Full text: L-Z (2. Band)

Tafeln. 
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Mals Anstoß gibt, hier nochmals beson 
ders zu erklären habe. In einem Schalt- 
jähre sind nämlich z. B. am Isten März 
einschließlich 31 -s- 29 + 1 = 61, 
in einem Gemein jähre nur 60 Tage. 
Man setzt also im letzteren die Epoche “ 
E auf Mittag des 31sten December (0 
Januar, in welcher Art die Astronomen 
— vergl. S. 327 dieses II. Bandes un 
seres Werkes — denselben Tag bezeich 
nen), und rechnet dann die tägliche mitt 
lere Bewegung m . wie sie in der Tascl 
beim Isten März mit 60 m steht, hinzu, 
wodurch man demnach die verlangte mitt 
lere Länge der Sonne für diesen Tag — 
E + 60 m hat. Um sodann aber ohne 
weiteres eben so auch im Schaltjahre, 
wo doch 61m hinzukommen sollten, ver 
fahren (d. h. also um immer gleich nur 
den Tafelbetrag anwenden) zu können, 
setzt man für ein solches Jahr die Epo 
che eben aus den Isten Januar (um 1 
Tag später, um den entsprechenden Be 
trag m größer), d. h. — E -{- m, wo 
nächst man dann am Isten März auch 
dieses Schaltjahres nur die 60 m der 
Tafel zu addiren hat, und damit die ent 
sprechende richtige mittlere Sonnenlänge 
E m —60 m — E —J— 61 m. 
wie seyn soll, erhält. 
Aus der solchergestalt bestimmten jeder 
zeitigen m i t t l e r e n L ä n g e der Sonne 
soll aber sodann, als das in dieser Art 
schon oben bezeichnete eigentliche Ziel der 
Tafel-Anwendung," die wahre Länge 
abgeleitet werden. Dieß geschieht zunächst 
durch die vermittelnde Beziehung auf die 
Anomalie (vergl. d. A.), d. h. also 
auf die Distanz der Sonne vom Apo 
gäum, welche Distanz erst auch nur ih 
rem mittleren Werthe nach gegeben 
ist, durch Hinzurechnung der Gleichung 
der Bahn aber, gemäß der im letzte 
ren Artikel dazu ertheilten Anweisung, in 
* Denn in der That, was bezweckt man 
eigentlich mit dieser ganzen Anwendung 
der Svnnentafeln? Die Bestimmung des 
jedcrzeitigen wirklichen HimmelSvrtes 
der Sonne, und zwar wie wir ihn ver 
langen, nach gerader Aufsteigung 
und Abweichung, und wie beide eben 
aus der Länge (mit bloßer Zuziehung 
der Schiefe der Ekliptik) folgen. 
die wahre Anomalie* verwandelt 
wird, und woraus sodann (Epoche, 
S.335) die verlangte „wahre Länge" 
folgt. Dieser Gleichung der Son- 
« Ich muß jedoch hier für gelehrtere Leser 
erst noch eine Bemerkung einschieben. 
Dieselben finden nämlich unter dem, also 
in Betracht kommenden „A p o g ä u in* 
beim 1 sten Januar der Tafel eine 0, 
und beim ZIsten D e c e m b e r ohne wei 
tere Erklärung eine 65,5. — Wie kann 
eS damit zusammenhangen? 
Der Nachtgleichen - (der Frühlings-) 
Punct, von welchem wir bei allen obigen 
Bestimmungen, als Anfangszählpunct, 
auszugehen gezwungen gewesen sind, har 
(vergl. Vorrücken der Nachtglei 
ch e n) bekanntlich eine jährliche r ü ck g ä n- 
gifje, eine westliche Bewegung von 
50,5, demgemäß er sich also in dieser 
westlichen Richtung auch vom Apo 
gäum jäbrlich successiv um so viel 
entfernt. Bei Betrachtung der tropi 
sche» Revolution der Sonne wird aber 
davon abgesehen; man thut vielmehr, 
indem man (vergl. die vorausgehende An 
merk.) der Sonne vom Frühlingspuncte 
bis wieder zu demselben eine Bewegung 
von vollen 360" beimißt, so, als wenn 
jener Punct unbeweglich wäre, und 
legt seine westliche Bewegung der jähr 
lichen 50",5 gegentheiis dem Apogäum 
in östlicher Richtung bei. Damit ver 
bindet sich aber sodann ferner das wirk 
liche Vorrücken der Apsidenlinie 
(s. d. Art.) der Sonne von 15" jährlich 
in derselben östliche» Richtung, wel 
chen vereinten Umständen zu Folge 
das Apogäum also seinen östlichen 
Abstand von dem, somit als unbeweg 
lich angenommenen Frühlings-Aequinvc- 
tialpuncte jährlich allmälig um (50,5 
Z-15) 65",5 vergrößert, dergestalt, daß 
diese Distanz, wenn sie am Isten Januar 
d —0 gewesen ist, bis zum ZIsten De 
cember auf die angegebenen 6 -j- 65" 
anwächst, womit sich natürlich die Ano 
malien der Sonne ändern; — und dieß 
ist also die Bedeutung der, in den S v n« 
n en -„Tafeln" unter Apogäum beim 
Isten Januar und ZIsten Decbr. , resp. 
mit 0 und 65.5 stehenden Zahlen, wo 
von ich den Sinn hier erklären sollte, 
eine Erklärung, welche, wenn man sie
	        
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