Full text: L-Z (2. Band)

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Landcharte. 
schränkten Entwurfes, erscheinen die Me 
ridiane, wie sie dieß in der Wirk 
lichkeit sind, consergircnd nach 
den Polen; und ich habe diese Conver- 
gcnz und jene Einschränkung des, für 
eie Zeichnung anzuwendenden Parallelis- 
mus aus kleine Meridianbögen, deßhalb 
so sehr hervorgehoben, weil die, nach 
unserer Eintheilung nun letztlich kommen 
den und mit 3. bezeichneten S e ech ar 
ten, eben deßwegen die oben augedeu- 
iere abweichende Einrichtung er 
halten müssen. 
Um von dieser Sache nur gleich erst 
cnic deutliche Einsicht zu erlangen, neh 
men wir einen Seefahrer an, der von 
dem Orte, wo (von dem Meridiane, un 
ter dem) er sich eben befindet, aus, z. B. 
genau nach Nordwest steuern, also 
einen, mit dem Meridiane (mit der Rich 
tung der, frei von Abweichnng angenom 
menen , und demnach auch immer genau 
nach Norden weisenden Magnetnadel) 
den beständigen Winkel von 45" machen 
den Cours, verfolgen müsse, und sich 
die, dieser Richtung (diesem „Rhumb", 
wie der Schiffer sagt) entsprechende Route 
auf der Charte aufsuchen und verzeichnen 
wolle. Wie soll er diese Zeichnung auf 
einer der bisher beschriebenen Charten 
mit ihren „c o n v e r g i r e n d e n" Meri 
dianen ausführen? wie den zu verfolgen 
den Weg darauf angeben? Die Forde 
rung, den Cours „Nordwest" zu hal 
ten , bedingt die Durchschncidung eines 
jeden dieser Meridiane unter demsel 
ben (unveränderlichen) Winkel der 45"; 
und da die Meridiane eben nicht paral 
lel^ sind, so bildet ein also fortgesetzter 
Durchschnitt (Schiffsweg) mit ihnen auch 
nicht E i n e z u sa m men hängend e, un 
unterbrochene Gerade; sondern der Schif 
fer muß Behufs der Wegezeichnung auf 
einer solch en Charte, an jeden neuen 
Meridian das Wege st ü ck bis zum sol- 
* Außer, um nochmals darauf aufmerksam 
zu mache», in den, unter I. beschriebe 
nen Charten ganz kleiner Erdober- 
fiächeu-Stücke mit ihren deßwegen als 
parallel anzunehmenden Meridianen, 
welche Charten wir oben mit dem Na 
men »P l a r t ch a r t e n" bezeichnet ha- 
£f„ , den sie auch besonders bei de» 
Kchifferu führe». 
genden Meridian, unter bem Winkel 
der 45" immer erst wieder besonders 
legen (verzeichnen), wodurch die auf der 
Charte anzugebende Route, wie gesagt, 
statt einer ununterbrochenen gera 
den Linie, vielmehr eine, aus mehre 
ren, bei immer veränderter Direction, 
nur an eiuander schließenden (Wege-) 
Theilen bestehende V e r b i n d u n g von 
dergleichen Einzel-Linien stücken wird *. 
Waren, um dieß durch den Anblick noch 
mehr zu unterstützen, die Meridiane M, 
M', M", (Fig. 4. d. Tafel II.) paral 
lel, so würden sie sämmtlich unter einem 
gemeinschaftlichen Winkel (hier z. B. dem 
gewählten von 45") von der ununter 
brochenen Geraden M, M', M", durch 
schnitten werden: diese „ununterbrochene" 
Gerade bezeichnete dann den Schiffs- 
wcg auf einer Charte mit solchen ange 
nommenen parallelen Meridianen; 
convergiren aber (Fig. 5.) die Meri 
diane nach dein Pole (P) zu, so nimmt 
die Zeichnung des Schiffswegcs, welcher 
auf der Charte mit jedem dieser „conver- 
airenden" Meridiane fortwährend den 
Winkel 45" machen soll, die in M' ge 
brochene Gestalt an; — ja man sicht, 
wenn die Meridiane nur nahe genug an 
einander gedacht werden, leicht ein, daß 
aus der, bei parallelen Meridianen 
entstehenden geraden (Schiffswege-) 
Linie, für convergirende Meri 
diane vielmehr eine (durch jene immer 
öftere „Abbrechung" (Richtungsverände- 
rung der Geraden) veranlaßte) krumme 
Linie entstehen müßte (über deren nä 
here Beschaffenheit ich im besondern Art. 
Lorodromie handle), wodurch die Ver 
zeichnung des zu verfolgenden Schiffs 
wegcs aus dergleichen gewöhnlichen Char 
ten nicht nur außerordentlich mühsam 
seyn, sondern und hauptsächlich, dabei 
dennoch ihren Zweck verfehlen würde. 
Damit sich meine Leser auch hiervon erst 
einen recht bestimmten Begriff machen, 
so sey der Ort, welchen der Schiffer bei 
Verfolgung seines Nordwest-Courses cr- 
Die unmittelbare Benühunq eines K le 
tz uS, um auch tiefen Einwand eines Le 
sers zu bevorworten, würde, da, wegen 
der ganz naturgetreue» Darstellung, die 
Convergenz der Meridiane eben recht her 
vortritt, kein anderes Nefullat geben. 
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