Full text: L-Z (2. Band)

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Zeichen, astronom. — Zeichen des Thierkr. 
A Gcdritt- oder Trigonalschein, 
□ Quadratur, 
-X- Gesechst- oder Sertilschcin. 
Es wird z. B. die Conjunktion von Mer 
kur und Jupiter durch ? ^ % angedeutet. 
Die Bezeichnungen der Mondpha 
sen (vergl. den Artikel) sind 
G Neumond. O Vollmond. 
(§ Erstes Viertel. © LeßteöViertel. 
Den aufsteigenden Knoten bezeich 
net man durchO, und den niederstei- 
g e n d e n durch 
Gerade Aufsteigung (^seensio 
recta) wird durch A R ., Abweichung 
(Declinatio) durch D. oder auch durch 
Deel, angedeutet. 
Ein + vor der Abweichung oder Breite 
eines Gestirns besagt, daß diese Abwei 
chung oder Br. nördlich, ein — daß 
sie südlich ist. 
Das Zeichen des Grades ist o, der 
Stunde h, der Minute ', der S e- 
cunde ", der Tertie "' u. s. w. 
Die ConsteNationen der Jupi 
ter strabairten sind in Gruithui- 
sen's Jahrbuch so angegeben, wie man 
sie durch ein astronomisches Fernrohr, 
wo Osten rechts und Westen links 
liegt,-erblickt. Es will demnach z. B. 
1841. 23. November 23h 46' 38" 
(3 2 2p 1 4) sagen , daß zu dieser Zeit 
der 1. Mond östlich, der 2. westlich vom 
Jupiter, der 4. östlich vom 1. und der 
3. westlich vom 2. erscheint. Steht für 
einen Mond ein schwarzer Punkt ., z. 
B. (3 2 . % 4) so bedeutet dies, daß sich 
der Mond hinter der Jupitersscheibe 
befindet, verfinstert wird (vgl. Fin 
sternisse 1. Bd. S. 536), und ein 
Ningelchen o, z. B. (2 o 2p 3 4) zeigt an, 
daß der entsprechende Mond vor dem 
Jupiter vorüber geht, den Letzteren 
verfinstert. 
Für einen Kometen steht in Schu 
machers „Astronomischen Nachrichten" das 
Zeichen <§, und die Elemente der 
Bahn sind daselbst folgendermaßen be 
zeichnet : 
M Mittlere Länge. 
7i Länge des Periheliums. 
■Q. Länge des aufsteigenden Knotens. 
i Neigung (Inclinatio) der Bahn. 
tp Exccntricitätswinkel. 
« Ercentricität. 
ii. 
a Halbe große Axe. 
fx Mittlere tägliche Bewegung. 
Dies wären etwann die gebräuchlichsten 
dieser „astronomischen Zeichen," von de 
nen, wenn sich dieselben gleich theilweise 
schon in den entsprechenden Artikeln an 
geführt finden, dennoch eine gedrängte 
Zusammenstellung den Lesern nicht über 
flüssig erscheinen dürfte. Es fehlen dem 
nach zur Vervollständigung des Artikels 
nur noch die schon Eingangs desselben, 
mit dem Versprechen, ihnen einen b e s o u- 
verenArt. zu widmen, vorbchaltenen 
Zeichen des Thierkreises, Zeichen 
der Ekliptik, himmlische Zeichen; Signa 
coelestia , Dodecatemoria ; Signes du 
Zodiaque, signes celestes. So werden 
die zwölf Theile genannt, in welche die 
Astronomen schon im grauen Alterthume 
den Thierkreis und die Ekliptik eingetheilt 
haben. Die größtentheilö von Thieren 
(Widder, Stier u. s. w.) entnommenen 
Namen und Charaktere dieser „Zciche.n" 
finden unsere Leser in der Ordnung, wie 
sie auf einander folgen, im Art. Eklip 
tik (1. Bd. S. 297), eine Deutung je 
des Einzelnen derselben aber im Thier 
kreis (2. Bd. S. 579 ff.), daher wir 
die Vergleichung beider AA. als Ergän 
zung des Gegenwärtigen auf das Ange 
legentlichste empfehlen. 
Vor ungefähr 2200 Jahren nahm das 
Sternbild des Widders in der That 
das erste Zeichen des Thierkrcises, näm 
lich die ersten 30 Grade der Ekliptik, 
vom (damaligen) Durchschnittspunkte der 
selben mit dem Acquator (dem Frühlings- 
punktc) östlich gezählt, ein; in, zweiten 
Zeichen (den folgenden 30°) befand sich 
vas Sternbild Stier, im dritten das der 
Zwillinge u. s. w.: d. h. es standen da 
mals sämmtliche zwölf Sternbilder 
wirklich in den eben nach ihnen benann 
ten Zeichen. Da jedoch jener Frühlings 
punkt durchaus keinen festen Platz rück- 
sichtlich der Fixsterne behauptet, sondern 
(vergl. Vorrücken der Nachtglci- 
ch e n) jährlich etwann um 50’/ 3 Secun 
den auf der Ekliptik rückwärts, nach 
Westen, rückt, so wird derselbe natür 
lich nach und nach einen andern, westli 
cher gelegenen, Ort unter den unverän 
dert den ihrigen behaltenden Stcrnbil- 
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