Stabilitäts-Problem.
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Formeln ist periodisch -und unbedeutend,
auch innerhalb der Grenzen der Unge
wißheit wegen der noch nicht ganz genau
bestimmten Massen dieser drei Plane
ten eingeschlossen; nur der Einfluß der
mit den fünften, siebenten u. s. w. Po
tenzen der Ercentricitäten und Neigun
gen behafteten Glieder könnte nach vie
len Millionen von Jahren merklich wer
den und späterhin die Ercentricitäten und
Neigungen über alle Grenzen hinaus
wachsen lassen und dadurch die Stabili
tät gefährden; wenn man hiervon und
von der (gleichfalls erst nach Millionen
von Jahren merklich werdenden) Anzie
hung benachbarter Fixsterne auf unser
Planetensystem abstrahirt, so genießt das
System jener drei größten Planeten einer
ewigen Stabilität, einer ewig-regel
mäßigen und nur in äußerst geringen
Schwankungen eingeschlossenen Abwechse
lung der Jahreszeiten^ und diese drei
Körper bleiben stets in so ehrerbietigen
Entfernungen von einander, daß zwischen
Jupiter und Saturn ewig die große
Kluft von 100 Millionen, und zwischen
Saturn und Uranus von 2OO Millionen
Meilen befestigt ist. Nie ist der Beweis
dieser Wahrheiten vor Le Verrier so
bündig geführt worden.
2) Die Bahnen des Merkur, der
Venus, Erde und des Mars genie
ßen nicht derselben unbedingten Stabili
tät. Unsere bisherige Kenntniß der Pla
netenmassen reicht zwar nicht hin, die
ewige Stabilität dieser vier Bahnen zu
widerlegen, aber auch nicht, sie zu
beweisen. In dieser Beziehung ist
unserer Wißbegierde für jetzt und noch auf
lange Zeit ein Zügel angelegt. Ebenda
her können wir auch für das Bedürfniß
der Kirche kein Kalendersystem für die
Ewigkeit entwerfen, sondern müssen zu
frieden seyn, wenn cs nur auf viele
Jahrtausende (nicht auf Millionen
von Jahren) ausreicht. Einige in den
Formeln für die Säcular - Aenderungen
der Merkurs-, Venns-, Erd- und Mars-
Elemente vorkommende Glieder mit den
dritten Potenzen der Ercentricitäten und
Neigungen erlangen nämlich durch die
Integration einen Werth, über welchen
wir, ob er sehr klein oder sehr groß, ja
wohl gar unendlich sey, bei der noch
stattfindenden, wenn gleich geringen Un
gewißheit gewisser Planetenmaffen nichts
Bestimmtes aussagen können. Sollte nun
der Coesficient eines solchen Gliedes so
groß seyn, daß er den Coefficientcn der
mit den ersten Potenzen der Ercentri
citäten und Neigungen behafteten Glie
der gleichkommt oder sie noch übertrifft,
so würden die Schlüsse hinsichtlich der
ewigen Stabilität, wie sic von La place
ausgegangen, ihre Bündigkeit verlieren,
und die Ercentricitäten und Neigungen
dereinst über alle Grenzen hinauswach
sen; insofern können wir also sagen, daß
die Stabilität des von Merkur, Venus,
Erde und Mars gebildeten Systems um
jener anfangs unbeachteten Glieder der
Formeln willen in Gefahr kommt.
Bei diesem Resultat hat Le Verrier
seine Untersuchung abgebrochen, indem
er den Wunsch hinzufügte, daß die Ana
lytiker durch eine vollständigere Integra
tion ein Mittel finden möchten, diese
Schwierigkeit zu heben, welche, wie er
sagt, vielleicht nur von der Form der
bisher eingeleiteten analytischen Untersu
chung herrührt. Ueber eine veränderte
Form nun nachzudenken, dazu wurden
wir durch das B e d ü r f n i ß d e r K i r ch e
angetrieben, welche, wenn gleich sie dar
auf verzichten muß, ein Kalendersystem
für die Ewigkeit zu entwerfen, sich doch
nicht auf den vorhin angeführten Zeit
raum von 1000 oder 1200 Jahren der
sogenannten Bedürfnisse d e r A st r o-
nomie (ein Ausdruck des Herrn von
Pontöcoulan t) beschränken kann, son
dern berechtigt ist, ihre Pläne auf eine
so lange Reihe von Jahrtausenden anzu
legen, als es nach dem jetzigen Zustande
der Sternwissenschaft (namentlich nach
unserer gegenwärtigen Kenntniß der Pla
netenmassen) irgend möglich ist. Es gibt
daher offenbar ein gewisses Mittelding
zwischen Stabilität und Nicht-Stabilität,
das wir die bedingte Stabilität
oder Stabilität imengerenSinne
nennen und von e w i g e r Stabilität un
terscheiden können. Den Begriff dersel
ben näher zu bestimmen, dazu dienten
uns folgende Betrachtungen.
Le Verrier hat (wie es auch am
einfachsten war) die in die Säcularglci-
chungs-Formeln einflicßcnden Zahlen-Coef-
ficienten so bestimmt, daß diese Formeln,
m i t V e r n a ch l ä ß i g u n g d e r d r i t-