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Zoviakallicht — Zurückwerfung rc.
ticvlei astronomischen Zwecken mehr
angewendet.
Zodiakallicht, s. Thierkreislicht.
Zodiakus, s. T h i e r k r e i s.
Zonen, s. Erdstriche.
Zurückwerfung der Lichtstrah
len, Neflerionen des Lichtes, Zurückstrah
lung ; Bcflexio radiornrn lucis ; Réfle
xion de la lumière. So wie die Theo
rie der Nefractoren eine genaue
Kenntniß der Gesetze der Brechung
der Lichtstrahlen (s. d.A.) voraus
setzt, so ist die Lehre von den Reflec-
toren mit der der Zurückwerfung
des Lichts auf das Engste verbunden
(vergl. Spiegel), weshalb wir den
Gegenstand mit aller der Wichtigkeit des
selben angemessenen Ausführlichkeit erör
tern müssen.
Im naturwissenschaftlichen
Sinne überhaupt versteht man un
ter Zurückwerfung die Veränderung
der Richtung, welche bewegte Körper ver
möge ihrer Elasticität erleiden, wenn sie
an Hindernisse stoßen, und hierdurch
abgehalten werden, ihre Bewegung in
der ursprünglichen Richtung fortzusetzen.
Zurückwerfung des Lichtes heißt
demnach das Zurückspringen oder Abpral
len der Lichtstrahlen, wenn sie aus Ober
flächen solcher Körper fallen, welche ent
weder ganz oder in einem gewissen Grade
undurchsichtig find*. Dieser Ei
genschaft gemäß sendet die undurch
sichtige Fläche DE Figur 4. der Ta
fel XXVII. den Lichtstrahl AB nach der
Richtung B C zurück. Ist die Fläche
DE zugleich eben (glatt), so werden
die Strahlen in eben derselben Ordnung
zurückgeworfen, in welcher sie einfielen,
und zeigen dem Auge Bilder der Gegen
stände, von denen sie ausgingen. Ist
hingegen jene Fläche rauh, so wirft selbe
das Licht so unordentlich und nach so
vielen verschiedenen Richtungen zurück,
daß das Auge kein Bild der Gegenstände
gewahr wird, sondern nur Erleuchtung,
* Gänzlich durchsichtige Körper wur
de» der Fortpflanzung des Lichts kein
Hinderniß entgegen stellen, welches
koch noch oben die Hanptbedingung oller
Zurückwerfung ausmacht.
mithin die Fläche selbst, bemerkt. Auf
dieser allgemeinen Eigenschaft des Lichtes
beruhen die Phänomene des Sehens ver
mittelst der Spiegel, vergl. d. AA.
Spiegelquadrant, Spiegelte
leskop, weshalb es unumgänglich noth
wendig erscheint, die Gesetze der Zurück-
werfung, obgleich dieselben eigentlich vor
das Forum der Physik gehören, auch hier,
der Vollständigkeit wegen, abzuhandeln.
Um aber das Gesetz, nach welchem sich
die Zurückstrahlung richtet, genau bestim
men zu können, stellt man sich an dem
Einfallspuncte (Punctum inciden-
tiae ; Point d’incidence) B (wieder Fig.
4 Taf. XXVII), wo der einfallende
Strahl (Badins iucidens; Rayon in
cident) AB die zurückwerfende Fläche
DBE trifft? eine auf dieser Fläche loth-
rccht stehende Gerade F B vor. Diese
Linie heißt das Einfallsloth oder
Ne i g U N g s l 0 th (Cathetu« incidentiae ;
Cathète d’incidence), der Winkel A BF
oder u , welchen der einfallende
Strahl mit ihr macht, der Einfalls
winkel (Angulus incidentiae; Angle
d’incidence) und der Winkel FBC oder
y, den der zurückgeworfene Strahl
B C mit dem Einfallslothe bildet, der
Z u r ü ck w e r f u n g s- oder Refleri-
onswinkel (Angulus reflexionis;
Angle de réflexion)*. Die durch das
Einfallsloth und den einfallenden Strahl
gelegte Ebene, oder die erweiterte Ebene
des Einfallswinkels ABF (und ABO)
heißt endlich die Zurückwerfungs-
ebene (Planum reflexionis ; Plan de
réflexion).
* Sehr oft werden ober auch diejenigen
Winket, welche der einfallende und der
zurückgeworfene Strahl mit der Ebene
OU F selbst machen, nämlich ABI) und
OB F oder o und x, welche u und y
zu 90° ergänzen, Einfalls - und Refle
xionswinkel genannt. Klügel nennt
u den Einfallswinkel und o den Nei
gungswinkel. Andere Schriftsteller hin
gegen, besonders Lambert und Käst
ner, nennen o den Einfallswinkel, so
daß dieser Name hier in einem andern
Sinne, als bei der Brechung ge
braucht wird, wo er den Winkel des ein
fallenden Strahles mit dem EinfallSlvkhe
(vgl. 1. Bd. S. 125) oder » bezeichnet.