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Tropisches Jahr.
noctium bis zum selbigen Aequinoc-
tiuin rechnete
Also ist es denn, wie man nun voll-
kommen verfolgen kann, zugegangen, daß
die irdische Astronomie ihr S o n n e n-
j a h r * ** von der (Frühlings-) Nacht
gleiche bis wieder dahin angenommen,
gleichwohl aber für dasselbe den Beina
men des „tropischen" (statt, wie sie
demnach eigentlich hatte sagen sollen „Ae-
quinoctial"-) Jahres, beibehalten hat:
die (mittlere) Dauer des Umlaufes der
Sonne von einem Solstitial- oder einem
Aeguinoctial-Puncte bis respective wie
der zu demselben, bleibt, wie gesagt, die
selbe; und da man überdieß die Län
gen (und geraden Aufsteigungen
aller Gestirne und also auch) der Sonne
zugleich vom selbigen Puncte an zählt,
so ist der für das „tropische" Jahr
gewählte astronomische Bezug aus
diesen Punct um so angemessener.
Das Julianische Kalenderjahr da
gegen verdient im eigentlicheren Wort-
finne den Namen eines „tropischen":
Julius Cäsar, bekanntlich der Grün
der dieser Jahresrechnung, wollte das
selbe (vergl. Kalender, S.839) wirklich
gerade mit dem Solstitium, und also
streng „tropisch" angehen lassen, nur
daß Er, aus den I. c. hervorgehobenen
Gründen, statt des oben zum Beispiele
gewählten Sommersolstitiums, das
Win tersolstitium dazu aus
ersehen hatte; — und lediglich die, den
Römern wichtige Rücksicht auf den Mond
lauf veranlaßte ihn, den Anfang dieses
e r stcn Julianischen Jahres auf den Tag
* Für Leser, welchen hierbei das Bvrrü-
cken der Nachtgleichen <s. d. Art.)
störend beisallen sollte, bemerke ich, daß
dieses „Vorrücken" den S o l st i t i a l- mit
den A e q u i n o c t i a l - Puncten ge
mein ist; die Entfernung zwischen der
Nachtgleiche und der nächsten Sonnen
wende bleibt i m m e r — 900 ; die Sonne
(Erde) n!nß in ihrer Jahresbahn immer
90° zurücklege», ehe auf die Nachtgleiche
das Solstitium folgen kann.
** Nur von diesem „tropischen" Son
nen fahre ist hier die Nebe; sei» Un
terschied vom „si de rischen" u. s. w.
findet sich dagegen im Art. Jahr, S,
800, erörtert.
eines kurz nachher einfallenden Neumon
des zu firiren, und letzteren Tag alö
ersten Januar zu bezeichnen. Un
ser, in der Hauptsache, „Julianisch"
gebliebener Kalender hat (und behält) die
Wintersonnenwende („ Tropicus :i
Capricorni) auf den 21. December, hebt
sein neues Jahr daher eben so regelmä
ßig (21.Dccbr. bis 1. Januar einschließ
lich — 11 Tage) mit dem 11. Tage
nachher an, und kann also, unter diesem
Gcsichtspuncte, in der That ein, wenig
stens eigentlicher tropisches genannt
werden.
Diese Erplicationen dürften über den
betrachteten Gegenstand selbst hinreichen;
und ich habe nur noch eines Nebenum-
ftandes zu erwähnen, welcher, wie ich
weiß, zuweilen Anstoß gibt.
Mit der obigen Anführung nämlich,
daß der Astronom sein „tropisches" Son
nenjahr von der Frühlingsnacht
gleiche, und also von der ihr entspre
chenden Zeit, bekanntlich des 21. bis 22.
März, an rechne, und die Längen der
Sonne, d. h. die Bewegung dieses
Gestirns, vom entsprechenden (Aequi-
noctial-) Puncte, als Anfangszähl
oder Nullpuncte nehme, scheint im
Widersprüche zu stehen, daß die astrono
mischen Tafeln (vergl. d. A.) bei je
ner Bewegung vielmehr mit dem 1. Ja
nuar anheben, und somit diesen Tag
als Ansangszähltag bezeichnen. Al
lein man muß dabei nicht vergessen, daß
Dasjenige, was die Tafeln solchergestalt
vom 1. Januar ab nachweisen, weiter
nichts als ein Zusatz zur Epoche (vgl.
auch diesen Art.), d. h. zu einer, nicht
weniger vom Frühlingspuncte an
gerechneten (mittleren) Länge ist, derge
stalt, daß hierbei gleichwohl wirklich
immer nur vom letzteren au gezählt und
der Anfang des a st r on om isch-„tro
pischen" Jahres also in der That bloß
auf die Frühlings nachtgleiche und
ihre Zeit bezogen wird. Wenn die Ta
fel z. B. am i. Januar 1800 nur
eine (erst- oder Ein tägige) Länge der
S o n n e mit . . 0 0 59' 8",3
ansetzt, so versteht sie
dabei ausdrücklich ei
ne hinzuzufügende,
vom Frühlings
puncte an gerech-