Full text: L-Z (2. Band)

Schwanken der Erdare — Schwere. 303 
dl hkiilländische nt Maße, wonach auch 
zuweilen gefragt wird, 893 (Nhcinläu- 
dische) Linien — 6 Fuß 2 Zoll 5 Linien * 
(6' 2" 5'" Rhetnländisch).-Wei- 
tcresDetail unter unserem astronomi- 
scheu Gesichtspuncte in den Art. Maß 
und Meile, denen ich nur noch hinzu 
zufügen habe, daß von den S ch u h- 
(„Fuß-") Maßen der alten Astronomen 
am erschöpfendsten handelt eine Schrift 
von Eifcnschmid: ,.De ponderibus et 
raensuris.“ Argcnt. 1708. 8. 
Schwanken der Erdaxe, s. Wan 
ken der Erdare. 
Schwanken des Mondes („Libra- 
tion," auch besonderer Artikel), s. Mond, i 
S. 154. 
Schwere, allgemeine, s. Gravi 
tation (gleichwie die Anmerkung gleich 
unten). 
Schwere der Erdkörper; Gravi- 
tas corporum terrestrium ; Gravite des 
corps terrestres. Diesen Namen führt 
das Bestreben aller Körper auf der O b e r- 
fläche der Erde, ** nach Richtungen 
* Der Pariser („S ch u h") Fuß hat 
144 Pariser Linien, der Nh einlän 
dische Fnß 139,18 Pariser Linien, 
Unterschied ans 1 Fnß 4,82 Pariser 
Linien, und also stuf die Toise 28,92 
Pariser — sehr nahe 29 N h e i n- 
ländischen Linien — 2" 5'", wie 
oben. 
** Die Schwere, als Anziehung der Erde 
ans die dadurch zum Falle gegen sie sol- 
licitirten Körper dargestellt, wirkt zwar, 
ihrer Natur gemäß, mit einer Abnahme, 
deren Gesetz wir in Gravitation, S. 
688 flgd., kennen gelernt habe», aus 
jede beliebige Ferne hinaus; al 
lein sobald diese Entfernung (vom Erd 
mittelpuncte) eine, im Verhältnisse zum 
Halbmesser der Erdkugel (s. hinten) be 
deutende Große erlangt, so wendet man 
dafür gewöhnlicher den Ansdruck Gra 
vitation an. So hat z. B. (I. c.) 
die Wirkung der Erdschwere bloß mit je 
ner, der größeren Entfernung angemesse 
nen Abnahme, übrigens aber ganz als 
nämliche Anziehung nicht weniger bis 
zum Monde und weiter hin Seatt: 
der Mond fällt (wenn auch nicht so 
ii. 
zu fallen, welche mit der ebenen Ober-' 
stäche des stillstehenden Wassers rechte 
stark, doch sonst) in demselben Sinne ge 
gen die Erde; allein bei der Mond-Ent 
fernung von etwann 60 Erdhaibmessern 
spricht man gewöhnlicher von der„Gra- 
v i t a t i o u“ des Mondes zurErde. 
Auch ist das, was ich hier bevorworte, 
nicht auf den Planeten Erde einge 
schränkt, sondern gilt von allen Welt 
körpern, namentlich von alle» Plane 
ten unseres Systems. Unmittelbar auf 
der Oberfläche des Jupiter z. B. 
macht die Schwere (die davon abhängige 
Anziehung) die d o r ti g e n Körper gegen 
diese Oberfläche (vergl. Fall, S. 418) 
»falten;" von den Jupiters Mon 
den aus so viel größerem Abstande sagt 
man dagegen wieder, „sie gravitiren 
gegen ihren Hauptplaneten." — Man 
, sieht, die Grundursache ist in beiden Fäl 
len ganz dieselbe ; der doppelte Ausdruck 
wird bloß durch die Nebenbedingung des 
Unterschiedes der Entfernungen und der 
daher rührenden größeren oder geringe 
ren Intensität der Anziehung motivirt; 
— und Newton betrachtet deßhalb die 
Schwere der Erdkörper mit Rechte 
auch nur als einen einzelnen Fall 
des allgemeinen Phänomens der Gra 
vitation. 
Zuweilen findet sich dieser Unterschied 
jedoch genauer so bestimmt, daß man die * 
Grenze der (Kraft der) „Schwere" (im 
obigen Gegensatze der „Gravitation" 
der Erde) da annimmt, wo die Körper 
eben noch gleichzeitig, also in 1 Tage, 
mit unserem Planeten rotiren würden, 
welche Grenze dann ohne weitere Erklä 
rung — 6,67 Erdhalbmessern angegeben 
ist. Dieß soll aber heißen: da der Erd- 
mond in einem Abstande von 60 Erd 
halbmessern seinen (periodischen) Umlauf 
um die Erde binnen etwann 27 Tagen 
ausführt, so würde ein jene 6,67 Erd- 
halbmesser von ihr entfernter Körper zu 
einem solchen Umlaufe gerade den Ei 
nen Tag gebrauchen, indem man (beim 
Bezüge auf den nämlichen Centralkvrpcr) 
nach der dritten Keplerfchen Regel 
(vergl. d. A.) nahe 
27 3 : l 2 — 60 3 : 6,67 3 
hat. — „AnS dieser Entfernung von 6,67 
Erdhalbmessern," würde man also bei die- 
50
	        
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