS- 
puncte einer, dem berechneten Ge 
stirnorte hinzuzufügenden Correcrion 
zu betrachten, um diesen Nechnungs- 
gemäßen (den wahren) Ort in den 
B e o b a ch t u n g s-gemäßen (den schein 
baren) zu verwandeln, mit welcher Aus 
einandersetzung ich diesen Artikel be 
schließen, und- dann erst zur jährlichen 
Parallaxe übergeben werde. 
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