Full text: L-Z (2. Band)

Planetentafeln. 
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Diese Tafel ist hinreichend, den Hel io 
centrischen Ort der Planeten für je^e 
gegebene Zeit zu finden. Suchen wir 
z. B. den heliocentrischen Ort Saturns 
für den 12. November 1835. Die Tafel 
gibt die Epoche für den Anfang des Jah 
res 1810 gleich 244°, 6255 . Das Inter 
vall zwischen diesen beiden Zeiten beträgt 
25 Jahre (zu 365 Tagen) und 316Tage,! 
wozu noch die 6 Schalttage gezählt wer 
den müssen, also 25 gemeine Jahre und 
322 Tage. 
Nach derselben Tafel ist die mittlere 
tägliche tropische Bewegung Saturns 
0 °, 03350 , die daher in einem gemeinen 
Jahre 12°, 2372 , und in 25 solchen Jah 
ren 305 °,5875 , und endlich in 322 Ta 
gen 10°, 787 « beträgt.. Wir haben daher 
1810 . . 244°, 5.55 
25 Jahre . 305 °,5375 
322 Tage. 10°, 787 « 
561°,i 0 oo od. 201 °,1000 
oder die mittlere Länge Saturns zu 
nächst in der Bahn ist für die gesuchte 
Zeit gleich 201° 6 ',o. Eben so ist die 
Länge des aufsteigenden Knotens 
für 1810 gleich 112 ° 0 ',y 2 , und die Ver 
änderung in 25 Jahren H', 4 , also für 
die gesuchte Zeit — 112° 12', und die 
Neigung — 2°'29',6- Endlich ist die 
halbe große Are der Bahn 9 , 53781 . 
Man hat nun zuerst die Länge des P e- 
riheliums von jener mittleren 
Länge des Planeten in der Bahn zufub- 
krahiren, wodurch die mittlere Ano 
malie m erhalten wird. Es ist aber 
die Länge des Perihels für 1810 
gleich 89° 15', 18 , und die Aenderung 
desselben für 25 Jahre 28,' 92 , also die 
Länge des Perihels für die gesuchte Zeit 
89° 44',io, und daher die mittlere 
Anomalie — 111° 21',y. Sucht man 
damit und mit der Größe der Tafel e 
— 0 ,o 562 die wahre Anomalie v, 
so findet man 2 e sin nij * auf Bogen 
* Siehe Gleichung der Bahn S. 637, 
wo die Relation zwischen wahrer (v) 
und mittlerer Anomalie (m) v — m 
-)- 2 e sin m nachgewiesen wird; das 
Zeiche» -f- für das zweite Glied muß 
hier angewendet werden,~ indem (oergl. 
oben und die citirte Stelle) vom „P e- 
r i h c l i u m« an gerechnet ist. 
gebracht, — 5° 49', so daß daher die 
wahre Anomalie des Planeten v = 
m + 5° 49' = (111° 21',9 -i- 5" 49' 
—) 117° 11' 
kommt; — und addirt man zu 
dieser wahren Anomalie fer 
ner wieder die obige Länge des 
Periheliums 89° 44, 
wodurch man die wahre Länge 
in der Bahn — . . . . 206° 55' 
erhält, und zieht man jetzt da 
von die obige Länge des 
aufsteigenden Knotens 112° 12' 
ab, so findet sich, mit Bezug 
auf die Neigung, endlich das 
Argument der Breite * . 94° 43' 
welches sodann die Grundlage zu der 
eben in den erwähnten Artikeln Helio 
centrisch und Geocentrisch gelehr 
ten Darstellung dieses letzteren Planetcn- 
ortcs abgibt; — so daß also, wie ich 
eben darthun wollte, eigentlich die eiir- 
zige Elemententafel zur Behandlung 
der ganzen Aufgabe hinreicht. 
Mit der Bezikhung auf jene beiden 
Artikel und auf die schon oben verspro 
chene weitere Ausführung im Vortrage 
über Tabellen („Tafeln") überhaupt, 
beende ich denn aber auch die gegenwär 
tigen Auseinandersetzungen über „Pla 
netentafeln," indem ich Leser, welche 
ein Mehreres, namentlich anal ytisch- 
Erschöpfenderes, welches ich Plan-gemäß 
abweisen muß, verlangen, schließlich auf 
L i t t r 0 w's (des verewigten Wiener Astro» 
nomen) „Vorlesungen über Aftron." (mit 
Erläuterungen von seinem gleich verdienst 
vollen Sohne). Wien. 1830 flgd. 3 Thle. 
gr. 8. — verweise, wo mir namentlich 
* Freilich würde dazu auch der Radius 
veetor (vergl. d. A.) erforderlich seyn, 
welchen ich aber, um hier die Uebersicht 
nicht zu erschweren, aus einer deßwegen 
schon oben besonders hervorgehobenen ei 
genen Tafel als bekannt voraussehe. 
Sonst ist derselbe (r), wohl zu merken, 
auch aus seiner Relation zur halben 
großen Axe (a) und mittleren 
Anomalie (wir haben sie m genannt), 
nämlich r — a - ac . cos m , u n- 
m ittelbar abzuleiten, so daß, der obi 
gen Devorwortung gemäß, auch dafür die 
bloße »b l e m e n t e n t a fe l« hinreicht.
	        
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