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Umlaufszelt.
neten Erde aus unmittelbarer Beob
achtung der Sonne und Kenntniß der
Bewegung der beweglichen Puncte, auf
welche er sich in nachgewiesener Art sonst
dabei beziehen muß, ableitet. Der Beob
achter auf jedem andern Planeten
selbst könnte von diesem seinem Pla
neten aus, wie gesagt, ganz eben so ver
fahren ; der irdische Astronom aber,
welcher doch nur den Beobachtungs-Stand-
punct der Erde einnimmt, muß zur Er
mittlung derselben „Umlaufszeiten" der
andern Planeten, bevorwortetermaßen,
auch andere Wege einschlagen. Welche
aber nun?
Zur Beantwortung dieser Frage er
messe man, daß, wiewohl Ihm sein irdi
scher Standpnnct, statt der, nachgewiese
nermaßen , erforderlichen heliocentri
schen Orte, unmittelbar und im Allge
meinen allerdings nur geocentrische
Orte des Planeten gewährt, daß sich jedoch
unter der letzteren solche befinden, welche
die Stelle jener ersteren vertreten kön
nen ; meine Leser wissen ans den Arti
keln Opposition und C o n j u n c t i o n,
daß die heliocentrischen und geocentrischen
Planeten - L ä n g e n, worauf es hierbei
ankommt, in jenen beiden Aspecten gleich
(oder genau um 180" verschieden) sind,
und daß man die Zeit der Rückkehr der
re«p. oberen und unteren Planeten
in diese Stellungen die s p n o d i sch e
lvergl. d. A.) „Nmlaufszeit" nennt.
Diese Rückkehren eines oberen Plane
ten, z. B. Mars, zur Opposition,
oder eines unteren, z. B. Mercur,
zur Co njunct ion mit der Erde, diese
sy n o d i sch c „U m l a u fs z e i t" der Pla
neten ist aber vom irdischen Standpuncte
aus offenbar immer beobachtbar;" und
es kommt also nur noch darauf an, aus
* „Immer beobachtbar;« der Charakter der
Opposition besteht darin, daß der
obere Planet dann eben um Mitter
nacht ciilminirt, wogegen die Co ni u n c-
tion am gleichzeitigen Meridiau-
durchgange des unteren Planeten und
der Sonne erkannt wird; ist die Con
junction dabei auch eine „untere,« so
kann z. B. Mercur nach Umständen als
ihr die tropische * Umlaufszeit abzu
leiten, welche letztere in der oben gezeig
ten Art, mit Rücksicht aus das Maß der
indeß vorgegangenen Bewegung der be
treffenden beweglichen Puncte, hinwiede
rum die fide rische und a n omali-
ftische (vergl. hinten) von selbst ge
währt.
Sey also solchergestalt die „synodi-
sch e Umlaufs zeit" des Mars, wor
auf ich mich hier ** als Beispiel beschränke
(Opposition, S. 237), — 2 unserer
Jahre 50 Tage — 780 unserer Tage
(ich brauche für meinen gegenwärtigen
Zweck nicht schärfer zu rechnen) unmit
telbar beobachtet worden, und es solle
daraus die tropische abgeleitet wer
den , so lehrt ein einfaches Nachdenken,
daß, gleichwie die (schnellere) Erde in
deß zwei volle (Jahres-) Umläufe und
darüber noch einen 50tägigen Bahnweg,
d, h. (mit zureichender Genauigkeit) 49°
gemacht hat, vom langsameren Mars
dagegen nur Einmal der Vollkreis der
360° und außerdem jene nämlichen 49",
oder zusammen 409° durchlansen sind;
und man weiß demnach, daß dieser Pla
net in den obigen 780 Tagen überhaupt
409" zurücklegt, woraus die gesuchte
„tropische" (die auf 360" kommende) Um-
lanfszeit (x) durch die Proportion 409"
: 780 Tagen — 360° : x =
360.780
409
— 686 Tage folgt (wie wir dieselbe
I. c. S.236 in ganzen Tagen auch
wirklich gefnnden haben). ***
v Weßhalb hier nun eben die „tropische"
und nicht die „stderische"? Die Antwort
in Opposition, S. 236.
** Die Anwendn»g auf den zum zweiten
Beispiele gewählten Mere u r ist im Art.
Conjunction, S. 202 , so wohl ge
mocht, doß ich gern dahin verweise.
*** In O pp v siti o n, S. 237, hotten
wir ous einem andern Wege die Rela
tion zwischen der sy» o d i scheu Umlaufs»
zeit < 8 ) des Mors, seinertropischen
(1), und tropischen Revolution (t)
o Tt
der Erde, 8 — — gefunden, wel-
schworzer Punct auf der Sonncn-
scheibe gesehen werden. — Also in der
That „immer beobachtbar."
che Gleichung mit der voranstellenden nicht
übereinzustimmen scheint. Allein eS folgt
aus ihr das >m Terte gesuchte T =