Full text: L-Z (2. Band)

Strahlenbrechungen. 
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„T asci sur die mittlere" astro 
nomische Strahlenbrechung, 
wenn die Höhe des Baro in e- 
t e r s 23 Z o l l ist, u n d d a s R e a li 
ni ür'sche Thermometer auf 10 
Grad ü b e r dem Ge frier Puncte 
steht,""" - 
auch in der „Sammlung astronomischer 
Tafeln." Berlin. 1776. 3 B. gr. 8. UI 
228 flgd. findet, und lange im Gebrauche 
gewesen ist. Noch analytisch erschöpfen-, 
der aber ist die Theorie ver Refr ac- 
tion nachher namentlich von Lapla 
ce""" in seiner uns vielfach bekannt ge 
wordenen „Mécanique céleste." Bd. IV. 
S. 231 flgd. behandelt worden, und aus 
diese Analysis beziehen sich denn die „R e- 
kehrte Verhältniß der Tangente» 
fnr das gerade der Cotangenten anwen- 
de„ können, da die ersteren in einem sol 
chen «mgekehrte» Verhältnisse zn den letz 
teren stehen, wachsen wie diese abnehme» 
(indem lang : r = r : cot, und taug' 
: r — r : cot', woraus tang . cot 
— tang' . cot' — Const. und tang 
: tang' — cot' : cot folgt). — Diese 
kleine trigonometrische Digression ist m an 
che» Lesern, auf diese Veranlassung, 
vielleicht willkommen. 
" „Mittlere," nämlich, wie ich schon vor» 
bemerke, de» zugleich bezeichneten mittle 
ren Barometer- und Thermometerstand 
voraussetzend. 
"" Wenn die Leser diese, also berechnete 
Tafel vergleichen, so werden Sie darin 
die Nesractiv» für die scheinbare Höhe 
von 7° 52', welche wir oben, mit Ver 
weisung hierher, ans Beobachtung — 
6 ' 25" gesetzt haben , = 6 ' 42" , also 
nur in den Seen»den, und nicht zu be 
deutend , verschieden finde» , wobei noch 
von Fehlern der Beobachtung abgesehen 
ist. Ferner sost »ach dieser Tafel z. B. 
die Réfraction (59") für die scheinbare 
Höhe von 45", zur Nesractiv» (49".5) 
für die scheinbare Höhe vvn 50° sey», 
wie die Cotangenten dieser Höhen, d. h. 
man soll haben 59 : 495 — cot g5" 
: cot 50° = 1 : 0,8391, welches meine 
Leser beim eigenen Nachrechnen allch so 
fract ton S - Tafeln" vom Profcssoc 
Carlini, dem zeitigen Director des 
Observatoriums zu Mailand, welche meine 
Leser auch in Littrow's (des verewig 
ten Wiener Astronomen) „Vorlesungen 
über Astronomie." Wien. 1830. gr. 8. 
II. S. 332 flgd. antreffen, und nächst 
welchen ich als neueste dießfallsige Ar 
beit nur noch die „Refractionstafeln" des 
nun auch verewigten großen Königsber- 
ger Astronomen B e sse l anzuführen habe. 
— Ick gehe indeß aus die vielfachen wei 
teren Betrachtungen, die dabei zu Grunde 
liegen, hier um so weniger ein, als ich 
für meine Person die Ueberzeugung hege, 
daß die ganze Unendlichkeit derjenigen 
atmosphärischen Complicationcn, welche 
die Refraction bedingen, durch die Ana 
lysis doch nicht erschöpfend ausgedrückt 
werden kann, und man sich also, statt 
der verlangten und prätendirten streng 
sten Genauigkeit, immer nur mit einer 
Näherung wird begnügen müssen, deren 
größere oder geringere Genauigkeit auch 
nur von jener größeren oder geringeren 
Complication im bestimmten Beobach 
tungsmomente abhangen kann. — 
Zum Schlüsse dieses Artikels habe ich 
daher, außer dem angeführten allge 
meinen Resultate der „astronomi 
schen Strahlenbrechung," daß sie 
nämlich 
„die Höhen aller Gestirne in 
jedwedem V e r t i c a l vergrö 
ßert, und daß man ihren Be- 
trag also in jedem Vertical, 
namentlich aber im Mittag 
kreise von der beobachteten 
(der scheinbaren) Höhe erst ab 
ziehen muß, um die wahre Höhe" 
z u haben," — 
" Um die ganze Wichtigkeit der durch diese 
Cvrrectiv» mit zu bewirkenden möglichst 
genauen Bestimmung der wahre» (auf 
den Mirtelpunct der Erde bezoge 
nen, d. h. zugleich „mit" der Refrac- 
tion, auch vvn der (vergl. vorn) Pa 
rallaxe befreieten) Höhe eines Ge 
stirns in jedem, namentlich aber im 
Vertical deS Meridians, zn übersehen, 
befinden, und durch dieß Alles noch mehr 
Zutrauen zur Tafel erlangen werden. 
""" Biographische Notizen über ihn im Art. 
Gravitation, S. 719. 
muß man sich an Dasjenige erinnern, 
was hierüber im Art. Geocentrisch, 
S. 603 , bemerkt worden ist. AIS die 
unmittelbaren Data der vvn der Erdvber- 
II. 
70
	        
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