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Widerstand der Mittel — Windrose.
bei den Schwingungen des für un
sere Wissenschaft so wichtigen Pendels
in Betracht zu kommen, indem diese
Schwingungen doch in der dabei von der
Stange und Linse des Pendels zu durch
schneidenden Luft, und nicht in einem
solchen luftleeren Raum erfolgen, wie
(Pendel, S. 278) die Theorie dafür
poftulirt. Indeß hat man seit Newton
ziemlich allgemein angenommen und (vgl.
wieder Pendel, S. 289) auch erfah
rungsgemäß bestätiget gefunden, daß die
ser Widerstand der Luft den I s o ch r o-
nismus der Pendelschwing ein-
g e n, woraufbei diesem Werkzeuge doch ei
gentlich Alles ankömmt, wenig beeinträch
tiget. Ich lasse mich daher auch auf die
delicatcn Versuche, welche namentlich der
verewigte Königsberger Astronom Nes
sel in seinen „Untersuchungen über die
Länge des einfachen Secundenpendels".
Berlin. 1828. 4. darüber anstellt, hier
nicht weiter ein; — und beschließe den
Bortrag über „W ide r sta nd der Mit
tel", in seiner bloß populären Gestalt
lieber damit, daß ich Lesern, welche ein
tieferes, besonders analytisches Eingehen
verlangen, den weitläustigen uud überaus
gelehrten, vom Wiener Astronomen
Littrow gearbeiteten Artikel „Wider
stand" in der mehrfach citirten zwei
ten Ausgabe von Gehler's Physikali
schem Wrtrb. empfehle.
Wiederholungskreis, s. Multi-
plicationskreis, als ein nur ver
schiedenes Wort für ganz dieselbe Sache.
Wind; Ventus; Fent. Die Bewe
gung der Luft im Lustkreise. — Die Be
trachtung dieser Luftbewcgungrn, dieser
„Winde", in der bestimmten irdischen
Almosphäre gehört auch in die specielle
Meteorologie unseres Planeten, in
welcher sie einen bedeutenden Raum ein
nimmt. Unter unserm astronomischen
Gesichtspuncte habe ich nur daran zu
erinnern, daß das Vorkommen der „Win
de" nicht auf den Planeten Erde einge
schränkt ist, sondern, wie sich aus Grün
dern der Analogie auch gleich annehmen
läßt, nicht weniger aufden übrigen Welt
körpern unseres Systems, wohl auch an
derer Systeme, Statt hat. Andeutungen
darüber habe ich namentlich in den Ar
tikeln Jupiter, S. 829, Mars, S.
78 gegeben, und verweise um so lieber
dahin, als solchergestalt eine Aehnlichkcit
zwischen unserm und den ferneren Pla
neten mehr nachgewiesen wird, welcher
Umstand in unserm ganzen Werke immer
mit besonderer Vorliebe ausgezeichnet wor
den ist.
Von der besondern, unter dem Na
men der Passatwinde bekannten Art
von Ost-„Winden", welche beständig auf
dem Weltmeere des Planeten Erde zwi
schen den Wendekreisen wehen, und ei
gentlich astronomischen Ursprunges
sind, ist in jenem speciellen Artikel, aus
welchen ich, um Wiederholungen zu ver
meiden, verweisen muß, ausführlich die
Rede.
Windrose, Schiffsrose; Rosa nau-
tarum; Rose des yents, Cadran des
vents. Diesen Namen gibt man einem,
Fig. 8 . der Tafel XXII. verzeichneten,
zum Comp aß (wo S. 194 dieserwe-
gen hierher verwiesen ist) gehörigen, mei
stens aus Pappe verfertigten Sterne von
8 , 16 oder 32 gleich langen Spitzen,
die den Umfang des Kreises, in welchem
sie sich endigen, in eben so viele gleiche
Theile theilen, und durch ihre Richtung
die Lage der Weltgegenden (s. d.
A.) bezeichnen. Gewöhnlich wird dieje
nige Spitze des Sterns, welche den N o r d-
punct angeben soll, durch eine Lilie
oder ein anderes Merkmal (die Leser,
welche doch meistens einen Compaß aus
Ihrem Tische haben, sehen es vor sich)
unterschieden, zu jeder der übrigen aber
der (abgekürzte) Name der zugehörigen
Weltgegend gesetzt. Wenn alsdann die
nördliche Spitze entweder auf einer Mit
tagslinie, oder vermittelst der Magnet
nadel, nach dem wahren Mitternachts
puncte gekehrt wird *, so zeigen die übrigen
* Dieß Letztere kann freilich nur mit Hilfe
der Kenntniß der Abweichung dev
Nadel geschehen: diese Abweichung be
trage z. B., wie es jetzt für meine
Gegend etwa,,» der Fall ist, 20 Grad
westlich; so muß die n v r d l i ch e Spitze
(ihr Nord-Ende) also dagegen 20" 5 ft*
l i ch (rechts des nach N v r d e n schauen
den Operateurs) gerichtet werden. —
Ich spreche (vergl. oben das Folgende)
von einem gewöhnlichen Compaß.