Full text: L-Z (2. Band)

der Ercentricität der Merkurs-Bahn — 0,229, 
,» » i) Venns- „ — 0,09, 
„ » >, Erd- „ — 0,08, 
» „ „ Mars- „ = 0,144 
ist (wie Le Verrier in seiner ersten Abhandlung herausgebracht), 
diese Grenzen in den künftigen Jahrtausenden nach und nach in 
0,229 -j- 0,0000001508 t* 
0,09 + 0,0000000149 t 
0,08 + 0,0000000117 t 
0,144 + 0,0000000334 t 
erweitert werden, und so endlich über alle Grenzen hinausgehen." 
In letzterem Falle eilt das System 
(auch wenn die mittleren Entfernungen 
dieser vier Planeten von der Sonne un 
verändert — 0,3871, 0,723, 1,000, 
1,524 bleiben) seinem endlichen Unter 
gänge entgegen, so daß wir vor einem 
Zusammenstoße des Merkur mit der 
Venus nur 1447000 Jahre lang, vor 
einem Zusammenstoße der Venus mit 
der Erde nur 3200000 Jahre, und vor 
einem Zusammenstoß? der Erde mit 
dem Mars nur 1930000 Jahre sicher 
sind; und diese Zeiträume können (da 
die Rechnung nur eine Schätzung ist) un 
ter Zusammenwirkung der ungünstigsten 
Umstände (nämlich wenn von den ver- 
nachläßigtcn Gliedern mehrere fast zu 
gleicher Zeit ihr Maximum erreichen und 
sich nicht gegenseitig aufheben),** etwa 
bis auf 1000000 Jahre oder noch etwas 
weniger verkürzt werden. Man merke 
wohl, daß auch im Falle der Nicht-Sta 
bilität hier nur von Möglichkeit des 
Zusammenstoßens die Rede ist; denn die 
Wahrscheinlichkeit desselben bleibt 
auch dann noch, weil zwei Planeten nicht 
leicht zu gleicher Zeit im Durch 
schnittspunct ihrer Bahnen anlangen, fast 
eben so gering, als die von Olbers 
berechnete Wahrscheinlichkeit des Zusam 
menstoßens eines Kometen mit der Erde. 
(Olbers brachte bekanntlich heraus, daß 
* Hier soll t die Anzahl der nach dem 1. 
Januar 1800 verflossene» julianischen 
Jahre bedeuten. 
** Diese ungünstige Zusammenwirkung ist 
aber nicht von so hoher Bedeutung, als 
cs auf den ersten Blick scheinen möchte, 
da von den oben angeführten mehr als 
4000 Gliedern zwei oder drei so prado- 
dieser Fall im Durchschnitt nur etwa 
alle 140000000 Jahre Einmal zu erwar 
ten sey.) 
Aber, wird man sagen, zur Stabili 
tät gehört doch wohl noch etwas mehr, 
als daß zwei Planeten nur nicht mit ein 
ander zusammenstoßen; denn schon 
viele Jahrhunderte vor einer solchen 
furchtbaren Katastrophe müßte eine gänz 
liche Revolution der Jahreszeiten - und 
Witterungs - Verhältnisse vor sich gehen, 
weil die Bahnen sehr excentrisch gewor 
den sind. Hierauf erwiedern wir: Es 
gibt überhaupt für die Ercentricitäten und 
Neigungen keine scharfe Grenze, inner 
halb deren sie eingeschlossen bleiben m ü s- 
s e n, um noch als sehr klein gelten zu 
können; man kann sich auch eine Stabi 
lität mit sehr bedeuten den Schwan 
kungen denken, wofern nur immer eine 
Rückkehr zu einem bestimmten mittle 
ren Zustande stattfindet (etwa so, wie 
wenn ein Pendel bis in die horizontale 
Lage oder noch darüber hinaus, nur nicht 
bis in die senkrecht nach oben gerichtete 
Lage, schwingt). Wir müssen daher zum 
Behuf unseres zu entwerfenden Kalen 
ders die Stabilitäts-Frage in Beziehung 
auf die Erdbahn etwas anders stellen. 
Es ist ein Zeitraum zu bestimmen, in 
nerhalb dessen wir sicher seyn können, 
daß für ein gegebenes Jahr die Unge 
wißheit des Zeitpuncts der Frühlings- 
Nachtgleiche wegen der vernachläßigten, 
mit den höheren Potenzen der Ercentri 
citäten und Neigungen behafteten Glieder 
weniger als einen ganzen Tag 
beträgt. Hat man diesen Zeitraum 
bestimmt, so weiß man, auf wie viele 
Zeit im Voraus man die Ordnung der 
Schaltjahre feststellen könne, ohne fürch- 
miniren, daß eitle übrige» dagegen kaum ten zu dürfen, daß diese Anordnung in- 
i» Betracht kommen. zwischen wieder umgestoßen werden müsse, 
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