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Schwünge; und diese Anzahlen
der in gleichen Zeiten ausge
führten Schwingungen stehen
im umgekehrtenVerhältnisse der
Quadratwurzeln aus den Pen
dellängen; macht ein gewisses Pen
del in eben der Zeit z. B. 70 Schwünge,
in welcher ein anderes 60 vollendet, so
verhalten sich die Längen dieser Pendel
wie 36 : 49 ; denn es ist 36 : 49 —
60 2 : 70 2 , gleichwie ferner 60 : 70 —
\/3G : V 49 .
Dieß sind die Gesetze der Pendel, *
wie ich von dieser Theorie nach Vorauf
sendung der betreffenden historischen No
tizen sodann, bevorwortetermaßcn, gleich
die praktische Anwendung zeigen werde.
Unter jenem historischen Gesichtspuncte
ist aber zu bemerken, daß wir die ersten
Anlagen zu der so wichtigen Lehre vom
Pendel und die Entdeckung der vier eben
angeführten Gesetze dem großen Gali
lei^ schuldig find, welcher sie zugleich
mit der Lehre vom freien Falle der Kör
per („Discorsi et dimonstrazione ma-
tematiche intorno a due nuove scienze.“
Leiden. 1638. 4.) in der ersten Hälfte
des 17ten Jahrhunderts bekannt machte.
Schon in seiner frühesten Jugend hatte
Er den (vergl. vorn) Tavtochronismus
* Ich habe schließlich nur noch hinzuzufü-
gen, daß, wie schon oben, mit Verwei
sung wegen teS Näheren hierher, bevor-
wvrtet worden , die p h y s j sch e Natur
des Körpers, au» welchem das Pendel
verfertiget ist, auf die Schwingung kei
nerlei Einfluß ausübt. Der verewigte
KönigSberger Astronom Besse l („Ver
suche über die Kraft, mit welcher dir
Erde Körper von verschiedener Beschaffen
heit anzieht.« Berlin. 1832. 4.) hat zur
Pendellinse (zum schwingenden Körper Ml)
lelbst Meteor Masse (in der Voraus
setzung, daß sic kosmischen Ursprun
ges sey) angewendet, ohne eine Verschie
denheit zu bemerken. — Weitläufliger
bin ich aber nicht über die Sache, da
mir gleich von selbst einzulenchten schien,
daß der Erfolg kein andrer seyn könne.
'-^Nähere biographische Notizen über ihn in
Fernrohr („Galilei'sches«), S. 435.
(JsochrouiSmus *) der Pendelschwingun
gen mit Bewunderung wahrgenommen
und dabei beobachtet, daß (s. oben) Pen
del von ungleicher Länge in Einerlei Zeit
Schwünge vollbrachten, deren Anzahlen
sich umgekehrt wie die Quadratwurzeln
aus jenen Längen, also die „Längen"
umgekehrt wie die Quadrate der Schwin-
guugsanzahlen verhielten, welche Beob
achtung für ihn das Mittel abgegeben
hatte, die Höhen der Kirchengewölbe zu
messen, indem er die Schwünge der von
selbigen herabhangenden Lampen (welche
— s. wieder oben — sehr kleine Bögen
beschreiben, und welche Er überhaupt als
einfache Pendel betrachten konnte)
zählte und mit den Schwingungsanzah-
len eines Pendels von bekannter Länge
verglich. * !> Er verband nachher diese Er-
* Beide Ausdrücke werden. mit Bezug auf
die Elongation, gewöhnlich gleichbe
deutend gebraucht, und ich bin diesem
Gebrauche gefolgt; indeß mache ich
darauf aufmerksam, daß sich „tavtochro-
uisch" zuweilen auch ausschließend
in der b e so n d e r n Beziehung auf„Er-
eigniffe« angewendet findet, welche für
alle Orte (der Erde) in demselben phy
sische» (absoluten) Momente eintreten.
In diesem Sinne wäre z. B. die Verfin
sterung eines JupiterS-Trahanten „t a v-
t 0 chronisch.«
** Galilei konnte j. B. durch Versuche
wissen, daß eine kleine, an einem feinen
Faden herabhängende Kugel, welche Ein
richtung nahe auch ein mathematisches
(ein einfaches) Pendel abgibt, etwann
(vergl. unten) 3 (Pariser) Fuß Länge
haben muß, um 60 halbe Schwünge (30
Hin- und Z0 Rückgänge) in 1 Minute
zu machen. Er zählte also die Anzahl
(n) der (halben) Schwünge terKirchen-
lampe ebenfalls während 1 Minute,
und hatte dann die Höhe (b) des Kir
chengewölbes in Fußen durch die Prv-
portion:
ii : 3 Fuß — CO 2 : n 2 ,
. , 3 . 3600
all» Ii — , wo sich Ii, wenn
n 2
n etwann — 10 war, — 108 Fuß fand.
Diesen oder einen ähnlichen, zur sinn
lichsten Neberzeugung von der ganzen
Pcndeltheorie dienenden, sv leicht anzu-