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Planeten.
Alle diese charakteristischen Merkmale sind
übrigens den Haupt- mit den Nebcn-
„Planeten" (Monden) gemein; die letz
teren unterscheiden sich von den ersteren
hinwiederum nur dadurch, daß sie die
Sonne nicht, wie jene, unmittelbar
umkreisen, sondern daß sie von den durch
sie umkreißten, respcctivcn Hauptplaneten
mittelbar um dieselbe geführt werden.
Endlich muß, um auch eine oben, in
diesem Bezüge angedeutete Einschränkung
wegen der „Doppelsternc" näher zu
bezeichnen, in Betracht gezogen werden,
daß (vergl. wieder Fixsterne, S. 560.)
in solchen Doppelstern - Paaren, den Be-
glcitsternen zwar, ganz wie den Plane
ten, auch eine Bewegung um ihre Sonne
beiwohnt, daß sie aber dabei doch selbst
leuchtende, die (Haupt- und Neben-)
Planeten hingegen dunkle, ihr Licht
!> tt r von der Sonne empfangende Welt
körper sind.
Solcher letzt also näher bezeichneten
Haupt-Planeten (von den (Monden)
Neben-Planeten ist in diesem be
sondern Art. die Rede gewesen, und ich
führe sie hier nur summarisch auf) zählt
man nun, mit (s. oben) vorläufiger
Einbegreisung der fünf Planetoi
den und des ganz kürzlich vom
Französischen Astronomen Lev er ri er
(jenseit des bisher als Grenz-Planeten
betrachteten Uranus) entdeckten neuen
Planeten *, den von uns selbst bewohn
ten Planeten Erde mitrechnend, drei
zehn mit zusammen achtzehn Monden:
M e r c u r,
Venus,
Erde mit 1 Monde,
Mars,
die fü n f P la n e t o i d c n (nämlich C e-
r e s, Juno, Pallas, Vesta; und jetzt
A st r äa)
Jupiter mit 4,
Saturn mit 7,
* ES iil von demselben vorläufig bereits zu
Schlüsse des voranfgehende» Art. Per
turba t i o n c n , welche» ich zu verglei
che» bitte, die Rede gewesen, indem da
selbst die Veranlassung zu der schon da
mals verkündeten Entdeckung erklärt wer
den konnte.
Uranus mit (bis jetzt entdeckten)
6 Monden,
Neptun *.
Ueber eilf (vergl. unten) derselben
handeln eigene Artikel meines Werkes (um
deren Vergleichung ich ausdrücklich bitte)
in der natürlichen alphabetischen Ord
nung; über den zwölften: den eben
erwähnten Levcrrier'schen, seitdem mit dem
Namen „Neptun" belegten Planeten,
muß ich mich nun zu Schluffe des ge
genwärtigen-, und über den, auch nur
erst indeß entdeckten (fünften) Plane
toiden (die Astraa), als dreizehn
ten der obigen Folge, zu Schluffe des
Collectiv-Artikels Planetoiden verbrei
ten. Gleich habe ich erst noch zu be
merken, daß, in früherer Zeit, statt die
ser hier namhaft gemachten dreizehn,
nur von fünf „Planeten": Mercur,
Venus, Mars, Jupiter, Saturn,
die Rede ist: die Erde betrachtete man,
wie wir im Artikel Weltsystem näher
sehen werden, damals noch aus einem
ganz andern Gesichtspuncte, und die übri
gen Planeten sind (vergl. das schon Ge
sagte und den weiteren Vortrag in den
Einzel-Artikeln) Entdeckungen der Jetztzeit.
Eben so anders verhält es sich mit der
neuesten und der früheren E i n th e il u n g
der Planeten. Bald nachdem man sich
von der planetarischen Bahnbewegung
auch der Erde überzeugt hatte, theilte
man die Planeten nämlich (vergl. S. 68
dieses Bandes unseres Werkes) in un
tere und obere, d. h. in solche: Mer
cur und Venus, deren Bahnen von
rer Erdbahn umschlossen sind, oder
in solche: Mars u. s. w., deren Bah
nen dagegen die Erdbahn einschließen;
jetzt dagegen läßt man die Planeten, mit
besonderer Rücksicht auf die an ihnen beob
achteten physischen Unterschiede, in
zwei große Hauptgruppen zerfallen, de
ren erstere den Mercur, die Venus,
die Erde und den Mars, die zweite
aber den Jupiter, Saturn und Ura
nus enthält (und zu welcher auch wohl
der nun entdeckte „Neptun" wird ge
rechnet werden müssen), indeß die, an-
gegebencrmaßen, zwischen Mars und
* Mit diesem Namen soll nämlich, wie
ich lese, der eben erwähnte nene Lever-
rier'sche Planet belegt werden.