Full text: L-Z (2. Band)

Mars. 
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bor Bahn, der Ge- 
lördlichen und süd- 
so auffallend seyn." 
chergestalt schlechter- 
rd, aus dem Mars 
es, unserm Schnee 
rschlages zuzugeben, 
ner von selbst das 
Atmosphäre auf 
t Dünste aufnimmt 
3 t. Ich habe schon 
e Beobachtung an- 
öorhandenseyn eines 
inserer irdischen At- 
it mindestens gleich- 
uses des Mars an- 
m spricht auch der 
>ie Flecke dieses Pla- 
des Randes seiner 
und wo die Ge- 
er durch die Atmo- 
s etwas verwaschen 
l ganz verschwinden, 
oft bemerkter, plötz- 
lcr Glanz des Ran- 
inlichen Prozesse in 
ire seine Entstehung 
Noch muß ich in 
is älteren Beobach« 
daß Maraldi, Her- 
Gruithuiscn, neben 
en, übereinstimmend 
che Flecke auf der 
rgenommen und als 
dichtungen in der 
ärt haben; ja Schrö- 
anchen dieser lctztern 
c Notation unabhän- 
j, die namentlich bei 
Wolkenstreis" erklär- 
»windigkeit von drei 
,de (zwanzig Fuß in 
r Richtung von Rord- 
f der Marsoberfläche 
enseyn von Meeren 
l auch darauf zurück- 
, wiewohl der Nach- 
S die Ansicht früherer 
die MarS.innosphäre. 
iinmr diese Atmosphäre 
cren Schwere an der 
ivaS feiner als die u* 
weis eines LuftmeereS schon einen hin 
reichenden Beweis dafür abzugeben scheint, 
ebenfalls direkte Beobachtungen. Zuvör 
derst findet man die weißen Polarzonen 
nicht scharf kreisförmig begrenzt, sondern 
nach einigen Richtungen hin mehr, nach 
andern weniger ausgedehnt; es muß also 
ans dem Mars, eben so wie auf der 
Erde, Gegenden geben, welcher bei glei 
cher Breite eine kältere Natur haben als 
andere. Nach der irdischen Analogie be 
dingen besonders Meer und Land einen 
solchen Unterschied; und man wird da 
her die Meere des Mars auch wohl zu 
geben müssen. Außerdem aber überzeug 
ten sich Beer und Mädler wiederholt, 
daß die das Licht reflektirenden Theile 
der Marsoberfläche größer sind und überall 
in Verbindung stehen, gleich den 
Oceanen der Erde; aus Planeten- 
fcrnc gesehen, würd? unsere Erve auch 
in dieser Beziehung einen ganz ähnlichen 
Anblick darbieten. — Eben so wird es 
der Oberfläche des Mars gewiß nicht an 
Unebenheiten fehlen; „aber", bemerkt der 
vorsichtige Mädler, „dieselben von der 
Erde aus wahrzunehmen, selbst wenn uns 
Mars bis aus das angegebene Minimum 
der Entfernung von etwa .8 Millionen 
Meilen nahe gekommen ist, darf auch mit 
den stärksten Instrumenten nicht erwar 
tet werden, wenn die Marsberge nicht 
wenigstens 20 Meilen hoch sind, was 
wider die Analogie wäre, da die Höhe 
der Berge sicher stets in einem gewissen 
angemessenen Verhältnisse zum Halbmes 
ser des betreffenden Weltkörpers steht, 
die höchsten Gebirge unserer im Halb 
messer fast doppelt so großen Erdkugel 
aber bekanntlich wenig über 1 Meile 
Höhe haben". 
An die hier entwickelten Beobachtun 
gen knüpft nun ein anderer Astronom 
(Gruithuisen) noch einige Vermuthungen 
über die Be wo Hut heit des Mars, 
welche ich den Lesern ebenfalls nicht vor 
enthalten will. 
Wir haben oben gesehen, daß die zwi 
schen den beiden Wendekreisen des Mars 
enthaltene (aus der Erde die sogenannte 
heiße) Zone, wegen der auf diesem Pla 
neten stattfindenden größeren Schiefe der 
Ekliptik (statt wie auf der Erde nur etwa 
47 Grad), 58 Grad begreift (fich vom 
Aequator des Mars bis zu 29 Grad 
nördlicher und 29 Grad südlicher Breite 
erstreckt). Nun beträgt aber die mittlere 
Entfernung des Mars von der Sonne 
32 Millionen Meilen (die der Erde be 
kanntlich nur etwa 20 Millionen Mei 
len), und die Sonne erscheint den Mars 
bewohnern unter einem Durchmesser von 
beiläufig nur 20 Minuten (uns etwa 
von 30 Minuten). So weit die Erwär 
mung also von diesen Umständen abhän 
gig ist, muß die mittlere Temperatur der 
tropischen Zone des Mars weniger hoch 
seyn, als die unserer heißen Zone. Gruit 
huisen schränkt daher diese Tropicalzone 
des Mars nördlich und südlich noch um 
einen Grad ein, und nennt denjenigen 
Theil der Marsoberfläche, welcher sich 
nördlich und südlich bis zu 28 Grad 
Breite erstreckt, die „tcmperirte Zone", 
wo, wie auf unsern bewohnten höch 
sten Puncten unter und nicht weit vom 
Aequator (;. B. auf der Vergebene von 
Quito), „ein steter Frühling" herrschen 
wird. Die beiden, 29 Grad des Meri 
dians vom Nord- und Südpole herab 
gehenden kalten Zonen der Marskugel 
hält Gruithuisen für ganz unbewohn 
bar, und die zwischen dem 29. und 61. 
Grade nördlicher und südlicher Breite 
enthaltenen (im irdischen Sinne also ge 
mäßigten) Zonen, ebenfalls strenger Kälte 
wegen, nur für theilweise bewohnbar. 
„Von der organischen Welt auf dein 
Mars", fährt dann Gruithuisen fort, 
„läßt sich analogisch noch manches ver 
muthen , wenn nur keine zu nahe Be 
zeichnung verlangt wird. Die Pflanzen 
haben wohl in der Tropicalzone dieses 
Planeten bereits den Alpencharakter, und 
bei zunehmender Breite verarmt die Mars 
flora wohl an vollkommeneren Pflanzen 
formen. Die thierische Organisation zeigt 
aber gewiß auch hier ihre bestimmten Ty 
pen, und es wird, bei den übrigen Aehn- 
lichkeiten, hinsichtlich ihrer ebenfalls eine 
nähere oder fernere Vergleichung mit dem 
möglich seyn, was uns die Erde bietet. 
Gibt es aber endlich Menschen auf 
dem Mars, so werden sie an Größe und 
Stärke manches mit den Bewohnern ho 
her Vergebenen der Erde gemein haben, 
und der Planet wird solchergestalt den 
Namen Mars noch mit besonderem 
Rechte verdienen". — 
Beer und Mädler sind nnn freilich weit
	        
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