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Wanken der Erd axe.
eben so groß, als zu deren obigem
Anfange 1727. Dabei hatten die Sterne,
welche dagegen am Kolur der Son
nenwenden standen, ihre Abwei
chung von 1727 bis 1736 um 18"
weniger, von 1736 bis 1745 aber
gerade um 18"* mehr, als es die
mittlere Größe des Vorrückens
erfordert, verändert, dergestalt, daß sie zu
Ende jener Periode des Mondknoten-Um
laufes , abgesehen von dem allgemei
nen Einflüsse der Präcession, genau wie
der in den anfänglichen Himmelspuncten
standen.
Bradlcp ward, wie wir diese An
sicht von den Gründen des Vorganges
sofort anticipirt haben, bald überzeugt,
daß die beobachteten Ungleichheiten ledig
lich den Einwirkungen des Mondes
zuzuschreiben seyen. Dieser hatte sich im
Jahre 1727, als der aufsteigende
Knoten seiner Bahn in den Frühling s-
Punct fiel, in seinen größten Breiten,
wie gesagt, auf (23'/2 + 5 — ) 28'/2°
vom Aequator entfernen (den Po
len also mehr nähern) können, wo
gegen (9 Jahre später) 1736, beim Zu
sammentreffen des n i e d e r st e i g e n d e n
Knotens mit jenem Puncte, die größte
Entfernung nicht über (23 '/2 — 5 — )
18'/2° ** stieg ; und die Wirkung des Mon-
* Mn» könnte sich durch diese Gleichheit
der Zahlen : 18 Secunden und 18 Jahre,
zur Annahme einer dießfallsige» Bezie
hung verleiten lasten, eine svlche besteht
aber nicht; die Knvtenperivde ist, be
merktermaßen , vielmehr — 18 Jahre
7 '/2 Mvnate, und oben nur in runder
Summe gerade = 18 Jahren gesetzt.
* v Die Gkl iptlk macht, um nochmals
barau zu erinnern, mit dem Aequator
eine» Winkel von 23' / 2 ° , die M 0 nd -
bahn mit der Ekliptik aber einen
Winkel von 3°. Fällt letztere also
zwischen die Mondbahn und den
Aequator, so kann sich der Mond in
seiner größten, z. B. » ô r d l i ch e n Breite
(23 '/2 -f- 5 —) 2S'/2° vom Ae qu ci
to r entsernen, wogegen diese Entfernung,
wen» vielmehr die Mondbahn z w i-
sch e n der Ekliptik und dem A e q 11 a-
t 0 r liegt, bei 5 " südlicher Mond-
breite nur (23'/> — 5 —) 18'/ 2 " b4
trägt. — Ich spreche, bevorwvrketermaßen,^
des auf den Aequator der Erde, d. h.
auf die denselben umringende „Wulst"
von mehrerer Materienanhänsung, auf
welche „Wulst" ich immer zurückkommen
muß, war also zu jener ersteren Zeit
unter einem viel größeren Winkel, und
solchergestalt, mit Beförderung der
Präcession, gerader, energischer,
als im letzteren erfolgt u. s. w. Da
Bradlcp am angegebenen Ende der
Periode hierüber keinen weiteren Zweifel
behielt, so machte Er diese scheinbare Be
wegung der Fixsterne (diese Anomalie im
sonst regelmäßigen Verlaufe des „Vor
rückens der Nachtgleichen" und dem Ein
flüsse davon auf die Länge jener Gestirne)
mit ihren Gesetzen, jedoch ohne weitere
bestimmte Erklärung, 1748 in den „Trans
actionen" („Pliilos. Transact.“ Nr. 458.)
bekannt, und theilte seinen Aussatz dem
damaligen Secretair der Pariser Akade
mie, Mecha in, mit. Dieser sah aber,
wie uns Lalande „Astronomie." §.
2858. weiter berichtet, sogleich ein, daß
cs zur Erklärung dieses Vorganges, in
seiner Beziehung zu einem „Wanken der
Erdare", und allen seinen Erscheinungen
vollkommen hinreiche, anzunehmen, daß
die Erdpole (jeder derselben) während
der Umlaufsperiode der Mond
knoten den erwähnten kleinen Kreis
von 18" Durchmesser beschreiben, und
zu dessen versprochener näheren Betrach
tung ich nunmehr übergehe
Sey nämlich Fig. 5 * der Tafel XXlk.
E der Nord-Pol der Ekliptik, und P
der nördliche Weltpol (worauf ich mich
also, da es sich mit dem Südpole na
türlich eben so verhält, beschränke), in
ihrem gegenseitigen (dem Winkel der Eklip
tik mit dem Aequator gleichen) Abstande
von 23'/;°; V P 4^ der Kolur der
Nachtglcichen; Zb P 3 der Kolur
der «Sonnenwende; und »bock der
in Rede stehende kleine Kreis von 9"
von der nördlich«-» Hälfte der Mvnd
bahn.
* Ich gebe zwar diese Figur, gleichwie eS
meine Vorgänger im Vertrage der nicht
leichten Lehre von der Notation gethan
haben, gestehe aber, daß ich das Meiste
dabei von der ganzen Anstrengung der
Einbildungskraft meiner lieben Leser er
warte.