Full text: L-Z (2. Band)

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Zoviakallicht — Zurückwerfung rc. 
ticvlei astronomischen Zwecken mehr 
angewendet. 
Zodiakallicht, s. Thierkreislicht. 
Zodiakus, s. T h i e r k r e i s. 
Zonen, s. Erdstriche. 
Zurückwerfung der Lichtstrah 
len, Neflerionen des Lichtes, Zurückstrah 
lung ; Bcflexio radiornrn lucis ; Réfle 
xion de la lumière. So wie die Theo 
rie der Nefractoren eine genaue 
Kenntniß der Gesetze der Brechung 
der Lichtstrahlen (s. d.A.) voraus 
setzt, so ist die Lehre von den Reflec- 
toren mit der der Zurückwerfung 
des Lichts auf das Engste verbunden 
(vergl. Spiegel), weshalb wir den 
Gegenstand mit aller der Wichtigkeit des 
selben angemessenen Ausführlichkeit erör 
tern müssen. 
Im naturwissenschaftlichen 
Sinne überhaupt versteht man un 
ter Zurückwerfung die Veränderung 
der Richtung, welche bewegte Körper ver 
möge ihrer Elasticität erleiden, wenn sie 
an Hindernisse stoßen, und hierdurch 
abgehalten werden, ihre Bewegung in 
der ursprünglichen Richtung fortzusetzen. 
Zurückwerfung des Lichtes heißt 
demnach das Zurückspringen oder Abpral 
len der Lichtstrahlen, wenn sie aus Ober 
flächen solcher Körper fallen, welche ent 
weder ganz oder in einem gewissen Grade 
undurchsichtig find*. Dieser Ei 
genschaft gemäß sendet die undurch 
sichtige Fläche DE Figur 4. der Ta 
fel XXVII. den Lichtstrahl AB nach der 
Richtung B C zurück. Ist die Fläche 
DE zugleich eben (glatt), so werden 
die Strahlen in eben derselben Ordnung 
zurückgeworfen, in welcher sie einfielen, 
und zeigen dem Auge Bilder der Gegen 
stände, von denen sie ausgingen. Ist 
hingegen jene Fläche rauh, so wirft selbe 
das Licht so unordentlich und nach so 
vielen verschiedenen Richtungen zurück, 
daß das Auge kein Bild der Gegenstände 
gewahr wird, sondern nur Erleuchtung, 
* Gänzlich durchsichtige Körper wur 
de» der Fortpflanzung des Lichts kein 
Hinderniß entgegen stellen, welches 
koch noch oben die Hanptbedingung oller 
Zurückwerfung ausmacht. 
mithin die Fläche selbst, bemerkt. Auf 
dieser allgemeinen Eigenschaft des Lichtes 
beruhen die Phänomene des Sehens ver 
mittelst der Spiegel, vergl. d. AA. 
Spiegelquadrant, Spiegelte 
leskop, weshalb es unumgänglich noth 
wendig erscheint, die Gesetze der Zurück- 
werfung, obgleich dieselben eigentlich vor 
das Forum der Physik gehören, auch hier, 
der Vollständigkeit wegen, abzuhandeln. 
Um aber das Gesetz, nach welchem sich 
die Zurückstrahlung richtet, genau bestim 
men zu können, stellt man sich an dem 
Einfallspuncte (Punctum inciden- 
tiae ; Point d’incidence) B (wieder Fig. 
4 Taf. XXVII), wo der einfallende 
Strahl (Badins iucidens; Rayon in 
cident) AB die zurückwerfende Fläche 
DBE trifft? eine auf dieser Fläche loth- 
rccht stehende Gerade F B vor. Diese 
Linie heißt das Einfallsloth oder 
Ne i g U N g s l 0 th (Cathetu« incidentiae ; 
Cathète d’incidence), der Winkel A BF 
oder u , welchen der einfallende 
Strahl mit ihr macht, der Einfalls 
winkel (Angulus incidentiae; Angle 
d’incidence) und der Winkel FBC oder 
y, den der zurückgeworfene Strahl 
B C mit dem Einfallslothe bildet, der 
Z u r ü ck w e r f u n g s- oder Refleri- 
onswinkel (Angulus reflexionis; 
Angle de réflexion)*. Die durch das 
Einfallsloth und den einfallenden Strahl 
gelegte Ebene, oder die erweiterte Ebene 
des Einfallswinkels ABF (und ABO) 
heißt endlich die Zurückwerfungs- 
ebene (Planum reflexionis ; Plan de 
réflexion). 
* Sehr oft werden ober auch diejenigen 
Winket, welche der einfallende und der 
zurückgeworfene Strahl mit der Ebene 
OU F selbst machen, nämlich ABI) und 
OB F oder o und x, welche u und y 
zu 90° ergänzen, Einfalls - und Refle 
xionswinkel genannt. Klügel nennt 
u den Einfallswinkel und o den Nei 
gungswinkel. Andere Schriftsteller hin 
gegen, besonders Lambert und Käst 
ner, nennen o den Einfallswinkel, so 
daß dieser Name hier in einem andern 
Sinne, als bei der Brechung ge 
braucht wird, wo er den Winkel des ein 
fallenden Strahles mit dem EinfallSlvkhe 
(vgl. 1. Bd. S. 125) oder » bezeichnet.
	        
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