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Periode.
Jndictions-Cykel wieder Einerlei
Zahl bekommt.
Joseph Scaliger (ver meinen So
fern aus andern Studien bekannte, als
Professor zu Leiden 1609 verstorbene Po
lyhistor) hat („De emendatione tempo
rum , 1 “ Josephi Scalcgeri opus novum,
absolutum, perfectum. Francs. 1593.
Fol.) den Gebrauch dieser Periode in dcr
Chronologie (dieser — vergl. d. A.
— so wichtigen astronomischen Hilfs
wissenschaft) eingeführt, und sie ist auch,
wie ich nun gleich näher zeigen werde,
in der That sehr bequem zur Verglei
chung der Zeitrechnungen verschiedener
Völker, über deren älteste Geschichte fie,
wenigstens so weit sich unsere historischen
Kenntnisse erstrecken, nicht nnr noch hin-
ausrcicht, so daß auch die frühesten Be
gebenheiten noch auf sie bezogen werden
können, sondern in der fie doch auch je
des Jahr durch bestimmte Merkmale
bezeichnet, indem in der ganzen Periode
durchaus nicht zwei Jahre vorkommen,
welche in allen drei von ihr umfaßten,
eben angegebenen Cpkeln übereinstimmende
Zahlen hätten. *
Der Mond-Cykel besteht nämlich aus
den angegebenen 19, der Sonnen-Cy-
kel aus 28 und der I n d i c t i o n s -Cy-
kel aus 15 Jahren, und das Product
dieser drei Zahlen (19 . 28 . 15) gibt
die obige Dauer derPeriode von 7980**
Jahren.
* Der jetzt verewigte Berliner Hofastrvnom
Jdeler sagt daher ii» viel citirten
„Hand buche der Chronologie.« I. 76.
auch von dieser „Periode«: „Man kaun
Wenn man von einem bestimmten Jahre
den Mond-Cykel (<»), den Vonne n-
Cykel («) und den Jndictions-Cykel
(>; vergl. nochmals Cykcl, S. 215 und
219) weiß, so berechne man die allge
meine Formel
4200 m + 6916 s + 4845 i
7980;
der Rest der Division ist alsdann die
Zahl dieses Jahres in dcr Julianischen
Periode.* So wird man (s. d. voraus
gehende Annierk.) z. B. finden, daß das
erste Jahr der christlichen Zeitrechnung
(das — vergl. Kalender, S. 874,
wo hierher verwiesen ist — mit demjeni
gen Istcn Januar anhebende Jahr, wel
cher dem 25sten Decbr., an dem Christus
geboren seyn soll, zunächst folgte), und
welches im Mond-Cykel das zweite,
im Sonnen- Cykel das zehnte, im
Jndictions-Cykel das vierte war,
in der Jnlianischen Periode das (s. die
Anmerk.) 4714te gewesen ist.
Man hat also zu der Jahreszahl dcr
jetzigen christlichen Zeitrechnung immer
(4714 — 1 =) 4713 * hinzuzurechnen,
Cykel das
(-
19
läßt zu in Neste)
( 4714V
28 y
das lose , im Indictivus- Cykel
( 4714V
i das 4te, hat nt so in jedem
i5 y
der drei Cykel einen andere» „Cha
rakter.«
* Die Frage: das wievielste ein durch seine
mit Rechte behaupten , daß erst seit ih
rer Einführung Licht und Ordnung in
die Chronologie gekommen ist.«
** Da diese drei Zahlen 19, 28, 15 Prim
zahlen unter sich sind (keinen gemein
schaftlichen Divisor haben), so kann auch
erst nach Ablaufe der obigen, durch ihr
Product (19 . 28 . 15 —) 7980
bezeichneten ganzen Reihe von Jahre»
der ursprüngliche Fall wieder vor
kommen, daß ein nämliches Jahr neuer
dings dieselbe Zahl in allen drei
Cykeln erhielte; im Laufe der Periode
tritt derselbe nicht ein. Es ist z. B. das
Iste Jahr der christlichen Zeitrechnung,
als das 4714te dieser Periode, im M v n d-
Rummer im M o n d>, im Sonne n- und
im I n d i c t i o n s -Cykel bezeichnetes Jahr
in der Julianischen Periode sey?
ist eine Aufgabe der n n b e st i m in t e »
Analytik, deren Auflösung mit ziem
lich vieler Rechnung auf den obigen Aus
druck führt Ich begnüge mich daher mit
der bloßen Anführung desselben, und ver
weise wegen der Demonstration auf K ä,1-
ner's (des Göttinger Mathematikers»
„Mathematik.« 4. Aust. Görring. 1792.
kl. 8. 2ten Theiles 2te Abtheil. S. 477.
Auch der Art. „Cykel« in der neuen
Aufl. von G e h l e r'S „Physikal. Wrtb.«
enthält, wie ich eben finde, eine solche.
** „4713," nicht 4714, den» das Jahr 1