Full text: L-Z (2. Band)

WitterungSlehre — Woche. 
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stellung des „Systems der Wirbel" nicht 
begnügen wollen, und mehr Detail ver 
langen, weiß ich schließlich keinen beßren 
Führer als Descartes selbst in seinen 
Eingangs erwähnten „Princip. Philo 
soph.^ zu empfehlen, womit Sie Mon- 
tücla's von mir öfters citirte„Histoire 
lles Nuthêmatigues." II. §. 8. des 4. 
Buches 4. Theiles verbinden können. 
Witterungslehre, das deutscheWort 
für Meteorologie, in welchem Arti 
fei ich die aus dieser Lehre vor unser a st r o 
n o m i s ch e s Forunt gehörigen Gegen 
stände behandelt habe. 
2Woche; Rebckomos, Septimana; Se 
maine. Bekanntlich ein Zeitraum von sie 
ben aus einander folgenden, mit eigenen 
Namen belegten Tagen. Wir finden diese ^ 
Art der Zusammenfassung von sieben, 
mit eigenen Namen belegten Tagen zu 
einem Zeitabschnitte, schon im frühesten 
Alterthume: Herodot (Lib. II.) und 
Dio Cassius (Hist. R. Lib. XXXVII.) 
schreiben sie (s. unten) den Egyptiern zu; 
und das Bedürfniß des bürgerlichen Le 
bens muß ganz natürlich darauf geführt 
haben. Was zunächst die Wahl der An 
zahl von eben „sieben" Tagen für die 
also eingeführte Periode betrifft, so be- 
merkt der verewigte Berliner Hof-Astronom 
I d e l e r in seinem „Handbuch der 
Chronologie". Berlin 1830. 2. B. gr. 8. 
I. 60 darüber: „Die Woche ist ohne al 
len Zweifel eine Unterabtheilung des sy 
nodischen Monates (s. d. A. S. 139) 
denn statt der 7^/g Tage, welche (4.7^/g— 
29 /2, als der Dauer dieses Monates) 
die Mondviertel im Durchschnitte halten, 
nahm man die am nächsten liegende ganze 
Zahl von 7 Tagen; und ob man gleich 
bald bemerken mußte, daß diese Periode 
kein genau messender Theil des Monates 
sey, so blieb man doch, da sich vielleicht 
früh auch noch mystische (vgl. weiter unt.) 
Ideen an sie geknüpft haben mögen, bei 
ihr stehen." Derselben Meinung tritt 
Lalande, welcher, „Astronomie/' §. 
1534. in ein sehr gelehrtes Detail hier 
über eingeht, und unter andern nachweist, 
daß die „siebentägige Woche" selbst unter 
den alten Peruanern im Gebrauche 
gewesen sey, unbedingt bei; und eine ent 
gegengesetzte Ansicht, deren ich in meinen 
Notizen erwähnt finde, als sey nämlich 
>>. 
„die Abtheilung der Zeit nach 7 Tagen 
durch solche Vorstellungen von der Schö 
pfungsgeschichte, wie die Mosaische 
veranlaßt worden" — hat viel weniger 
für sich, da doch den Peruanern wenig 
stens von diesen letzteren wahrscheinlich 
Nichts bekannt gewesen seyn wird. 
Hinsichtlich der Namen der 7 Wo 
chentage sodann, so ist es abermals Dio 
Cassius, welcher uns, wie ich darauf 
hier zurückkommen wollte (I. c. C. 17,18.) 
über deren Ursprung belehrt und sie an- 
gedeutctermaßen von einem astrologi 
schen Aberglauben ableitet. „Wenn man", 
sagt er, „die Stunden des Tages und 
der Nacht von der erstenTagesftunve 
zu zählen anfängt, diese, nach der Ord 
nung, welche die Egypter (vgl. Welt- 
sy st e m) den Planeten anweisen , dem 
Planeten Saturn, die folgende dem 
Jupiter, die dritte dem Mars, die 
vierte der Sonne, die fünfte der 
Venus, die sechste dem M e r c u r und 
die s i e b e n t e dem Monde beilegt, gleich 
sam als würden die Stunden von diesen 
Gestirnen beherrscht, und also immer 
wieder von vorn anfängt; so wird man, 
wenn man alle 24 Stunden * durchlau 
fen hat, finden, daß die erste des fol 
genden Tages auf die Sonne,**die 
erste des dritten Tages auf den 
Mond, kurz die erste eines jeden Tages 
auf den Planeten trifft, nach welchem die 
ser Tag benannt ist." Demgemäß bringt 
« Die Leser könnten gerade auf diese Ver 
anlassung auch nach dem Grunde der 
Einkheilung des TageS eben in vier 
tln d z w a n z i g „Stunden" fragen, welcher 
Grund in dem letzteren Artikel nicht be 
sonders angegeben ist. Ich finde indeß 
i» meinen Notizen darüber auch nur, 
daß sich Herodot mir der Anführung 
begnüge, „die Griechen halten diese 
Euttheilung von den Babyloniern 
erlernr." 
** Die Leser werden sich leichr davon über 
zeugen. Die Reihe besteht aus 7 Ge 
stirnen, demnach die dritte Durchzahluug 
mit der (3 . 7 —) 21ste» Stunde schließt, 
wonächst die 3 ersten Glieder der Reihe 
auf die noch übrigen (24 — 21 —) 
3 Tagesstunden kommen, das 4te(S v n » e) 
aber auf die AnfangSstunde des folgen 
den TageS fällt ». f. w. 
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