Full text: L-Z (2. Band)

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Saturniccntrisch — Schatten. 
Mit einer so herrlichen Andeutung des 
würdigen Mädler über Saturnpracht 
beende ich denn auch meine Beschreibung 
dieses Planeten und seines wunderbaren 
Ringes, den Lesern, welche die dadurch 
angeregten Ideen weiter verfolgen woll 
ten, Nürnberger'- „Skizzen der To 
pographie des Himmels." Kempten, Dann- 
heimer. 1837. 8. empfehlend, deren er 
ster Abschnitt * sich in demselben Sinne 
noch ausführlicher mit dem Ringe beschäf 
tiget. 
Saturnieentrisch , Saturn ila- 
bittm, s. Jovicentrisch, Jovila- 
bium, wo zwar hierher, als aus beson 
dern Artikel, verwiesen ist, welche ich in 
deß bei näherer Betrachtung überflüssig 
finde, da die beiden ersteren Ausdrücke 
in Bezug auf den Saturn schlechter 
dings nichts Anderes, als die beiden letz 
teren in Bezug auf den Jupiter sagen, 
so daß die Anwendung gleich gemacht ist. 
Ich bemerke für Liebhaber bloß, daß Sie 
«ine sehr ausführliche Anleitung zur Ver 
fertigung eines solchen „Saturnilabiums" 
beim La lande „Astronomie.“ §. 2994. 
antreffen. 
Schaltjahr und Schalttag, s. 
Jahr, S. 803, und K a l e n d e r, S. 840. 
Schatten ; Umbra ; Ombre. Der 
Schatten (in optischer Beziehung; 
— vom Schatten bei zeichnender Dar 
stellung ist hier nicht die Rede) ist Man 
gel oder Beraubung des Lichtes durch ei 
nen im Wege stehenden dunklen Körper. 
Die vom Lichte abgewendete Seite eines 
dunklen Körpers, z. B. die von der Sonne 
abgekehrte Nachthalbkugel der Erde, wird 
* Der ganze Abschnitt ist, recht gut über 
seht, in der Schwedischen ,,Stats - Tid 
ning /' Nr. 123. vvm 30. Mai 1839 
flgd., abgedruckt, und hat selbst die Auf 
merksamkeit des damals regierenden Kö 
niges (Bernadette) auf sich gezogen, 
von welchem der Verfasser dafür mit der 
großen goldenen Medaille: .,lllis quo- 
rum meriierc labores“ beehrt worden 
ist. —• Warum sollte aber eine, im fer 
nen Auslande so wohl aufgenommene Ar 
beit nicht mit noch größerem Rechte dem 
deutschen Baterlande empfohlen werde» 
dürfe» ? 
nicht erleuchtet, weil der Körper selbst 
das Licht nicht durchläßt, und man sagt 
daher von ihr, sie stehe im „Schatten." 
Auch andere Körper, welche sich hinter 
einem dunklen finden, z. B. der vom 
Erdschatten getroffene Mond, werden nicht 
erleuchtet , indem der zwischen - liegende 
dunkle Körper den geradlinigen Fort 
gang der Lichtstrahlen hemmt. Daher 
werfen dunkle Körper auf hinter ihnen 
liegende (hinter sie tretende) in gerader 
Linie, dem Lichte gegenüber, „Schatten." 
An sich könnten diese Schatten, welche 
nur etwas Negatives find, nicht ge 
sehen werden; wenn sie sich aber von er 
leuchteten Theilen umringt oder begrenzt 
finden^ so bemerkt man diese ihre Gren 
zen ; und dadurch fallen auch sie in das 
Auge (das obige Beispiel der allmälig 
in den, sich dabei auf ihre abzeichnenden 
Erdschatten kintretenden hellen Mond 
scheibe macht die Sache unter unserem 
astronomischen Gefichtspuncte am an 
schaulichsten). — Der „Schatten" spielt 
aber (vergl. namentlich Finsternisse, 
Gnomon) in unserer Wissenschaft eine 
so wichtige Rolle, daß ich in mehrere- 
Detail darüber eingehen muß. 
Ist der leuchtende Körper eine Kugel, 
so bilden die Grenzen, in welchen der 
Schatten der dunklen Kugel enthalten 
ist, entweder cplindrische oder conische 
Räume: der Schatten der dunklen Kugel 
ist cylindrisch, wenn sie gleichen 
Durchmesser mit der leuchtenden hat; 
conisch, wenn die Durchmesser un 
gleich sind. Ist im letzteren Falle die 
dunkle Kugel größer, so wird der 
Schatten, wie ein umgekehrter abgestumpf 
ter Kegel, immer breiter, je weiter er 
fortgeht (und heißt dann — vergl. Er 
leuchtung, S. 394 — becherför 
mig); ist aber die dunkle Kugel die 
kleinere, so läuft er in eine Spitze 
aus." Letzteres ist der (unser) schon 
oben als Beispiel hervorgehobene Fall bei 
den Schatten, welchen die Planeten und 
Monde, als dunkle Körper, der selbstleuch 
tenden Sonne gegenüber, von sich wer- 
* In diesem Falle bezieht sich das Gesagte 
nur.auf den alsdann vom Halbschatten 
zu unterscheidenden Ke r » sch a t t e n (vgl. 
beide besonderen Artikel und auch gleich 
hinten).
	        
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